WhatsApp: Für viele Smartphone-Nutzer ist der Messenger-Dienst nicht mehr aus dem kommunikativen Alltag wegzudenken. Vor allem bei Jugendlichen erfreut sich die App großer Beliebtheit - Gruppenchats mit den besten Freundinnen, die Planung und Organisation der nächsten Party: Das alles findet heute im WhatsApp-Kosmos statt und ist selbstverständlich bestens vor neugierigen Blicken der Eltern geschützt.
Und genau dort lauert eine unterschätzte Gefahr.
Er schrieb den Mädchen heimlich monatelang
Im Falle dieses Familienvaters kam die Bedrohung sogar aus dem eigenen Freundeskreis. Bereits im Mai erstattete dieser Anzeige gegen einen alten Schulfreund wegen sexueller Belästigung seiner Töchter.
Ihm wird vorgeworfen, den zwei Schwestern über Monate Whatsapp-Nachrichten geschrieben und sie auf diesem Wege belästigt zu haben.
Das Amtsgericht in Bad Hersfeld schrieb dem Vater der 10 und 15 Jahre alten Mädchen jetzt vor, von nun an Apps wie den Messenger-Dienst Whatsapp von den Smartphones seiner Kinder zu entfernen, um sie vor weiterer Belästigung zu bewahren.
Zudem sieht das Urteil ein monatliches Gespräch zwischen Vater und Töchtern über die verantwortungsvolle Nutzung des Handys vor und eine alle drei Monate stattfindende Überprüfung der dort installierten Apps. Dieses Vorgehen muss der Vater dem Gericht nachweisen können.
Ist das der richtige Weg?
Bisher ist das Urteil noch nicht rechtskräftig. Fraglich bleibt auch, ob ein Verbot wie dieses unsere Kinder wirklich schützt oder letztendlich nur Einschränkungen zur Folge hat - schließlich bietet jedes Smartphone auch Kommunikationsoptionen, die weder deinstalliert, noch permanent von Eltern kontrolliert werden können.
Und auch der Umgang mit dem Verantwortlichen lässt Rätsel aufkommen: Das Löschen einer App führt schließlich noch nicht dazu, dass das Interesse des Belästigers plötzlich verschwindet ...