Wer die Lebensmittelpreise heute mit denen von vor einigen Monaten vergleicht, merkt: Da hat sich ordentlich was getan, wir müssen tiefer in die Tasche greifen!
Die Preise für Lebensmittel sind in den vergangenen 12 Monaten um gut 3 Prozent gestiegen, während die Inflationsrate nur bei 1,3 Prozent liegt. Bedeutet: Im Vergleich zur allgemeine Teuerungsrate haben sich die Lebensmittelpreise knapp doppelt so stark erhöht.
Warum uns die gestiegenen Preise freuen sollten
Jetzt ist der erste Impuls natürlich: "Waaas? Es wird schon wieder alles teurer?" Aber bevor wir uns direkt beschweren, sollten wir einen Moment innehalten und uns überlegen, was das bedeutet. Denn: Die Preise sind vor allem gestiegen, weil der Handel weniger aggressive Rabatt-Aktionen veranstaltet.
Letztlich bedeutet das damit: Wir zahlen endlich mal wieder etwas fairere Preise für das, was wir da essen und trinken. Schließlich ist Deutschland das Land in Europa, das dafür bekannt ist, wenig für Lebensmittel auszugeben. Wir sind nunmal die Nation, die einen 900-Euro-Weber-Grill im Garten stehen hat, um dann die 99-Cent-Wurst vom Discounter darauf zu verbrennen.
Freuen wir uns für die Bauern und Zuchtbetriebe
Also sollten wir uns nicht über die gestiegenen Preise ärgern, sondern uns freuen, dass vielleicht mal wieder ein bisschen mehr bei den Erzeugern hängenbleiben kann. Erinnert ihr euch noch, wie die Milchbauern auf die Barrikaden gegangen sind, weil sie kaum noch von ihrem Job leben konnten, weil die Verbraucher billigste Milchprodukte haben wollten? Nun, auch diese Bauern können sich jetzt freuen.
Und ja - nur weil unsere Lebensmittel teurer geworden sind, bedeutet das nicht, dass auch direkt mehr da ankommt, wo es soll. Aber es besteht zumindest die Chance!
Und allein die Tatsache, dass die Verbraucher wieder etwas tiefer in die Tasche greifen, um ihre Brötchen und ihre Wurst zu bezahlen, zeigt schonmal, dass wir langsam wieder anfangen, den Wert dessen zu würdigen, was wir da essen und trinken. Und das ist ein Schritt in die richtige Richtung …