Sparfüchse lieben die IKEA-Fundgrube – in Zukunft finden sie dort ein erweitertes Angebot: Die schwedische Möbelkette kauft künftig gebrauchte Produkte von Kunden zurück und veräußert die Teile in der hauseigenen Schnäppchen-Abteilung. Das Projekt "Zweite Chance" startet ab 1. September in fünf deutschen Häusern.
Für den Rückkauf kommen nach Angaben von IKEA nur Möbel infrage, die "wie neu" sind oder sich "in einem mindestens guten Zustand" befinden. Kunden beantworten dazu zunächst über ein Online-Portal Fragen zum Produktzustand. Dabei wird es auch eine Vorauswahl an überhaupt möglichen Möbeln geben – im Gespräch sind vor allem sehr beliebte Serien wie "Kallax", "Malm" oder "Hemnes".
Mit dem online erstellten Preisvorschlag und dem Möbelstück marschiert der Noch-Besitzer dann in eine der teilnehmenden IKEA-Filialen, wo er als Tausch eine Guthabenkarte erhält – sofern Angaben und Ist-Zustand übereinstimmen. Zahlen will IKEA laut Unternehmensblog zwischen 30 und 50 Prozent des Artikel-Neupreises.
IKEA will Möbel länger leben lassen
Die Kette begründet die Aktion unter anderem mit dem Anliegen, "die Lebenszeit des Produkts zu verlängern": Das "Stichwort Kreislaufwirtschaft" sei eines der "drei großen Nachhaltigkeitsziele" des Unternehmens. Geld verdiene IKEA mit dem Projekt nicht, heißt es, da die Produkte lediglich zum Rückkaufpreis zuzüglich Mehrwertsteuer weiterverkauft würden.
In der Testphase können Kunden die "Zweite Chance" in den Filialen Berlin Lichtenberg, Kaarst, Siegen, Hannover Expo Park und Würzburg nutzen. Sollte sich das Projekt bewähren, will IKEA den Service auf weitere Häuser ausweiten.
Der Aktionsstart fällt zusammen mit dem Datum, an dem IKEA sein bisher extrem kulantes Rückgaberecht ändert. Bisher konnten Kunden gekaufte Produkte unabhängig vom Zustand zurückgeben und erhielten den vollen Kaufpreis erstattet. Im Juli hatte die Kette bekanntgegeben, dass diese Regelung ab 1. September nicht mehr gelten solle.