Inhaltsverzeichnis
- Das Berufsprofil: Sport- und Fitnesskaufmann
- Wie wird man Sport und Fitnesskaufmann?
- Soft Skills: Welche Fähigkeiten sollte ein Sport- und Fitnesskaufmann mitbringen?
- Arbeitgeber: Wer sucht Sport- und Fitnesskaufmänner?
- Gehalt: Was verdienen Sport und Fitnesskaufmänner?
- Einstiegschancen: Aussichten von Sport und Fitnesskaufmännern
- Bewerbung: Womit punkten Sport und Fitnesskaufmänner?
- Karriere: Entwicklungs-/ Aufstiegschancen als Sport und Fitnesskaufmann
- Sport- und Fitnesskauffrauen: Chancen für Frauen im Sport- und Gesundheitswesen
- Arbeitsmarkt: Wie hat sich das Berufsfeld von Sport- und Fitnesskaufleuten entwickelt?
Steckbrief: Sport und Fitnesskaufmann (m/w/d)
Art der Ausbildung | dual, also in Betrieb und Berufsschule |
Ausbildungsdauer | 3 Jahre |
Einstiegsgehalt | 1600 – 1800 Euro |
Durchschnittsgehalt | 2050 Euro |
Das Berufsprofil: Sport- und Fitnesskaufmann
Bewegung und Sport halten gesund und fit, das wissen wir alle. Doch welche Art ist am besten für mich geeignet? Ausdauer oder Muskeln aufbauen und welche Trainingsmethoden helfen mir dabei, mein Ziel am besten zu erreichen? Wie führe ich die Übungen richtig aus? Das kann dir ein Sport- und Fitnesskaufmann beantworten.
In Fitnessstudios, Vereinen, sowie in Wellness- und Gesundheitszentren begegnen uns Sport- und Fitnesskaufmänner und -frauen als Expertinnen und Experten für gesundheitliche Belange. Sie helfen uns dabei, das Bestmögliche für unseren Körper zu tun. Doch ihr Job beinhaltet mehr, als den Kundinnen und Kunden Trainingspläne zusammenzustellen.
Für beste Ergebnisse übernehmen Sport- und Fitnesskaufmänner folgende Aufgaben:
- sie beraten und informieren über Fitness, Gesundheit und Prävention
- sie erklären und beraten ihre Kunden bei der richtigen Durchführung von Fitnessübungen
- sie helfen mit grundlegendem Wissen über Beauty- und Pflegeangebote
- sie schließen Verträgen mit Kundinnen und Kunden ab
- sie klären über gesundheitliche Aspekte von Sport und Ernährung auf
Sport- und Fitnesskaufmänner und -frauen garantieren also einen reibungslosen Ablauf im direkten Kontakt mit Kundinnen und Kunden vor Ort. Fitnesskaufleute sind aber auch im Büro tätig. Denn Organisationsfähigkeit ist ein wichtiges Talent, welches Sport- und Fitnesskaufmänner für den Job mitbringen sollten. Sie kümmern sich darum, dass Datensätze der Kundinnen und Kunden aktuell sind und Arbeitszeiten im Team clever eingeteilt sind.
Dazu sind Sport- und Fitnesskaufmänner und -frauen nicht nur sorgfältig und organisiert. Sie kalkulieren außerdem Kosten und Einnahmen und kümmern sich um Öffentlichkeitsarbeit und das Rechnungswesen. Sie erstellen Tabellen, fertigen Statistiken an und können diese auch auswerten und präsentieren.
Der kaufmännische Teil umfasst auch diese Tätigkeiten:
- Sponsoren werben
- Beobachtung des Marktes
- Personalplanung
- Arbeitsabläufe kontrollieren
Diese Fähigkeiten in der Büroarbeit und das Fachwissen über den Sport, machen Sport- und Fitnesskaufmänner und -frauen besonders attraktiv für viele Posten in Sportvereinen, Verbänden und natürlich dem boomenden Fitnessstudiomarkt.
Trainiert wird fast rund um die Uhr. Oft auch nach Feierabend oder am Wochenende. Deshalb kennen Sport- und Fitnesskaufmänner und -frauen oftmals keine geregelten Arbeitszeiten. Arbeiten am Wochenende oder in den Abendstunden kommen häufig vor. Um dem gerecht zu werden, arbeiten sie in Schichten. Angehende Sport- und Fitnesskaufmänner und -frauen müssen sich also darauf einstellen, auch mal dann zu arbeiten, wenn die Freundinnen und Freunde frei haben.
Trainiert wird immer nach unterschiedlichen Methoden. Natürlich bleiben etablierte Geräte und Übungen erhalten, aber neue Fitnesstrends verändern das Angebot stetig. Und diese müssen die Sport-Profis natürlich kennen. Den Fitnessmarkt müssen Sport- und Fitnesskaufmänner und -frauen immer genau im Blick haben, denn die Konkurrenz schläft nicht. Sie entwickeln dann ein Gespür dafür, welche Entwicklungen für den eigenen Betrieb wichtig sind und welche eher nicht.
Vorteile als Sport und Fitnesskaufmann:
- Abwechslung zwischen Büro und Sport
- großes Wissen in spezifischer Branche
- boomende Branche
Nachteile als Sport und Fitnesskaufmann:
- meistens Schichtarbeit
- viel Arbeit mit Tabellen und Statistiken
- oft mehr Büroarbeit, als vermutet
Wie wird man Sport und Fitnesskaufmann?
Der Weg in den Beruf führt über eine dreijährige, duale Ausbildung in einem Betrieb und der Berufsschule. Sport- und Fitnesskaufmänner und -frauen haben davor die Schule in der Regel mit einem Realschulabschluss oder der allgemeinen Hochschulreife abgeschlossen.
In der Ausbildung heißt es für die angehenden Fitnesskaufleute, zuerst den sportlichen Teil kennenzulernen. Sie absolvieren einen Schein für Trainerinnen und Trainer und lernen alle Geräte, Kurse und Methoden vor Ort kennen. Doch nicht nur die richtige Nutzung der Geräte und der Kontakt zu Kundinnen und Kunden wird ihnen beigebracht. Auch Hygienevorschriften und die Instandhaltung der Sportgeräte werden vermittelt.
Das zweite und dritte Lehrjahr steht unter der Überschrift, die nötige Büroarbeit kennenzulernen. Sport- und Fitnesskaufmänner und -frauen können hier praktisch anwenden, was sie in der Berufsschule gelernt haben. Das heißt:
- Gebühren und Beiträge berechnen
- Zahlungsverkehr und Mahnwesen
- Jahresabschluss und Inventur begleiten
- Controlling durchführen: in den Zahlen die Entwicklungen erkennen und Statistiken dazu erstellen und bewerten
- Werbestrategien entwickeln
Daneben erlernen die angehenden Sport- und Fitnesskaufmänner und -frauen die Fähigkeiten, Events und Veranstaltungen zu organisieren. Von der Konzeption über reibungslose Durchführung, bis zur abschließenden Abrechnung – all das sollte für sie danach kein Problem mehr darstellen.
Außerdem wichtig: Während der Ausbildung sind alle Azubis dazu verpflichtet, ein Berichtsheft zu führen. Hier notieren sie, was sie in der Berufsschule und im Betrieb gelernt haben. Für die Zulassung zur Abschlussprüfung muss es vollständig sein.
Nach zwei Jahren Ausbildung erwartet die zukünftigen Sport- und Fitnesskaufmänner und -frauen eine Zwischenprüfung. Ist diese bestanden, erfolgt nach dem dritten Lehrjahr die Abschlussprüfung bei der Industrie- und Handelskammer. Mit ihrem Bestehen sind die Absolventen staatlich anerkannte Sport- und Fitnesskaufmänner und -frauen.
Soft Skills: Welche Fähigkeiten sollte ein Sport- und Fitnesskaufmann mitbringen?
Der Beruf der Fitnesskaufleute erfordert breit gestaffelte Talente. Im Kontakt mit Kundinnen und Kunden werden rhetorische Fähigkeiten und Kommunikationstalente gefordert. Sport- und Fitnesskaufmänner und -frauen müssen den richtigen Ton treffen, die Kundinnen und Kunden motivieren können, und gleichzeitig nachvollziehbar die korrekte Durchführung der Übungen erklären. Auch in der Akquise und in Vertragsgesprächen gilt es fit zu sein.
Ein großer Teil des Berufs findet im Büro statt. Hier ist es besonders wichtig, sorgfältig zu arbeiten. Von Sport- und Fitnesskaufmännern und -frauen wird erwartet, ein Organisationstalent zu sein. Sie müssen außerdem ein Verständnis für Mathematik und Wirtschaft mitbringen.
Arbeitgeber: Wer sucht Sport- und Fitnesskaufmänner?
Die häufigsten Arbeitgeber für Sport- und Fitnesskaufmänner und -frauen sind Fitnessstudios. Egal ob es das kleine, inhabergeführte Studio oder ein großes Studio einer Kette ist – Fitnesskaufleute sind überall gefragt. Die Branche boomt und die Nachfrage ist groß.
Doch auch neben den Fitnessstudios gibt es viele verschiedene Arbeitgeber. Dazu zählen Sportvereine und -verbände, die in ihrer Organisation die Expertise von Sport- und Fitnesskaufmännern und -frauen suchen.
Hinzu kommen noch folgende Schnittstellen, in denen Sport- und Fitnesskaufmänner und -frauen arbeiten können:
- kaufmännische Berufe
- im Beauty- und Gesundheitssektor
- im Sportevent- und Veranstaltungsmanagement
Gehalt: Was verdienen Sport und Fitnesskaufmänner?
Nach der Ausbildung fängt das Gehalt der Sport- und Fitnesskaufmänner und -frauen bei 1600 – 1800 Euro brutto im Monat an. Da es allerdings keinen Tariflohn gibt, der die Gehaltsstrukturen festlegt, ist bei der Einstellung ein gutes Verhandlungsgeschick besonders wichtig.
Durchschnittlich verdienen Sport- und Fitnesskaufmänner und -frauen ca. 2100 Euro brutto monatlich. Das Gehalt unterscheidet sich aber stark je nach Region und Tätigkeitsfeld und liegt zwischen 1600 und 2900 Euro brutto.
Während der Ausbildung verdienen angehende Fitnesskaufleute ein durchschnittliches Auszubildendengehalt. Im ersten Lehrjahr beträgt das durchschnittlich 700 Euro brutto und steigt dann auf 800 Euro brutto monatlich im dritten Lehrjahr an.
Einstiegschancen: Aussichten von Sport und Fitnesskaufmännern
Das allgemeine Gesundheitsbewusstsein ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Deshalb ist auch die Fitnessbranche ein wachsender Markt. Immer mehr Fitnessstudios eröffnen und suchen nach Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Das ist eine gute Position für arbeitssuchende Sport- und Fitnesskaufmänner und -frauen.
Trotz vieler Bewerberinnen und Bewerber, ist es nicht schwer, eine Stelle zu finden.
Bewerbung: Womit punkten Sport und Fitnesskaufmänner?
Die Bewerbung um den Ausbildungsplatz sollte klar und strukturiert sein. So zeigen Bewerbende gleich, dass sie sorgfältig und gut organisiert sind. Wichtig für Ausbilderinnen und Ausbilder sind die Noten in Mathematik, Wirtschaft und Deutsch. Denn neben dem wirtschaftlich-mathematischen Verständnis, ist die Kommunikationsstärke wichtig. Diese sollte auch im Bewerbungsgespräch gezeigt werden. Ein souveränes, selbstbewusstes Auftreten drückt Selbstsicherheit aus, die im Gespräch mit Kundinnen und Kunden wichtig ist.
Eins darf natürlich nicht fehlen: der Bezug zum Sport. Engagement im Verein, wie das Betreuen von Jugendgruppen und ein sportliches Auftreten sind wichtig. Zum einen für die Arbeitgeber, aber auch um die Leidenschaft für den Beruf mitzubringen.
Karriere: Entwicklungs-/ Aufstiegschancen als Sport und Fitnesskaufmann
Sport- und Fitnesskaufmänner und -frauen sind in der Regel Angestellte in Fitnessstudios, Sportvereinen und -verbänden. Wer leitende Funktionen übernehmen möchte, hat die Möglichkeit diese über verschiedene Lehrgänge zu erwerben. Klassischerweise meist über ein Studium im Sportmanagement.
Mit diesem Studium vertiefen sie ihre Kenntnisse in Wirtschaft, Recht, Management und Finanzen – speziell zugeschnitten auf die Berufsfelder im Sport. Es existieren zum einen Sportmanagement-Studiengänge an Universitäten und Hochschulen in Vollzeit. Zum anderen gibt es aber auch duale Studiengänge an Hochschulen. Sie studieren hier zu einer Hälfte und zur anderen arbeiten sie in einem Partnerunternehmen.
Wem in der Ausbildung besonders die Organisation und Durchführung von Veranstaltungen und Events gefallen hat, kann anschließend Sport- und Eventmanagement studieren. Studierende erhalten hier die Qualifikation, eine Vielzahl an Berufen rund um Events und Veranstaltungen im Sport auszuüben.
Mit dem Abschluss eines Studiums kann man sich für leitende Berufe im Sport qualifizieren. Damit gehen auch höhere Gehälter einher. Sie beginnen mit einem Einstiegsgehalt von ca. 3000 Euro brutto im Monat.
Doch nicht alle Sport- und Fitnesskaufmänner und -frauen möchten ein Studium an die Ausbildung anschließen. Anknüpfend an die Ausbildung gibt es auch viele andere Möglichkeiten, sich weiterzubilden. Klassischerweise ist hier die Weiterbildung zum Fachwirt bzw. zur Fachwirtin zu nennen. Diese qualifiziert zum Beispiel zur Führung eines Fitnessstudios.
Sport- und Fitnesskauffrauen: Chancen für Frauen im Sport- und Gesundheitswesen
Dem Azubi-Atlas zufolge hält sich der Anteil der Frauen und Männer im Beruf die Waage. Der Zugang zum Beruf gestaltet sich also für Männer und Frauen gleich – was natürlich sehr erfreulich ist.
Innerhalb der Verbände dominieren allerdings noch die Männer. Auch im Profisportbereich findet man auf dem Platz und in den Organisationsstrukturen mehr Männer, als Frauen. Aber zum Glück fallen immer mehr Verbände mit positiven Aussagen zur Gleichberechtigung auf – das wird dazu führen, dass Frauen in diesem Bereich bessere Aufstiegsmöglichkeiten bekommen. Eine erfreuliche Entwicklung.
Arbeitsmarkt: Wie hat sich das Berufsfeld von Sport- und Fitnesskaufleuten entwickelt?
Wie bereits erwähnt ist das Gesundheitsbewusstsein bei den meisten Menschen gestiegen und damit auch der Bedarf an diversen Sportangeboten. Ein weiterer Effekt des Booms ist das Aufkommen diverser Trendsportarten. Die Nachfrage verändert sich schnell und Sport- und Fitnesskaufmänner und -frauen sind mehr denn je gefordert, auf dem aktuellsten Stand zu sein.
Ähnliche Berufe wie Sport- und Fitnesskaufmann:
- Sportlehrer oder -lehrerin
- Physiotherapeut oder -therapeutin
- Ergotherapeut oder -therapeutin
- Fitnesstrainer oder -trainerin
- Masseur oder Masseurin
- Chiropraktiker oder Chiropraktikerin
- Ernährungs- und Fitnessberater oder -beraterin
- Sportfachmann oder -fachfrau
- Kaufmann oder Kauffrau Tourismus und Freizeit
- Veranstaltungskaufmann oder -kauffrau
Quellen:
hk24.de, gehaltsvergleich.com, ihk-lehrstellenboerse.de, berufenet.arbeitsagentur.de, azubi-atlas.de, bento.de