Bei der Verkündung der neuen Lockdown-Maßnahmen Ende Oktober hatte die Bundesregierung mehr als deutlich gemacht, dass sie bundesweite Schulschließungen zur Eindämmung der Pandemie unbedingt vermeiden will. An diesem Vorsatz hat sich nichts geändert. Doch angesichts steigender Infektionszahlen unter Schüler*innen und Lehrer*innen mussten mittlerweile trotzdem mehr als 3.000 Schulen den Regelbetrieb einstellen, berichten unter anderem Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Nordrhein-Westfalen beschließt Verlängerung der Weihnachtsferien
Besonders betroffen ist derzeit Nordrhein-Westfalen, wo sich Medienberichten zufolge auf Anordnung der Gesundheitsbehörden Schüler*innen an mehr als 550 Schulen in Quarantäne befänden und digital unterrichtet würden. Und Nordrhein-Westfalen ist es nun auch, das als erstes Bundesland beschlossen hat, wegen der Pandemie die Weihnachtsferien zu verlängern.
Um den Familien ein "weitestgehend unbeschwertes Weihnachtsfest" zu ermöglichen, habe man sich dazu entschieden, den Schüler*innen bereits am 21. und 22. Dezember freizugeben, erklärte die NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) dem WDR. Wie der Ausfall fachlich kompensiert werden könne – besonders für diejenigen, die im kommenden Jahr ihre Abschlüsse machen – sei nun wichtig zu besprechen, sagte die Ministerin im WDR5-"Morgenecho". Auch um eine Notbetreuung für Kinder, deren Eltern in systemrelevanten Berufen arbeiten, wolle man sich nun schnellstmöglich kümmern.

Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) zeigte sich grundsätzlich offen für verlängerte Weihnachtsferien in Anbetracht der Corona-Pandemie und sagte gegenüber RTL, man werde in den kommenden Zusammenkünften über diese Maßnahme diskutieren, die der NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) selbst als erster öffentlich vorgeschlagen hatte. Ob es eine bundesweite Einigung über die Weihnachtsferien geben wird oder ob andere Länder dem Beispiel Nordrhein-Westfalens auf eigene Faust folgen werden, bleibt abzuwarten. Zu befürchten ist indes, dass es bis zu den Weihnachtsferien noch zu weiteren vereinzelten Schulschließungen kommen könnte: Am heutigen Donnerstag gab das Robert-Koch-Institut 21.866 neue Coronafälle bekannt. Eine Entschleunigung des Infektionsgeschehens ist damit aktuell noch nicht in Sicht.
Verwendete Quellen: WDR, RTL, RKI, Aachener Zeitung, Bild