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Rettungssanitäter Berufsbild, Gehalt, Ausbildung

Zwei Rettungssanitäter schieben einen Verletzten auf einer Trage
© LightField Studios / Shutterstock
Rettungssanitäter sind die ersten, die vor Ort helfen, wenn ein Unfall passiert ist. Hier erfährst du alles, was du über den Beruf eines Rettungssanitäters wissen musst — von der Ausbildung bis zur Bewerbung.

Inhaltsverzeichnis

Steckbrief: Rettungssanitäter

Art der Ausbildung.

Schulische Ausbildung

Ausbildungsdauer.

520 Stunden

Durchschnittsgehalt.

2.500 Euro

Einstiegsgehalt.

1.900 Euro

Das Berufsprofil:

Rettungssanitäter arbeiten nach ihrer Ausbildung im Rettungsdienst und sind meist für das Führen des Rettungsfahrzeugs bei der Notfallrettung verantwortlich. Sie assistieren den Notfallsanitätern (auslaufender Beruf: Rettungsassistent) und den Notärzten bei der Erstversorgung der Notfallpatienten. Rettungssanitäter führen Wiederbelebungsmaßnahmen durch, kümmern sich um akute Wundversorgung bei der Notfallrettung und überwachen die Vitalfunktionen der Patienten.

Der Rettungssanitäter Job beinhaltet die schnelle Versorgung und Notfallrettung von verletzten Patienten am Unfallort, unter anderem durch die Anwendung lebenserhaltender Maßnahmen, welche sie in der Ausbildung erlernt haben. Auch helfen sie dem Notfallsanitäter bzw. Rettungsassistenten bei der Entscheidung, ob ein Notarzt zur Notfallrettung hinzugezogen werden sollte. Bis zum Eintreffen des Notarztes sind der Notfallsanitäter und der Rettungssanitäter für den Betroffenen vor Ort, und auch für die Aufklärung und Betreuung der Angehörigen verantwortlich. Ist der Notarzt dann an Ort und Stelle, assistieren Notfallsanitäter und Rettungssanitäter ihm bis zum Abtransport des Kranken, für dessen Sicherheit und Überwachung seiner Vitalfunktionen bis zur Ankunft an einer Ambulanz sie zuständig sind.

Oftmals ist der Transport von Patienten auch körperlich anstrengend für Rettungssanitäter und Rettungshelfer, die oft bei Krankentransporten Teil des Rettungsteams sind. Oft sind die betreffenden Patienten nicht mehr in der Lage selbst zu laufen, egal ob dies nun wegen Übergewicht oder Gebrechlichkeit der Fall ist, deswegen ist eine gute körperliche Verfassung wichtig im Beruf des Rettungssanitäters. Ist der Patient einmal im Krankenhaus angekommen, informieren Rettungssanitäter und Notfallsanitäter das Krankenhauspersonal und erstellen eine Dokumentation ihres Einsatzes bevor sie das Rettungsfahrzeug wieder befüllen, reinigen, tanken und säubern, wie sie es in der Ausbildung gelernt haben, um zum nächsten Einsatz zu fahren.

Im reinen Krankentransport kümmern sich Rettungssanitäter zusammen mit Rettungshelfern auch um Fahrten von Altersheimen zum Arzt bei älteren Patienten, die ohne medizinische Assistenz keine Fahrt mehr alleine bewältigen können. Im Krankentransportwagen finden sich Gerätschaften für eine medizinische Versorgung in nicht lebensbedrohlichen Fällen, die ein Rettungssanitäter auf solchen Fahrten gut gebrauchen kann. Dann warten Rettungssanitäter und Rettungshelfer darauf, dass ihr Patient mit dem Besuch beim Arzt fertig ist, um ihn dann wieder in seine Einrichtung (Alten- oder Pflegeheim) zu transportieren.

Rettungssanitäter ist eine Ausbildung im Rettungsdienst außerhalb der ärztlichen Laufbahn, die nur noch übertroffen wird von der des Notfallsanitäters, welche sogar Medikamente verabreichen dürfen. Rettungssanitäter sind die Ersten vor Ort und informieren Ärzte über die ergriffenen notfallmedizinischen Maßnahmen und den allgemeinen Zustand des Patienten und geben auch bei Übergabe in einer Rettungsstelle detailliert Auskunft über den Einsatz und die Veränderungen des Gesundheitszustandes. Aus juristischen Gründen müssen Rettungssanitäter umfassend alle Einsätze dokumentieren.

Ist ein Rettungssanitäter gerade nicht mit dem Rettungswagen zu einer Notfallrettung unterwegs

  • arbeitet er auf der Rettungswache,
  • dokumentiert die letzten Einsätze,
  • beantwortet eingehende Notfallanrufe
  • oder öffnet die Tore für die ankommenden Rettungsfahrzeuge.

Auch muss ein Einsatz für Rettungssanitäter nicht immer so dramatisch wie eine Notfallrettung sein, da sie ebenfalls bei Großveranstaltungen zum Einsatz kommen und kleine Verletzungen oder Blessuren selbst versorgen, oder mit Notfallsanitätern und Notärzten im Team unterwegs sind.

Vorteile   Nachteile

Krisensicher

Wochenendarbeit und Schichtdienste

Als sehr ehrenwert angesehener Beruf

Arbeit im Freien

Arbeiten im eingespielten Team

Körperlich anstrengender Transport von Patienten in den Rettungswagen

Wie wird man Rettungssanitäter?

Rettungssanitäter wird man über eine verkürzte Ausbildung, welche nicht allgemein anerkannt ist und in jedem Bundesland unterschiedlich gehandhabt wird. Die Ausbildung ist aufgrund der nicht einheitlichen Regeln nicht vergütet, es besteht jedoch die Möglichkeit, Bafög zu beantragen.

Pauschal gesagt enthält eine Ausbildung zum Rettungssanitäter zuerst 160 Stunden Theorie, welches jedoch in den verschiedenen Ländern abweichen könnte.

In den Einheiten der theoretischen Ausbildung lernen angehende Rettungssanitäter

  • die Grundzüge der Humanmedizin (auch in den diversen Fachgebieten, z.B. innere Medizin o. Neurologie),
  • Lebensrettende Maßnahmen,
  • Notfalltechniken,
  • den Umgang und das Beruhigen von Angehörigen
  • und die Dokumentation von Einsätzen kennen.

Im praktischen Teil der Ausbildung werden 160 Stunden lang Inhalte am Beispiel vermittelt, wozu jeweils ein Klinikpraktikum, unter anderem in der intensivmedizinischen Abteilung, der Ambulanz, und noch ein weiteres Klinikpraktikum im Bereich der Narkose zählen.

Als dritter Teil der Ausbildung zum Rettungssanitäter sind 160 Stunden Praktikum auf einer Rettungswache zu leisten, in der der Arbeitsalltag im Beruf vorgestellt wird.

Als letztes schließt sich noch ein Abschlusslehrgang an die Ausbildung an, welcher mit einer umfassenden Prüfung von theoretischem und praktischem Wissen beendet wird. Hiermit beläuft sich die Gesamtdauer der Ausbildung zum Rettungssanitäter auf 520 Stunden.

Es gibt auch noch spezialisierte Lehrgänge für die Katastrophenhilfswerke, Berg- und Wasserrettung, ebenso wie bei der Ausbildung zum Notfallsanitäter.

Welche Fähigkeiten sollten Rettungssanitäter mitbringen?

Neben der abgeschlossenen Ausbildung muss ein Rettungssanitäter psychisch belastbar sein, um mit den Konsequenzen von manchmal schlimmen Unfällen umgehen zu können, jedoch auch physisch mitanpacken können, um den Transport von Patienten zu gewährleisten. Eine ruhige und besonnene Vorgehensweise ist für Rettungssanitäter ebenfalls erforderlich, um die Maßnahmen zur Behandlung richtig einzuschätzen und auch im Zusammenspiel mit dem Team und den zu rettenden Personen kompetent und beruhigend vorzugehen. Auch Verwaltungstätigkeiten und Schreibarbeiten müssen erledigt werden, welches man bereits in der Ausbildung erlernt und anwendet. Dies auch immer korrekt und sorgfältig, denn Menschenleben hängen davon ab, dass ein Rettungssanitäter immer bereit ist Verantwortung zu tragen.

Arbeitgeber: Wer sucht Rettungssanitäter?

Rettungssanitäter arbeiten nach ihrer Ausbildung

  • in Rettungswachen
  • in Krankenhäusern
  • Blutspendediensten
  • Feuerwehr 

Auch im Bereich des privaten Krankentransports oder bei kirchlichen Trägern finden Rettungssanitäter einen Arbeitsplatz.

Gehalt: Was verdient ein Rettungssanitäter?

Die Ausbildung zum Rettungssanitäter wird nicht vergütet, da es sich nicht um eine klassische duale Ausbildung handelt und diese nicht standardisiert ist. Haben sie ihre Ausbildung beendet, werden Rettungssanitäter mit einem Einstiegsgehalt von ca. 1.900 Euro brutto pro Monat entlohnt. Nach einigen Jahren Berufserfahrung kann das Gehalt auf 2.500 Euro im Monat steigen, jedoch ist auch dies von Bundesland zu Bundesland verschieden. Im öffentlichen Dienst und bei kirchlichen Trägern ist das Gehalt bereits in der Ausbildung an einem Tarif orientiert, private Träger können die Gehälter freier bestimmen.

Einstieg: Aussichten von Rettungssanitätern 

Medizinisches Personal mit guter Ausbildung wird immer gesucht, daher haben Rettungssanitäter gute Aussichten nach der Ausbildung schnell in den Beruf einzusteigen, denn der Bedarf nach Ersthelfern steigt stetig. Dies ist auch durch den demografischen Wandel und sogenannte Volkskrankheiten wie Herzinfarkte oder Schlaganfälle bedingt.

Bewerbung: Womit punkten Rettungssanitäter?

Rettungssanitäter benötigen zwingend einen Führerschein der Klasse C1 und die Erlaubnis zur Personenbeförderung, um die Ausbildung beginnen zu können. Diese sollten unter dem Unterpunkt Kenntnisse in ihrem Lebenslauf bereits bei der Bewerbung auf die Ausbildung anführen. Demzufolge muss man ebenso mindestens 18 Jahre alt sein, wenn man die Ausbildung beginnen möchte. Teilweise werden auch ein polizeiliches Führungszeugnis und eine Bescheinigung über den Besuch eines Erste-Hilfe-Kurses für die Ausbildung vorausgesetzt also hilft es in jedem Fall weiter, diese der Bewerbung hinzuzufügen.

Viele Rettungssanitäter in Ausbildung verfügen über einen Hauptschulabschluss und punkten zudem auch mit vertieften Kenntnissen in folgenden Schulfächern, welche gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ausbildung als Rettungssanitäter sind:

  • Chemie: Um die Wirkungsweise von Medikamenten zu verstehen, muss man sich mit biologisch-chemischen Zusammenhängen und pharmazeutischen Wirkprinzipien auskennen.
  • Biologie: Krankheit und Heilung sind biologische Vorgänge, daher muss ein Rettungssanitäter diese bei jeder Notfallrettung verstehen und durch seine Ausbildung einschätzen können.
  • Physik: Physik gehört zu den naturwissenschaftlichen Fächern, auf denen die medizinisch-technische Ausbildung basiert. Wer Kenntnisse über physikalische Vorgänge mitbringt, ist im Vorteil.
  • Deutsch: Angehende Rettungssanitäter führen bereits in der Ausbildung Protokolle und erklären den Patienten und Angehörigen die rettungstechnischen Maßnahmen. Dazu sind gute Deutschkenntnisse erforderlich.

Im Anschreiben für Ausbildung und Beruf sollte zudem die Motivation klar beschrieben sein, weshalb man sich für den Rettungsdienst entschieden hat und als Rettungssanitäter Tag und Nacht dazu bereit ist, Erste Hilfe zu leisten. Auch kann man gerne betonen, dass psychische Belastbarkeit und ein ruhiges, bestimmtes Auftreten zu den eigenen Vorzügen zählen.

Karriere: Aufstiegschance für Rettungssanitäter?

Als Rettungssanitäter kann man eine Ausbildung oder einen Aufstiegslehrgang zum Ausbilder für Erste Hilfe machen, und danach Lehrgänge (wie man sie auch für den Erwerb von einem Führerschein braucht) leiten.

Rettungssanitäter mit Abitur können auch ein grundständiges Studium in den Fachrichtungen Sanitäts- und Rettungswesen oder als Ingenieur für Rettungsdienst an ihre Ausbildung anschließen, um später in gehobener Position im Rettungsdienst zu arbeiten.

Auch kann man weitere Ausbildungen im Gesundheitswesen absolvieren, und unter anderem auch Notfallsanitäter werden, der in der gleichen Ersthelfer Funktion wie der Rettungssanitäter agiert, jedoch durch eine längere Dauer der Ausbildung auch eine höhere Kompetenz erlangt.

Arbeitsmarkt: Wie hat sich das Berufsfeld des Rettungssanitäters entwickelt?

Das Gesundheitswesen entwickelt sich immer weiter. Vor 1989 als das Rettungsassistentengesetz in Kraft trat, galt die Ausbildung zum Rettungssanitäter als höchste mögliche Qualifikation im Rettungsdienst außerhalb der ärztlichen Laufbahn. Seit 2014 nun läuft der Beruf des Rettungsassistenten aus und es werden keine neuen Ausbildungen ausgeschrieben. Die alte Ausbildung wird von der noch qualifizierteren Notfallsanitätern, zusammen mit einem eigenen neuen Gesetz, abgelöst. Noch besteht die Möglichkeit sich als Rettungsassistent zum Notfallsanitäter weiter zu qualifizieren über eine verkürzte Ausbildung.

Doch der Rettungssanitäter ist immer noch da, so sehr sich auch die Dinge im Rettungsdienst und bei der Notfallrettung auch geändert haben. Nach wie vor ein wertvolles Mitglied des Rettungsteams, ist es jedoch auch immer noch genauso wichtig, dass Krankentransport und Notfallrettung qualifiziert durchgeführt werden. Dafür ist der Rettungssanitäter da. Es ist wahrscheinlich, dass in Zukunft auch die Ausbildung zum Rettungssanitäter endlich als anerkannter Ausbildungsberuf gilt, denn im Rettungsdienst ist der Beruf unverzichtbar und sollte daher auch von Politik und Gesellschaft honoriert werden.

Rettungssanitäterinnen: Welche Chancen haben Frauen im Rettungsdienst?

Rettungssanitäter ist ein größtenteils von Männern dominierter Beruf, denn nach wie vor schrecken viele Frauen vor den Aspekt der physischen Kraftanstrengung in der Ausbildung zum Krankentransport zurück. Jedoch ist das Rettungsteam auch dadurch gemeinsam stark, dass sich alle Beteiligten gegenseitig unterstützen und dies sollte gerade im Krankentransport ein ausschlaggebendes Argument für Frauen als Rettungssanitäter sein. Mit Empathie und Selbstreflexion, welche typisch weibliche Eigenschaften sind, punkten Frauen in dieser Männerdomäne, müssen sich aber eher beweisen, da Geschlechter Stereotypen leider immer noch sehr verbreitet sind.

Ähnliche Berufe wie Rettungssanitäter:

Notfallsanitäter, Rettungsassistent, Krankenpfleger

Quellen:

Johanniter, Praktischarzt.de, Ratschlag-Berufe.de, Ausbildung.de, Berufenet

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