"Wie können sie es wagen?" Man darf bei dem Urteil vom Obersten Gerichtshof in Washington, USA, wohl von einem historischen Ereignis sprechen. Doch anders, als so manche geschichtlichen Wendepunkte wie die Französische Revolution, der erste Mensch auf dem Mond oder der Fall der Berliner Mauer, ist das Urteil über die Kippung des Rechts auf einen Schwangerschaftsabbruch in den USA kein Schritt in die Zukunft – mit der Entscheidung vom 24. Juni 2022 wurden Jahrzehnte der Emanzipation und das Recht auf Selbstbestimmung schlichtweg zurückgenommen. Willkommen im Jahr 1973. Es sieht hier sehr viel düsterer aus.
"Wie können sie es wagen?", schreibt Schauspielerin und Autorin Bette Midler auf Twitter und ist damit eine von vielen Prominenten, die sich öffentlich zu der vielfach enorm kritisierten Entscheidung des mehrheitlich konservativen Gerichtshofs äußern. "Sie haben es getan. Sie haben uns das angetan!", schreibt Midler weiter. Der Oberste Gerichtshof ignoriere den Willen und die Bedürfnisse der eigenen Bevölkerung, kritisiert sie weiter.
Immer wieder teilen Frauen die persönliche Geschichte einer Abtreibung, darunter auch berühmte Persönlichkeiten. Die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs macht ihre Geschichten nur noch bedeutsamer, weswegen wir einige Schicksale in unserer Galerie gesammelt haben.
Menschen auf der ganzen Welt zeigen sich entsetzt
Schauspielerin und Sängerin Taylor Swift äußert sich auf der Social-Media-Plattform Twitter zur Kippung des Rechts: "Ich bin absolut erschüttert darüber, dass wir hier sind – dass nach so vielen Jahrzehnten, in denen Menschen für das Recht der Frauen auf ihren eigenen Körper gekämpft haben, die heutige Entscheidung uns dessen beraubt hat." Mit dem Tweet reagiert sie auf einen Post von Michelle Obama, die ihren eigenen Text einleitet mit dem Satz: "Ich bin untröstlich."
Die ehemalige First Lady, Rechtsanwältin und Autorin schreibt weiter:
Die Entscheidung eines Schwangerschaftsabbruchs ist niemals eine leichtfertige, aber immer eine absolut persönliche. Deswegen ist es so wichtig, dass Frauen weiterhin davon berichten, wenn sie denn möchten, wenn sie die Kraft dafür haben, anderen Frauen ebendiese weiterzugeben. Denn niemand sollte damit allein sein – besonders, nachdem sich nun der US-amerikanische Staat dazu entschlossen hat, diesen so schutzbedürftigen Menschen den Rücken zu kehren.
Verwendete Quellen: tagesschau.de, washingtonpost.com, plannedpparenthood.org, twitter.com, abcnews.com, drawtheline.org, buzzfeednews.com, reproductiverights.org, instagram.com