Herzlich Willkommen in der Familie(nhölle)!
In der Weihnachtszeit stehen wieder Familienzusammenkünfte an, die uns wärmen und stärken können – aber genauso oft verletzend sind: Die Tante macht mal wieder ihre abfälligen Bemerkungen über deinen Single-Status, die Mutter über deine Figur, der Vater über deine Klamotten.
Besonders Menschen, die gewichtsmäßig nicht dem herrschenden Ideal entsprechen, bekommen da einiges zu hören. Oft sind es subtile, scheinbar harmlose Bemerkungen, manchmal werden die Vorwürfe als Kompliment verpackt oder als Fürsorge getarnt. Gelegentlich gibt es auch knallharte Frontal-Angriffe.
Fat Shaming tut weh und nagt am Selbstwertgefühl
Die Website „Revelist“ fragte Frauen nach ihren Erfahrungen in ihren Familien. Hier sind einige der deprimierenden Erlebnisse:
Warum Fat Shaming manchmal sogar gut gemeint ist
Tatsächlich sind derartige Ausfälle von Familienmitgliedern nicht immer böse gemeint. „Die Stigmatisierung von Übergewichtigen wird oft von der Gesellschaft propagiert oder toleriert, weil man glaubt, dass Stigma und Scham die Menschen dazu motivieren, abzunehmen“, so Stephen J. Pont und Rebecca Puhl von der American Academy of Pediatrics.
Das Gegenteil sei jedoch der Fall: "Statt positive Veränderungen zu bewirken, trage die Stigmatisierung zu Verhaltensweisen wie Binge Eating, sozialer Isolation und Vermeidung von Bewegung bei.“
Wenn wir kränkende Bemerkungen am Familientisch hören, sollten wir deshalb unbedingt eingreifen. Und auch darauf achten, dass wir selbst niemanden beleidigen. Weil Fat Shaming in unserer Gesellschaft so normal ist, sind wir uns einer entwertenden Wortwahl oft gar nicht bewusst.