Eilmeldung mit besonderer Bedeutung
Es war eigentlich eine Standardmeldung, wie sie Nachrichtensprecherin Supreet Kaur schon zahllose Male verlesen hatte - mitten in der laufenden Sendung hatte sich ein Reporter telefonisch im Studio gemeldet und durchgegeben, dass sich ein furchtbarer Unfall ereignet habe: Ein Renault hatte eine fatale Kollision erlitten, drei der fünf Passagiere waren ums Leben gekommen.
Eine persönliche Tragödie
Kaur vermeldete die Nachrichten umgehend in der Sendung - und ahnte bereits, wie schrecklich diese Meldung für sie selbst sein könnte. Die Beschreibung des Autos entsprach dem Wagen ihres Mannes Harshad, der auf der betreffenden Strecke unterwegs gewesen war. Das Paar war zu diesem Punkt knapp ein Jahr lang verheiratet und lebte in Raipur.
Die Produzenten der Nachrichtensendung hatten zu diesem Zeitpunkt bereits Gewissheit, dass Kaurs Mann nicht mehr am Leben war, hatten aber "nicht den Mut", es Kaur zu erzählen, wie sie später der "Hindustan Times" sagten.
Kaur ließ sich nichts anmerken
Kaur ließ sich ihre Beunruhigung nicht anmerken. Zehn Minuten lang moderierte sie die Sendung mit ungerührter Miene weiter, ohne dass die Zuschauer etwas von der Angst um ihren Mann mitbekommen hätten. Erst, als die Kameras abgeschaltet waren, rief sie bei ihrer Familie an - und brach noch im Studio weinend zusammen. Die 28-Jährige fuhr sofort an den Unfallort.
Es ist schwer zu sagen, wie man selbst in einer solchen Situation reagiert hätte - zu grausam ist die Vorstellung, in diesem Moment vor einem Fernsehpublikum die Fassung bewahren zu müssen.
Mitarbeiter des Fernsehsenders lobten die große Professionalität, mit der Kaur die Situation gemeistert hat, und ihre Willensstärke, mit der sie die Sendung bis zum Ende abwickelte, als wäre nichts geschehen. Auch im Netz erntete die Nachrichtensprecherin Bewunderung für ihr Durchhaltevermögen - und aufrichtiges Beileid für ihren Verlust.
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