- "Die Bitches heute wollen Jungfrau bleiben. Zwei Optionen – Arsch oder Mund auf, Kleines."
- "Baller der Alten die Drogen ins Glas, Hauptsache Joe hat seinen Spass."
- "Bring deine Alte mit, sie wird im Backstage zerfetzt. Ganz normal, danach landet dann das Sextape im Netz."
Es sind Worte, die einem den Magen umdrehen. Worte, die sich gegen Frauen richten, sie komplett entwürdigen und zu Zielobjekten von männlicher Gewalt degradieren. Es sind Worte, die täglich in Posts, Kommentaren und Songs veröffentlicht werden. Es sind Songs deutscher Rapper, die millionenfach gehört werden und so zu einer Verherrlichung von Gewalt gegen Frauen beitragen.
"Es ist Zeit, etwas zu ändern"
Die Menschenrechtsorganisation "Terre des Femmes" hat jetzt eine Kampagne gegen derartige Gewaltsprüche gestartet – die Initiative #unhatewomen.
Herzstück der Kampagne sind ein Video, in dem Frauen frauenverachtende Raptexte vorlesen, und eine Serie von Bildern für Instagram, auf denen diese Sprüche vor den Gesichtern der Frauen zu sehen sind. Das Video "#unhatewomen: Es ist Zeit, etwas zu ändern" wurde bis jetzt schon fast 80.000 Mal angesehen und die Kampagne löst heftige Reaktionen aus.
Rapper setzt Kopfgeld auf Unterstützerin aus
Terre de Femmes berichtet: "Die Bewegung erreichte auch die zitierten Rapper. Rapper Finch Asozial beleidigte öffentlich Terre des Femmes und rief seine Fans zur Gegenwehr auf und Rapper Fler drohte sogar UnterstützerInnen der Kampagne mit Gewalt und setzte ein Kopfgeld auf eine Unterstützerin aus. Auch Terre des Femmes sah sich mit frauenverachtenden Beschimpfungen im Netz konfrontiert." Zwischenzeitlich kam es sogar zu handgreiflichen Auseinandersetzungen zwischen dem Rapper Fler und Kameramännern des TV-Senders RTL.
Die Organisation "Terre de Femmes" ruft jetzt dazu auf, sich nicht einschüchtern zu lassen und weiterhin frauenverachtende Hassrede öffentlich zu kritisieren. "Terre des Femmes fordert insbesondere Rapper und Musiker dazu auf, ein starkes Zeichen gegen frauenverachtende Texte zu setzen und klar Stellung gegen Gewalt an Frauen zu beziehen: #UNHATEWOMEN".
Die Forderung der Organisation ist klar: "TERRE DES FEMMES fordert die konsequente Bekämpfung und Strafverfolgung von Hasskriminalität gegen Frauen und Mädchen im Internet".
"Alle reden immer von gesellschaftlicher Verrohung. Wir haben beschlossen, etwas dagegen zu tun: Vergewaltigungsfantasien und Frauenhass dürfen nicht unkommentiert bleiben. Vor allem, wenn sie auf so viele begeisterte und junge Hörer treffen", sagt Johannes Buzási, Geschäftsführer der Agentur "Philipp und Keuntje", die das Video zusammen mit ihrer Schwesteragentur "Fischer-Appelt Performance" produziert hat.
Verwendete Quellen: unhate-women.com, frauenrechte.de, horizont.net, rtl.de, Instagram