Die Nächte sind zwar derzeit vergleichsweise kurz, dennoch werden einige vielleicht bemerkt haben: Zurzeit sind sie besonders dunkel. Der Grund: Am 10. Juni haben wir Neumond. Und der beschert uns sogar eine Sonnenfinsternis.
Was passiert während des Neumonds 10. Juni?
Unser Mond kreist bekanntlich kontinuierlich um die Erde und gemeinsam mit der Erde um die Sonne. Deshalb erscheint er uns mal als Sichel, mal als Vollmond und mal so gut wie gar nicht: Je nach Position sehen wir nur einen Teil seiner von der Sonne beschienenen Seite (Sichel bzw. Halbmond), die komplette beschienene Seite (Vollmond) oder die im Schatten liegende, der Sonne abgewandte Seite. Letzteres ist immer dann der Fall, wenn sich der Mond zwischen Erde und Sonne befindet. Wir bezeichnen diese Konstellation als Neumond und erleben sie ungefähr alle 29,5 Tage.
Meistens scheint die Sonne einfach am Mond vorbei, doch zu etwa jedem sechsten Neumond verdeckt der Erdtrabant aus unserer Sicht die Sonne, weil sich dann sein Weg mit der Verbindungslinie zwischen Erd- und Sonnenmittelpunkt kreuzt. Bedeutet: Es kommt für uns zu einer Sonnenfinsternis. So wie am 10. Juni dieses Jahres.
Da der Mond derzeit zu weit von der Erde entfernt ist und uns zu klein erscheint, um die Sonne komplett zu verdecken, erleben wir in diesem Monat keine totale, sondern nur eine partielle Sonnenfinsternis, in diesem Fall verfinstert der Erdtrabant die Sonne zu 89 Prozent. Zu ihrem Höhepunkt, also wenn sich der Mond aus unserer Sicht genau vor der Sonne befindet, bildet sich ein strahlender Ring um seine dunkle Scheibe. Deshalb nennen wir diese Form der Sonnenfinsternis auch ringförmige Sonnenfinsternis.
Wo und wie können wir die Sonnenfinsternis verfolgen?
Um 9.12 Uhr beginnt sich unser Mond vor die Sonne zu schieben, um 11.42 Uhr erreicht die Eklipse ihren Höhepunkt. Zu dieser Zeit werden wir in Deutschland wahrnehmen können, dass sich der Himmel verfinstert und die Sonne an Strahlkraft einbüßt. Je nördlicher wir uns befinden, umso stärker werden wir es merken: In Hamburg verdunkelt sich die Sonne um 17,4 Prozent, in Stuttgart nur um 8,6 Prozent.
In ihrer vollen Pracht können wir die ringförmige Sonnenfinsternis am 10. Juni von Deutschland aus leider nicht beobachten. Am besten lässt sich das Schauspiel in nördlichen Regionen wie z. B. Grönland beobachten. Hierzulande wird es uns lediglich erscheinen, als hätte jemand ein Stück von der Sonne abgebrochen. Ganz, ganz wichtig: Um die Sonne und das Geschehen am Donnerstag zu beobachten, brauchen wir sogenannte Sonnenfinsternisbrillen oder Schweißerbrillen. Mit bloßem Auge in die Sonne zu schauen, kann erhebliche Sehschäden auslösen. Auch handelsübliche Sonnenbrillen reichen nicht aus, um die Augen bei längerem Hinblicken vor dem Sonnenlicht zu schützen. Am besten bekommen wir entsprechende Brillen und eine Beratung in einem Optikfachgeschäft. Wer online eine Brille bestellt hat, kann damit idealerweise und zur eigenen Sicherheit noch einmal in einen Optikfachladen gehen, um ihre Schutzfunktion überprüfen zu lassen.
Verwendete Quellen: news.de, spectrum.de