Was fordert die Initiative Pro Quote?
30 Prozent der Führungspositionen in den Redaktionen sollen im Lauf der nächsten fünf Jahre mit Frauen besetzt werden. Das verlangt die Initiative Pro Quote in einem Offenen Brief an Chefredakteure, Intendanten und Verleger in Deutschland. Momentan seien nur zwei Prozent aller Chefredakteure der deutschen Tages- und Wochenzeitungen Frauen, heißt es in dem Schreiben, der auf der Website der Initiative nachzulesen ist. 350 Journalistinnen hatten den Brief unterschrieben, darunter auch Redakteurinnen von BRIGITTE und BRIGITTE.de. Täglich kommen weitere Unterzeichner auf der Website dazu, auch viele Männer unterstützen die Forderung.
Und warum geht es nicht ohne Frauenquote? Sechs prominente Medienfrauen von Moderatorin Anne Will über Auslandsreporterin Antonia Rados bis hin zur taz-Chefredakteurin Ines Pohl erklären, warum sie für eine 30-Prozent-Regelung sind.

"Unser Beruf lebt von klaren, kritischen Haltungen, von einem sauberen Blick auf Missstände. Dass nur ein Bruchteil der Führungspositionen in den Rundfunkanstalten und Verlagshäusern von Frauen besetzt ist, ist ein katastrophaler Missstand. Ohne Quote ändert sich daran - offensichtlich - nichts. Deshalb brauchen wir sie unbedingt."
Anne Will, ARD-Moderatorin, Journalistin, Produzentin

"Wir brauchen die Quote, weil es in den Chefredaktionen und Ressortleiterrunden in Deutschland noch immer so aussieht wie im jemenitischen Teehaus."
Iris Radisch, Die Zeit

"Wenn Männer Frauen in Spitzenpositionen nicht mehr zuerst nach ihrer Frisur und Figur beurteilen und Frauen nicht männlicher als die Männer sein wollen, wenn beide Geschlechter die Vorzüge des jeweiligen Führungsstils zu einer gewinnbringenden Allianz zusammenführen, dann haben wir irgendwann auch keine Quoten in den Top-Etagen mehr nötig."
Frauke Ludowig, RTL-Moderatorin

"Keine Angst vor der Quote. Ich bin auch eine Quotenfrau. Für mich ist das kein Makel. Dank der taz-Chefinnen-Vorgabe kann ich endlich zeigen, was ich kann. Und ich bin sicher, das gilt für mächtig viele Frauen."
Ines Pohl, Chefredakteurin, die tageszeitung

"Nicht zuletzt kann die Frauenquote die vielen Männer (60 Prozent) entlasten, die sich laut Umfragen nach mehr Zeit für die Familie sehnen statt als Hauptverdiener heiß zu laufen."
Lisa Ortgies, Autorin und Moderatorin, WDR

"Meine erste Anstellung war ein "Frauen-Quoten- Job" - der Rest war harte Arbeit."
Antonia Rados, österreichische Fernsehjournalistin, RTL
Mehr über die Initiative und weitere Gründe, warum sich Journalistinnen für die Frauenquote in Chefredaktionen einsetzen: www.pro-quote.de