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Diskriminierung von Lesben: Wer sich küsst, fliegt raus!

Diskriminierung von Lesben: Wer sich küsst, fliegt raus!
© Jen Grantham/iStock/thinkstock
Alltägliche Diskriminierung von Lesben: Ein Paar wurde in Wien hochkant aus einem Kaffeehaus geworfen - weil es sich geküsst hatte.

Was ist passiert?

Zwei Lesben wurden wegen ihrer Küsse in einem Wiener Kaffeehaus vor die Tür gesetzt.

Ach, da steckt doch bestimmt mehr dahinter. Was ist denn vorgefallen?

Nein, dazu gibt es nicht wesentlich mehr zu sagen - nachdem die junge Anastasia Lopez ihrer Freundin im Wiener "Café Prückel" einen Kuss gab, wurde sie vom Kellner zurechtgewiesen, dass sie das bitteschön bleiben lassen möge. Als sich die beiden daraufhin bei Geschäftsführerin Christl Sedlar beschwerten, wurden sie gebeten, das Café zu verlassen.

Egal, ob homo- oder heterosexuell - ich mag es auch nicht, wenn Leute öffentlich knutschen.

Also, die Kuss-Intensität scheint hier eher nebensächlich gewesen zu sein - Lopez selbst spricht von einem "Begrüßungskuss", laut Cafébetreiberin Sedlar war es hingegen "mehr". Aber gemessen an anderen Aussagen der Geschäftsführerin wäre auch ein Händeschütteln zu viel des Guten gewesen: "Man muss ja nicht öffentlich zeigen, dass man zusammengehört", sagte sie gegenüber dem ORF.

Protest auf Twitter: #kuesseimprueckl

Das ist natürlich schlimm - aber ein Einzelfall, oder? Wien ist doch eine liberale Großstadt.

Stimmt, und die österreichische Öffentlichkeit ist über den Vorfall auch entsetzt. Aber speziell Wiener Kaffeehäuser scheinen ein Problem mit gleichgeschlechtlichen Paaren zu haben. Gerd Pichler vom Netzwerk "To Russia With Love Austria" sagte gegenüber dem "Standard", dass Lokalverweise von homosexuellen Paaren in Kaffeehäusern immer häufiger vorkommen. Die Mehrheit der Betreiber scheint ihren Kaffee lieber an Kunden auszuschenken, die sich auch miteinander fortpflanzen könnten, wenn sie ausgetrunken haben. Oder, wie "Prückel"-Betreiberin Sedlar es gesagt haben soll: "Die Zurschaustellung der Andersartigkeit der Frauen gehört nicht in ein traditionelles Wiener Kaffeehaus, sondern in einen Puff."

So viel Ignoranz muss man erst mal in einem Satz unterbringen. Gab es schon Reaktionen?

Aber klar. Für Freitag hat sich schon ein Protest via Facebook organisiert. Statt der erwarteten 100 Teilnehmer haben sich schon über 5000 angekündigt.

Wie soll denn der Protest aussehen?

Aktuell wird die Idee diskutiert, gleichzeitig im Café zu knutschen.

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