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Trans-Frau mit männlichen Genitalien stillt Baby – Hormon-Cocktail macht's möglich

Medizin: Eine Frau hält ihr Baby an ihre Brust zum Stillen
© Dizitsyn / Shutterstock
Es ist ein medizinischer Durchbruch: Dank einer speziellen Hormon-Therapie konnte erstmals eine Transsexuelle ein Baby stillen – dabei hatte sie noch nicht mal die geschlechtsumwandelnde OP.

Ganze sechs Wochen lang versorgte eine transsexuelle Frau den Säugling ihrer Partnerin ausschließlich mit Muttermilch – aus Brüsten, die ursprünglich mal Männerbrüste waren. 😮

Wie ist das denn bitte möglich?

Die 30-Jährige, die als Mann geboren wurde und ihre männlichen Genitalien bislang nicht hat entfernen lassen, unterzog sich einer speziellen Hormontherapie in einer New Yorker Klinik mit Spezialisierung auf Transgender-Medizin. Laut Berichten der Zeitschrift "Transgender Health" bestand die Therapie im Wesentlichen aus vier Säulen:

  • Einnahme von weiblichen Hormonen
  • Blockieren der körpereigenen Produktion von männlichen Hormonen
  • Medikamentöse Anregung der Milchproduktion
  • Verwendung einer Brustpumpe, 6 x täglich

Nach nur drei Monaten unter dieser Behandlung produzierte die junge Frau einen Viertelliter Muttermilch pro Tag – eine medizinische Sensation! Als ihre Partnerin – die selbst auf keinen Fall stillen wollte – zwei Wochen später das Kind zur Welt brachte, war die Patientin in der Lage, das Kleine allein mit ihrer Milch zu ernähren.

Insgesamt sechs Monate lang setzte die Trans-Mama die Therapie fort. Während dieser Zeit lebte der Säugling von einer Kombination aus Mutter- und Ersatzmilch.

Durchbruch für die Transgender-Medizin?

Die zuständige Medizinerin Tamar Reisman sagte gegenüber "The Sun": "Wir glauben, das ist der erste dokumentierte Fall, bei dem einer transsexuellen Frau die Produktion von Muttermilch ermöglicht wurde." Sie sei "begeistert" von dem Ergebnis. Damit sei der erste Schritt getan, um eine standardisierte Behandlung für Transgender-Mütter zu etablieren.

Doch nicht alle Mediziner sind so begeistert wie die behandelnde Ärztin. Kritiker warnen vor "unbekannten Risiken" der künstlich hormoninduzierten Muttermilch. Von einem der Medikamente, das zur Blockierung der männlichen Hormone verabreicht wurde, weiß man beispielsweise sicher, dass es über die Muttermilch an das Kind weitergegeben wird. Dieses Medikament, es heißt Spironolacton, hat in Versuchen mit Ratten zu einem erhöhten Krebsrisiko bei den Tieren geführt.

Vielleicht können Mediziner die Therapie in Zukunft weiter verbessern, um bekannte und unbekannte Risiken auszuschließen. Für den Moment  wünschen wir den jungen Müttern und ihrem Baby auf jeden Fall Gesundheit, Glück und alles Gute!

 

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