Unter Sunday Scaries versteht man die Angst vor dem kommenden Montagmorgen und dem Beginn einer neuen Woche. Bekannt ist das Phänomen vor allem aus Großbritannien, aber auch in Deutschland gibt es Arbeitnehmer:innen, denen es schon sonntags vor dem Montag graut. Dies fand eine repräsentative Online-Umfrage mit 2.110 Befragten der Jobplattform Monster in Zusammenarbeit mit YouGov Deutschland heraus. Insgesamt sind die Deutschen im internationalen Vergleich zwar weniger anfällig für sonntägliche Angstattacken, dennoch ist man gegen die Angst vor dem Wochenstart hierzulande auch nicht ganz gefeit. Rund 10 Prozent der Deutschen gaben an, dass der Gedanke an Montag bereits sonntags in ihnen Angst auslöst.
Das Phänomen "Sunday Scaries": Gibt es das wirklich?
In Deutschland ist der Anteil derjenigen, die tatsächlich unter körperlichen Symptomen leiden, mit rund 7 Prozent vergleichsweise gering. Die Betroffenen gaben an, sich bei dem Gedanken an Arbeit am nächsten Tag körperlich krank zu fühlen oder unter anderen Beschwerden wie Schlaflosigkeit zu leiden. Vergleichbare Studien in den USA und Großbritannien kamen zu dem Schluss, dass dort weitaus größere Teile der Bevölkerung unter "Sunday Scaries" leiden. Die britische Regierung nahm die Erkenntnisse sogar zum Anlass, eine Kampagne für psychische Gesundheit in die Wege zu leiten. Doch was steckt dahinter?
Dies erklärt Laetitia Boidevaix, Head of Marketing DACH bei Monster.
Frauen häufiger betroffen als Männer
Dass Frauen etwas häufiger als Männer (12 Prozent gegenüber 8 Prozent) von dem Phänomen betroffen sind, überrascht nicht. Erklärungen hierfür finden sich viele, vor allem aber der Mental Load, wenn es darum geht, eine Familie zu organisieren, liegt nach wie vor zum Großteil bei den Müttern, sodass sie sich nicht nur sonntags häufiger vor dem anstehenden Wochenstart fürchten, sondern gleichzeitig erklären, sich nach dem Wochenende oft nicht erholt genug zu fühlen (23 Prozent gegenüber 20 Prozent).
Sunday Scaries betrifft vor allem die Jüngeren
Die Angst vor dem Montag scheint aber auf den ersten Blick eher ein Problem der jüngeren Generationen zu sein. Gut jede:r fünfte der 25 - 34-Jährigen (17 Prozent) gab an, dass der Gedanke an Montag in ihnen Angst auslöse. In den Altersgruppen 18 - 24 und 35 - 44 sieht es ähnlich aus. Entspannter wird es erst ab 45. Ein Drittel der unter 45-Jährigen erklärten analog dazu, das Wochenende würde ihnen zur Erholung nicht ausreichen, ab 45 sagen dies nur noch 23 Prozent. Insbesondere die Altersgruppe 18 - 24 scheint nicht gerade unbeschwert aus dem Wochenende zu kommen: Diese gab am häufigsten (29 Prozent) an, sich bereits am Sonntag mental auf die bevorstehende Arbeitswoche vorzubereiten und anstehende Aufgaben zu planen.
Laetitia Boidevaix meint dazu: "Jüngere Menschen, die sich oft noch im Anfangsstadium ihrer Karriere befinden, sind häufiger großem Leistungsdruck ausgesetzt. Befristete Verträge oder die Unsicherheit auf Übernahme nach einer Lehre oder einem Traineeship können hier mitspielen." Gleichzeitig werden mentale Schwierigkeiten in diesen Altersgruppen inzwischen offener diskutiert. Möglicherweise ist die Dunkelziffer bei den Älteren weitaus größer, man spricht nur nicht darüber.