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Doch wieder Zeitumstellung? Warum wir wieder die Uhr umstellen und welche Zeit die "richtige" ist

Sollte die Zeitumstellung nicht längst abgeschafft werden?
© ABABO / Adobe Stock
Und wieder steht sie an: die Zeitumstellung. Wie war das noch mal? Die Uhr vor- oder zurückstellen? Wird es heller oder dunkler morgens? Und sollte das nicht eigentlich abgeschafft werden? Wir klären eure Fragen.

An diesem Wochenende, in der Nacht vom 25. auf dem 26. März 2023, werden die Uhren wieder auf die Winterzeit gestellt. Genauer gesagt: Um 2 Uhr nachts wird die Uhr um eine Stunde vorgestellt, also auf 3 Uhr. Die Nacht ist somit 60 Minuten kürzer.

Seit wann gibt es die Zeitumstellung eigentlich?

Die Zeitumstellung gibt es seit 1980. Zweimal im Jahr werden die Uhren umgestellt. Im März von Winterzeit auf Sommerzeit und im Oktober von der Sommerzeit zurück auf die Winterzeit.

Wie war noch mal der Merksatz zur Zeitumstellung?

Vor oder zurück? Am besten merkt man sich die Zeitumstellung mit einem einfachen Satz: Im Winter werden die Gartenstühle reingestellt, also wird die Uhr zurückgedreht. Im Sommer stellen wir sie wieder raus, also wird die Uhr vorgestellt.

Warum überhaupt Zeitumstellung?

Schon seit der Einführung 1980 wird über Sinn und Unsinn dieser Maßnahmen diskutiert und gestritten. Ziel war es, nach der Ölkrise 1973 mit der Einführung der Sommerzeit Energie zu sparen, indem man das Tageslicht besser nutzt.

Laut Bundesumweltamt spart man während der Sommerzeit zwar abends elektrisches Licht, gleichzeitig wird morgens aber mehr geheizt, – besonders in den kalten Monaten. In den Randmonaten wie April und Oktober wird zusätzlich morgens auch mehr Licht gebraucht. Insgesamt steigt der Energieverbrauch dadurch sogar an. Es ging aber ebenfalls um das Angleichen an die Nachbarländer. Denn Frankreich und Italien stellen schon seit 1966 beziehungsweise 1967 ihre Uhren um. Deutschland und Dänemark waren damals die Letzten, die sich der Regelung anschlossen.

Welche Zeit ist denn jetzt die "richtige"?

Tatsächlich ist die Winterzeit die "richtige" Zeit und heißt deshalb auch Normalzeit.

Sollte die Zeitumstellung nicht längst abgeschafft werden?

Bei einer Online-Abstimmung der EU-Kommission im Jahr 2018 stimmten 4,6 Millionen Europäer:innen über die Zukunft der Zeitumstellung ab und sprachen sich mit großer Mehrheit dafür aus, die Zeitumstellung abzuschaffen. Dieser Abstimmung folgte das EU-Parlament: Im März 2021 sollten die Uhren das letzte Mal umgestellt werden. Der Zeitpunkt ist allerdings längst verstrichen und am kommenden Wochenende stellen wir die Uhren erneut um. Warum das?

Nachdem das EU-Parlament 2019 den Vorschlag ebenfalls unterstützte, waren als Nächstes die Mitgliedsstaaten an der Reihe. Und an diesem Punkt stehen wir drei Jahre später noch immer. Die Mitgliedsstaaten müssten im Rat einen gemeinsamen Standpunkt finden, – was anscheinend nicht geschieht.

Ein Grund, warum es nicht vorangeht, ist, dass die Abschaffung der Zeitumstellung viele Auswirkungen hätte. Denn mit einer Neuregelung soll möglichst ein erneuter Flickenteppich von verschiedenen Zeitzonen vermieden werden. Das Problem: Für einige Länder wäre es förderlicher, dauerhaft bei der Winterzeit zu bleiben, andere würden die Sommerzeit bevorzugen. Bei dauerhafter Sommerzeit würde für Länder im Westen die Sonne im Winter allerdings erst sehr spät aufgehen, im Osten wäre es mit einer dauerhaften Winterzeit dagegen sehr früh dunkel.

Das Thema ist insgesamt aber zu komplex, als das Expert:innen eine schnelle Lösung erwarten. Das bedeutet: Wir werden erst mal weiter die Uhren umstellen!

Verwendete Quellen: hna.de, ardalpha.de, hamburg.de

slr Brigitte

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