Im April beginnt die Bärlauch-Saison. Die mit Schnittlauch verwandte Pflanze eignet sich als Würzmittel für diverse Gerichte oder als Grundlage für Pesto. Ein Mann aus München wollte mit selbstgepflücktem Bärlauch kochen, doch griff leider zur falschen Pflanze.
Folgenschwere Verwechslung: Herbstzeitlose statt Bärlauch
Der 48-jährige Mann habe Ende April eine Soße mit der gepflückten Pflanze, die er für Bärlauch hielt, zubereitet und verzehrt. Danach habe er sich schlecht gefühlt. Er soll nur wenige Löffel zu sich genommen haben, da die Soße bitter geschmeckt habe. "Das hat schon gereicht", sagt ein Polizeisprecher. Daraufhin sei der Mann aus dem Landkreis Freising in eine Klinik gekommen, in der er nun verstorben ist.
Das toxikologische Gutachten habe ergeben, dass der Mann statt Bärlauch, der von Geschmack an Knoblauch erinnert, Herbstzeitlose mit giftigem Colchicin gesammelt und gegessen habe. "Bärlauch steht oft am gleichen Wuchsort wie die Herbstzeitlose, daher ist eine Verwechslung der Blätter leicht möglich", erklärt Florian Eyer, Leiter der Klinischen Toxikologie.
Kein Einzelfall – Warnung an Sammler:innen
Vor Kurzem ist einem Ehepaar aus Rheinland-Pfalz die gleiche Verwechslung unterlaufen. Nach dem Verzehr der Herbstzeitlosen wurde das Paar auf der Intensivstation behandelt. Der 59-jährige Mann starb an den Folgen der Vergiftung, die Frau wird noch immer stationär behandelt.
Derartige Vergiftungen sollen aufgrund der Pandemie zugenommen haben, da viele Menschen sich in der Natur aufhalten. Doch das nötige Wissen über Pflanzen, insbesondere giftige Pflanzen, ist unablässig. Die Polizei warnt nun Sammler:innen und rät zu größtmöglicher Vorsicht. Denn Bärlauch sieht hochgiftigen Pflanzen wie Herbstzeitlosen oder Maiglöckchen täuschend ähnlich.

Unterschiede zwischen Bärlauch und giftigen Pflanzen
Bärlauch hat elliptische Blätter mit Stiel (ein Blatt pro Stiel), während Herbstzeitlose lanzenförmige tulpenartige Blätter ohne Stiel haben, die erst im Herbst violett blühen. Maiglöckchen haben ebenfalls elliptische Blätter mit Scheinstängel (zwei bis drei Blätter pro Stiel).
Bärlauchblätter riechen nach Knoblauch, die Blätter von Herbstzeitlosen und Maiglöckchen sind hingegen geruchlos. Aber Vorsicht: Wenn du die Bärlauchblätter zerreibst, um den Geruchstest zu machen, bleibt der Geruch an deinen Fingern haften, was zu einer Verfälschung beim nächsten Test führen kann.
Verwendete Quellen: spiegel.de, n-tv.de