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Tipps für die Weihnachtsfeier in der Firma

Weihnachtsfeier
© Shuttersock/Africa Studio
Eine Weihnachtsfeier in der Firma, mit Chefs und Kollegen - da bleiben knifflige Situationen nicht aus. Tipps, damit die Weihnachtsfeier nicht peinlich wird.

Alle Jahre wieder: Die Weihnachtsfeier in Ihrer Firma steht vor der Tür und Sie machen sich schon Gedanken, wie Sie bloß nicht ins Fettnäpfchen tappen. Denn bei einer Weihnachtsfeier gibt es viele: Wen begrüße ich zuerst: den Chef oder meine Kollegen? Wo setze ich mich hin, wenn es keine Platzkärtchen gibt? Und über welche Themen darf ich bei einer Weihnachtsfeier reden? Wer die Antworten auf diese Fragen nicht kennt, braucht dringend ein paar gute Tipps. Denn ohne die richtigen Tipps kann die Weihnachtsfeier peinlich werden. Damit Sie auf der nächsten Weihnachtsfeier glänzen und charmant alle lauernden Fettnäpfchen meiden, gibt es hier die besten Tipps für die nächste Weihnachtsfeier.

Als Mitgründerin des Trainingsinstituts bietet Christina Tabernig seit 2003 Coachings und Seminare zum Thema "Business-Etikette" an.

Der Auftritt: Wen begrüße ich zuerst?

Am Anfang der Weihnachtsfeier ist es meistens noch recht förmlich. Die Mitarbeiter stehen in kleinen Grüppchen und plaudern. Nach und nach trödeln die Nachzügler ein. Und in den ersten Minuten entsteht häufig schon die erste knifflige Situation: Wen begrüße ich zuerst? Den Vorgesetzten oder meine vertraute Zimmerkollegin? "Normalerweise sollten Sie mit dem Ranghöchsten anfangen. Sagen Sie zunächst Ihrem Chef, der Sie schließlich auch eingeladen hat, 'Hallo'. Danach arbeiten Sie sich auf der Weihnachtsfeier zum Rangniedrigsten durch", rät Christina Tabernig. Natürlich sollen Sie dabei nicht im Zickzack-Kurs durch die Räume laufen. Am besten gehen Sie von einer Runde zur nächsten. Stehen ranggleiche Personen auf der Weihnachtsfeier zusammen, begrüßen Sie die Frau zuerst.

Der Aperitif: Wohin soll ich mich setzen?

Wenn keine Namenskärtchen auf den Tischen stehen und Ihnen ein Vorgesetzter nicht ausdrücklich einen Platz zuweist, ist die Stuhlwahl frei. Sinnvoll wäre es, sich nicht neben den Lieblingskollegen zu setzen. Nutzen Sie die Gelegenheit, mit Leuten ins Gespräch zu kommen, die Sie im normalen Büroalltag nicht so oft sehen. Suchen Sie sich einen Platz in einer Runde, die Ihnen sympathisch ist. Bei der Themenwahl gibt es einiges zu beachten: Ob der neue Mitarbeiter sein Gehalt wert ist, Ihr Liebesleben, die Nagelpilzinfektion Ihres Mannes oder Kritik an der Chefetage haben auf Weihnachtsfeiern nichts zu suchen. Plaudern Sie lieber über den Urlaub, das Wetter oder den neusten Hollywood-Film.

Die Hauptspeise: Was kann ich bestellen?

Bestellen Sie à la carte, sollten Sie sich bei der Gangzahl und der Preislage der gewählten Gerichte an dem orientieren, was Ihre Kollegen wählen. Oft schlägt der Gastgeber einige Gerichte vor. Daran können Sie erkennen, wie viel Ihr Essen ungefähr kosten sollte. Wenn Ihr Chef Vorspeise, Hauptspeise und Nachspeise im mittleren Preisniveau bestellt, sollten Sie auf Ihr Sieben-Gänge-Menü "De Luxe" verzichten. Auch wenn Ihnen bei dem Gedanken an die Gänsestopfleber an Champagner-Gelee mit weißem Trüffel das Wasser im Munde zusammenläuft. Bei der Getränkewahl herrscht dagegen kein Gruppenzwang. "Sie können Bier oder Wein bestellen, auch wenn Sie einen antialkoholischen Chef haben", sagt die Benimm-Expertin. Angestoßen wird nur in kleinen Runden. Bei großen Feiern wünscht man sich nur "zum Wohl", dem Gastgeber zuerst, dann der Runde. Augenkontakt und ein Lächeln schaffen zusätzlich Sympathie.

Wenn alle ihre Teller haben, gibt der Chef das Startzeichen, indem er zu Messer und Gabel greift. "Wenn die Gerichte nur nach und nach kommen, wird ein guter Gastgeber vorschlagen, schon anzufangen. Das Angebot können Sie ruhig annehmen", sagt Christina Tabernig. Auf das "Guten Appetit" wird im Geschäftsleben - und somit auch auf Weihnachtsfeiern - ganz verzichtet. Wenn die Bedienung "Guten Appetit" wünscht, bedanken Sie sich höfflich. Schmeckt Ihnen die Ente nicht, müssen Sie den Teller nicht leer essen. Ist sie ungenießbar, können Sie reklamieren.

Auf vielen Feiern wird ein Buffet angeboten. Auch wenn der Anblick so verlockend ist, dass Sie beim ersten Durchgang am liebsten von jeder Platte sofort probieren möchten: achten Sie besser auf die Speisenfolge. Beim ersten Gang gibt es nur kalte Vorspeisen, beim zweiten Suppe, dann die Hauptspeise und erst zum Schluss den Nachtisch. Sie dürfen ruhig öfter zum Büffet gehen, selbst wenn Sie das zehn Mal tun, würde das nicht gegen Benimm-Regeln verstoßen. Vollgetürmte Teller sehen dagegen peinlich aus.

Nach dem Essen legen Sie Messer und Gabel auf dem Teller ab. Der aufmerksame Service wird ihn umgehend wegräumen. Neues Geschirr und Besteck wartet am Büffet. Ist Ihnen beim Aufstehen die Serviette vom Schoß auf den Boden gefallen, müssen Sie nicht unter den Tisch kriechen. Fragen Sie das Personal, ob Sie eine frische Serviette bekommen können. "Wenn Sie die Möglichkeit haben, können Sie das Tuch auch diskret am Bund feststecken, dann rutscht es nicht so schnell weg", empfiehlt die Expertin.

Der Espresso: Was tun mit aufdringlichen Kollegen?

Während Sie noch auf Ihren Espresso warten, ist Ihr Nachbar bei seinem sechsten Bier angelangt. Dabei scheint der sonst so akkurate Herr seine lustige Ader entdeckt zu haben. Sie dagegen finden sein lautes Benehmen weniger witzig. Sie überlegen, ihn darauf hinzuweisen, dass er besser mit dem Trinken aufhören sollte. "Das steht Ihnen auf keinen Fall zu!", warnt die Expertin. Wird ihr Nachbar zunehmend aufdringlich, sollten Sie ihn ignorieren, allerdings möglichst höflich. Unterhalten Sie sich demonstrativ mit anderen Personen. So verweisen Sie ihn diplomatisch und ohne großes Aufsehen in seine Schranken. Zur Not wechseln Sie den Sitzplatz. Entschuldigen Sie sich bei Ihren Sitznachbarn und sagen Sie, dass Sie noch mit einer Kollegin sprechen müssen.

Für Raucher sind während des Essens Zigaretten tabu, das gilt auch zwischen den Gängen. Erst wenn die Tischnachbarn mit dem Dessert fertig sind, können Sie nachfragen, ob Sie rauchen dürfen.

Oft gibt es ein Unterhaltungsprogramm. Einige Kollegen halten lustige Reden, andere animieren zu albernen Spielchen. Gerne werden auch Freiwillige aus dem Publikum gesucht. Werden Sie aufgefordert, denken Sie nach, ob Sie tatsächlich ablehnen. Sie müssen damit rechnen, sich den Ruf einer Spielverderberin einzufangen. Auch wenn das Programm langweilig ist und Sie hundemüde sind, sollten Sie nicht gleich nach dem Dessert aufbrechen. "Lassen Sie sich nach dem Essen noch eine gute Stunde Zeit. Danach können Sie sich verabschieden, ohne dass es unhöflich wirkt", empfiehlt Christina Tabernig. Vor dem Aufbrechen sollten Sie sich noch von Ihrem Gastgeber verabschieden. Während Sie sich für die Einladung bedanken, wird Ihr angeheiterter Chef plötzlich vertraulich und bietet Ihnen das Du oder sogar eine Gehaltserhöhung an. Freuen Sie sich nicht zu früh, was auf der Weihnachtsfeier noch gilt, ist am nächsten Tag oft wieder vergessen.

Einen Mojito, zwei Weißwein, drei Jägermeister und einen Cuba-Libre später ...

... sind Sie in das größte Fettnäpfchen getreten: die Alkoholfalle. Sie dürfen niemals vergessen, dass Sie unter ständiger Beobachtung stehen. Torkelnd durch die Räume zu gehen, macht bestimmt keinen guten Eindruck. Mit steigendem Alkoholpegel fällt auch die Hemmschwelle. Dabei können Peinlichkeiten passieren wie diese: Sie denken, Sie wären Shakira, und legen eine entsprechende Bauchtanz-Vorstellung aufs Parkett. Vor Kollegen muss das nicht sein, deshalb: überlegen Sie sich vorher, ob es noch ein Glas mehr sein soll.

Der Tag danach: Die Peinlichkeiten überspielen?

Auch wenn Sie im schlimmsten Fall nicht wissen, wie Sie heim gekommen sind: sich einfach krankmelden geht nicht. Eine kalte Dusche und Aspirin wirken oft Wunder. Und trösten Sie sich, Ihren Kollegen geht es auch nicht viel besser.

Warten Sie, bis Ihr Chef Sie anspricht. Wenn er beim Du bleibt, dürfen Sie sich anschließen. Ansonsten tun Sie so, als ob nichts passiert wäre. Auch bei der Gehaltserhöhung. Wenn Sie auf Ihre Shakira-Vorstellung angesprochen werden, bleiben Sie ruhig und sagen Sie, dass es Ihnen leid tut, dass Sie etwas aufgefallen sind, und dass Sie hoffen, niemanden beleidigt zu haben. "Hätten Sie jemanden tatsächlich gekränkt oder Schaden angerichtet, müssten Sie sich entschuldigen", sagt die Expertin. In einem harmlosen Fall können Sie den Fauxpas jedoch einfach runterspielen. Sagen Sie nur Ihrer Lieblingskollegin, dass Ihnen der Fehltritt sehr peinlich ist. Sie wird es den anderen schon klar machen. Solange müssen Sie warten und hoffen, dass Gras über die Sache wächst. Genauso, wie der akkurate Herr am Ende des Flurs, der beim Gedanken an gestern vor Verlegenheit leicht zusammenzuckt.

Text: Karolina Lipiec

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