Ob Gurke, Paprika oder Tomate, die meisten werden in den vergangenen Wochen überrascht gewesen sein, warum die Rechnung am Ende des Einkaufs so teuer war – schuld ist tatsächlich das gesunde Gemüse. Auf einmal wird der Beilagensalat teurer als die Hauptmahlzeit.
Eine Gurke für 3,29 Euro – nicht saisonales Gemüse ist aktuell teuer
In den sozialen Netzwerken kursieren derzeit Posts, die sich mit den hohen Preisen von Gemüse wie Salatgurken und Co. auseinandersetzen. Viele Verbraucher:innen beklagen die rasant gestiegenen Preise in den Supermärkten und Discountern. In einem Hamburger Supermarkt hat eine normale Gurke zu Spitzenzeiten sogar 3,29 Euro gekostet. So viel kostet schon ein kleiner fertiger Salat.
Das die Preise für Gemüse im Winter ansteigen, ist erst mal nicht ungewöhnlich. Viele Gemüsesorten können in Deutschland nur saisonal angebaut werden und müssen daher außerhalb dieser aus dem Ausland eingekauft werden, um den Bedarf zu decken.
Durch Kälte in Importländern – Ernten sind noch geringer als sonst
Importiert wird dann häufig aus dem Mittelmeerraum wie Spanien, Italien oder der Türkei. Teilweise kommen die Produkte auch aus nordafrikanischen Ländern wie Marokko. Das Problem in diesem Jahr: Vor Ort ist es ungewöhnlich kalt, was wiederum die Ernteerträge schmälert – in Marokko gab es im Januar sogar Frost.
Die hohen Energiekosten verschärfen die Situation noch einmal. Normalerweise werden die deutschen Märkte ab März auch mit Ernten aus niederländischen Gewächshäusern versorgt – was unsere Bedarfe in der Regel ausgleicht. Dort wird jedoch versucht, die Produktion ein wenig in Richtung Frühling zu verschieben, damit nicht allzu hohe Strom- und Heizkosten anfallen. Das bedeutet weiterhin schmale Ernten.
Und dann kommt das Gesetz des Marktes ins Spiel: Je größer das Angebot, desto niedriger der Preis und je geringer das Angebot, desto höher der Preis. Unterm Strich bedeutet das, wer auch außerhalb der Saison auf bestimmtes Gemüse nicht verzichten kann, muss in der Regel einen höheren Preis zahlen. Kommen dann noch Ernteausfälle hinzu, die das Angebot schmälern, steigt der Preis noch einmal an.
Es lohnt sich auf regionale saisonale Produkte zu setzen
Im internationalen Vergleich kommt Deutschland allerdings noch gut weg. In Großbritannien sind zuletzt viele Supermarktregale ganz leer geblieben. Neben den knappen Erntemengen waren auch viele Fährverbindungen auf die Insel aufgrund des schlechten Wetters ausgeblieben. Supermärkte, die noch beliefert wurden, mussten teilweise Verkaufskontingente einführen. Kund:innen durften dann also nur eine bestimmte Anzahl an Gurken, Tomaten oder Paprika kaufen.
Wie wäre es denn mal wieder mit einer schönen Pilzpfanne? Champignons haben nämlich immer Saison, genauso wie Lauch und Porree. Pastinaken und Rosenkohl gibt es diesen Monat ebenfalls noch aus regionalem Anbau. Und die Spinatsaison ist gerade gestartet. Als Lagerware aus dem heimischen Anbau gibt es momentan Karotten, Wirsingkohl, Weißkohl, Steckrüben, Rotkohl, Rote Bete, Butterrüben und Kartoffeln. Ein Blick in den Saisonkalender kann die Geldbörse vielleicht schon ein wenig entlasten.
Verwendete Quellen: tagesschau.de, instagram.com, regional-saisonal.de