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"Es tut mir leid": Vater schreibt bewegenden Entschuldigungs-Brief an Krankenhaus

Vater und Sohn
© Sokolova Maryna / Shutterstock
Das Leid all der Menschen, die ein Kind verloren haben, berührte diesen Vater so sehr, dass er einen emotionalen Brief an ein Krankenhaus schrieb. Seine Worte gehen direkt ins Herz.

Eltern schwer kranker Kinder wissen, wie hart die endlosen Stunden in einem Krankenhaus sein können. Sie wissen, wie schwer es ist, wenn dunkle Sorgen alle Gedanken beherrschen und die Luft zum Atmen nehmen. Sie wissen, wie wichtig in einer solchen Zeit jede liebevolle Geste der Pflegenden, wie bitter jeder Funke Hoffnung nötig ist. 

Unbeschreiblich ist das Leid, wenn alles Hoffen vergebens ist und die Eltern allein das Krankenhaus verlassen müssen, wenn fortan die Trauer um ein totes Kind ihr Leben bestimmt. 

"Es tut mir leid"

Ein Vater eines kranken Kindes in Amerika wollte all diese Eltern wissen lassen, wie sehr ihr Leid ihn berührt und schrieb dazu einen emotionalen Brief an das Krankenhaus

Der Mann wisse selbst, wie schwer es sei, lange Zeit um sein Kind zu bangen. Auch sein Sohn war schon oft im Krankenhaus, mehr als 20 Mal musste das Kind bereits operiert werden, berichtet "Babble.com". Nach seinem letzten Besuch erfasste diesen Mann plötzlich das Gefühl, unbedingt ein Foto von den Türen des Krankenhauses machen zu müssen. Er griff zu seinem Handy, machte das Foto und schrieb dazu die folgenden Zeilen, die die Mitarbeiter des Krankenhauses so sehr berührten, dass sie sie auf Facebook posteten: 

"Ich habe diese Türen geliebt und diese Türen gehasst. Ich liebte diese Türen, als meine Frau und ich zum ersten Mal durch sie gingen, um unseren Sohn zu treffen. Ich hasste diese Türen, als ich für seine 20 Operationen durch sie ging. Ich habe sie geliebt, als ich nach den Operationen zurückgegangen bin. Ich hasste sie für die 180-plus-Meilen-Reise für eine einzelne 10-minütige Überprüfung. Ich liebte diese Türen, wenn eine Operation oder Zulassung nicht erforderlich war.

Neulich, als ich mit meinem Sohn noch einmal durch sie ging (ich habe aufgehört zu zählen, wie oft wir in den letzten acht Jahren diese Reise gemacht haben), hatte ich plötzlich ein anderes Gefühl: Schuldgefühle. Ich bin mir nicht sicher, woher sie kamen, aber mir wurde klar, dass ich mich entschuldigen muss.

An jedes Kind, das durch diese Türen gegangen ist, aber nie wieder herausgekommen ist – es tut mir leid.

An all die Eltern, die mit ihrem Kind durch diese Türen gegangen sind und ohne ihr Kind wieder gehen mussten – es tut mir leid

An all die Kinder und Eltern, die durch diese Türen gingen, wissend um eine Diagnose, die das Zurückgehen durch diese Türen sinnlos machte – es tut mir leid.

An all die Ärzt*innen, Krankenschwestern und Pflegekräfte, Operationstechniker oder andere Mitglieder des medizinischen Personals, die durch diese Türen gehen mussten, nachdem sie alles gegeben hatten, um das Leben eines Kindes zu retten und trotzdem ein Kind verloren geben mussten – es tut mir leid.

An all die Verwalter, Betreuer und Anwälte, die durch diese Türen gehen mussten, nachdem ein Patient verstorben war, um sich um den nächsten zu kümmern – es tut mir leid.

An all die Menschen von den Sicherheits- und Sozialdiensten, die durch diese Türen trauernde Eltern begleiten mussten – es tut mir leid. 

Ich kann mir nicht vorstellen, was diese Menschen durchmachen müssen, und ich hoffe, dass ich es niemals können werde. Bis ich es tue, werde ich diese Türen lieben."

"Ich musste ohne meinen kleinen Sohn durch diese Türen gehen"

Wie wichtig solche achtsamen Worte für die Betroffenen sind, zeigen die vielen emotionalen Reaktion auf den Post. Seit der Brief veröffentlicht wurde, wurde er schon fast 17.000 Mal geteilt, hunderte Menschen haben die berührenden Zeilen kommentiert. Viele von ihnen schildern ihre eigenen Geschichten. 

"Ich bin tausendmal durch diese Türen gegangen", schreibt eine Frau, deren kleiner Sohn 2016 verstorben ist. "Ich war eine von denen, die ohne meinen kleinen Jungen hinausgehen musste. Verheerend! Trotzdem gab es Hoffnung. Weil kleine Teile von ihm mit anderen Familien hinausgegangen sind. So können sie diese Türen immer noch mit Hoffnung im Herzen sehen. Dafür sind wir dankbar."

Fallback-Bild

Eine andere Frau schreibt: "Ich verbinde Liebe und Hass mit diesen Türen. Auch ich bin erst vor wenigen Monaten mit meinem kleinen Kind durch diese Türen gegangen und musste ohne es gehen. Mein Leben wird niemals das gleiche sein. 💔💔💔"

Wir wünschen allen Betroffenen von Herzen alles Gute und liebevollen Beistand in so schweren Stunden. 

mh

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