Beste Aussichten
Immer mehr Menschen finden wieder einen Job. Immer neue Beschäftigungsfelder tauchen auf. Besonders spannend: Statt "entweder - oder" geht vieles gleichzeitig. Etwas für Menschen tun wollen oder lieber Produkte entwickeln? Ein Faible für Zahlen haben oder eher für Medien? Ist oft gar keine Frage mehr. Denn gerade an solchen Schnittstellen entstehen neue Jobs - und neue Chancen. Beste Zukunftsaussichten bieten auch Technikberufe, von der Beratung bis zur Produktion, im Umweltbereich oder bei der Software-Entwicklung.
Auch wenn Frauen sich bisher eher selten dafür entscheiden - umdenken lohnt sich auf jeden Fall. Berufe ganz ohne Technik sind nämlich kaum noch denkbar. Und die ist viel spannender und hat viel mehr mit Menschen zu tun, als viele meinen. Frauen sind schließlich auch Kundinnen. Daher wächst in den Unternehmen das Interesse an ihren Ansprüchen und Bedürfnissen - und der Wunsch, Frauen bereits bei Forschung, Entwicklung und Produktion einzubeziehen. Wir stellen hier 20 Berufe vor, die in Zukunft gefragt sein werden, für Anfängerinnen, Umsteigerinnen oder auch Wiedereinsteigerinnen. Bei jedem Beruf finden Sie die wichtigsten Basis- Infos.
Berufsschullehrerin
Berufliche Bildung ist anspruchsvoll, lebenslang notwendig und ohne Profis aus der Praxis kaum noch zu haben. Berufsschullehrerinnen vermitteln angehenden Friseurinnen betriebswirtschaftliche Basics, beantworten künftigen Kfz-Mechatronikern Fragen rund um die Arbeitssicherheit oder machen Azubis einer Spedition im Zollrecht fit. Dabei haben sie es manchmal mit nur halbwegs erwachsenen und motivierten Schülern zu tun. Fach- wie Lebenserfahrung sind also gute Voraussetzungen.
Ausbildung: Quer- oder Seiteneinstieg nach Studium und/oder Berufserfahrung in gesuchten Fächern (regeln jeweils die einzelnen Bundesländer) Weiterkommen: Für Quereinsteigerinnen keine Funktionsämter wie z. B. Schulleitung. Brutto-Jahresverdienst: Etwa 35 000 Euro Grundgehalt (Angestellte)
Case-Managerin
Im Gesundheitswesen wird stets und ständig auf die Kosten geschielt. Von gut geplanten Abläufen profitieren aber auch die Patienten. Eine Case-Managerin behält den Überblick, vermittelt zwischen Hausärztin, Klinik, Kasse und Kranken. Sie führt alle Maßnahmen zusammen, nimmt die einzelnen Fäden auf und knüpft ein tragfähiges Netz. Und während im Gesundheitswesen vieles oft sehr unpersönlich wirkt, sieht und betreut eine Case-Managerin tatsächlich den Einzelfall - Patientinnen und Patienten in Kliniken und Reha-Zentren, für Versicherungen oder für die Verwaltung.
Ausbildung: Fortbildung an Hochschule oder Privat-Akademie nach Pflegeausbildung oder Ausbildung für soziale Berufe Brutto-Jahresverdienst: Ab ca. 35 000 Euro
Coach
Das Leben ist nicht leicht. Gute Beratung kann es jedoch einfacher machen. Dabei ist ein Coach keine Therapeutin, sondern Sparringspartnerin für besondere Herausforderungen eines eigentlich gesunden Alltags - meist im Job, aber auch privat. Ein Coach braucht gleichzeitig Einfühlung und Distanz. Stellt Fragen, bringt Menschen auf Antworten. Und entwickelt gemeinsam mit ihnen Strategien, um endlich mehr Sinn, genau die richtige Entscheidung oder eine schnelle Lösung zu finden.
Ausbildung: Lehrgänge an privaten Akademien, am besten mit psychologischer oder pädagogischer Vorerfahrung Brutto-Verdienst: Selbständige Tätigkeit. Stundenhonorare ab 80 Euro, nach einiger Praxis jedoch meist höher
Content-Managerin
Das Internet gilt im Geschäftsleben, im Kultur- oder Wissenschaftsbetrieb längst als wirklich zukunftsträchtige Plattform. Entsprechend füllt eine Content-Managerin Websites, Portale oder ein Intranet mit Sinn und Verstand. Wobei es ihr nicht nur auf den Inhalt ("content") ankommt, oft ist sie Mittlerin zwischen den Welten, zwischen Themen und Technik, Redaktion und Vertrieb.
Ausbildung: Fortbildung an privaten Instituten, oft Medienakademien (z. B. für Journalisten, PR-Leute), aber auch für Betriebswirtschaftlerinnen Weiterkommen: Engagierte Quereinsteigerinnen mit ausgeprägtem Interesse an der digitalen Technik sind weiterhin sehr gefragt. Brutto-Jahresverdienst: Im Durchschnitt 38 000 Euro
Designerin
Eine Designerin, die Kleinwagen, Kleider oder Küchenmaschinen gestaltet, gibt den Dingen viel mehr als nur eine gefällige Optik: Sie sollen perfekt funktionieren, sich richtig gut anfühlen, möglichst die Umwelt schonen - und Identität und Image erzeugen. Das alles setzt nicht nur Kreativität voraus, sondern auch eine perfekte Planung, eine kluge Kommunikation und das Wissen, dass der Einsatz von Technik nie Selbstzweck sein darf.
Ausbildung: 4 bis 5,5 Jahre Studium, meist an Fach- oder Kunsthochschulen Besonderheiten: Computerkenntnisse sind unverzichtbar (das gilt vor allem für die Zeichen- und Grafikprogramme) Weiterkommen: Zum Beispiel ein MBA-Studium an der Zollverein School of Management und Design in Essen Brutto-Jahresverdienst: Anfangs ca. 36 000 Euro (angestellt)
Event-Managerin
In multimedialen Zeiten werden erlebbare Botschaften immer wichtiger. Eine Event- Managerin bittet Prominente zur Party, um Produkte zu pushen, perfektioniert Messen, Tagungen, Ausstellungen und Kongresse. Dabei gehört nicht nur die Organisation des Ablaufs zum Job, sondern auch Konzept, Kalkulation und Erfolgskontrolle. Neben Improvisationstalent sind also auch Kreativität und ein Faible für Zahlen von Vorteil.
Ausbildung: Fortbildung, Fachhochschulstudium, Lehrgang an Berufsakademien. Ebenfalls möglich: Ausbildung zur Veranstaltungskauffrau oder zur Marketing-Fachfrau. Besonderheiten: Kein pünktlicher Feierabend, häufig Arbeit am Wochenende, viel unterwegs Brutto-Jahresverdienst: Ab ca. 24 000 Euro bis 36 000 Euro (Hochschulabschluss)
Facility-Managerin
Gebäudekomplexe und Gewerbeanlagen sind kleine Welten für sich und wollen als solche regiert werden. Beim Planen, Bauen und Betreiben sorgt die Facility-Managerin dafür, dass der Laden läuft, die Qualität stimmt und die Sache nicht mehr kostet, als sie muss. Als Mitarbeiterin von Planungsbüros oder Immobilienverwaltungen wählt sie passende Standorte oder geeignete Mieter, kümmert sich um Sicherheit oder Sauberkeit. Und überblickt sämtliche Abläufe.
Ausbildung: Fachhochschulstudium, BWLoder Ingenieur-Hochschulstudium, fachwirtschaftliche Fortbildung Besonderheiten: Oft Termindruck, häufig Rufbereitschaft, viel auf Reisen Brutto-Jahresverdienst: Durchschnittlich 42 000 Euro
Finanzplanerin
Die Privatvermögen wachsen und damit auch der Beratungsbedarf für renditestarke Anlagen, gute Vorsorge, kluge Verwaltung der Erbschaft oder die Gründung einer Stiftung. Eine Finanzplanerin entwickelt für ihre Kunden die passende Strategie, um aus deren Geld mehr Geld zu machen. Sie geht dabei manchmal weniger bekannte Wege. Und wird so zum Guide durch die wachsende Zahl von Möglichkeiten, die Finanz- Laien kaum noch durchschauen können.
Ausbildung: Oft 4 Jahre BWL-Studium plus Berufspraxis und/oder Fortbildung, zum Beispiel an der Frankfurt School of Finance & Management Besonderheiten: Neben Fachkenntnissen ist soziale Kompetenz besonders wichtig. Brutto-Jahresverdienst: Einstieg ab ca. 36 000 Euro, oft zusätzliche Provisionen
Fundraiserin
Wenn die öffentlichen Kassen leer sind, müssen selbst Schulen, Krankenhäuser oder Theater neue Geldquellen auftun. Eine Fundraiserin unterstützt soziale, kulturelle oder karitative Einrichtungen dabei. Sie tut Gutes und redet darüber, plant Mailings, Aktionen und Events, um Spender und Sponsoren als Unterstützer für die gute Sache zu gewinnen. Und sie zeichnet sich dabei am besten durch hohe Frustrationstoleranz aus.
Ausbildung: Fortbildung an privaten Instituten, zum Beispiel mit einem Kommunikationsberuf oder nach einem BWL-Studium Brutto-Jahresverdienst: Zum Beispiel im öffentlichen Bereich ab 25 000 Euro Grundgehalt (für Absolventinnen einer Fachhochschule)
Info-Brokerin
Informationen sind ein wichtiger Rohstoff. Welche wirklich relevant sind, ist jedoch oft nicht so leicht zu entscheiden. Eine Info- Brokerin kennt gute Quellen, weiß von wichtigen Strömungen und gerät trotz Informationsflut nicht ins Schwimmen. Sie recherchiert für Unternehmensberatungen, für Verlage oder PR-Agenturen in Datenbanken, im Internet oder auch mal am Telefon. Die Ergebnisse bereitet sie in Marktanalysen, Firmenprofilen oder Finanzinformationen auf. Und zerlegt Wissens- und Datenmengen auf diese Weise in gut verdauliche Häppchen.
Ausbildung: 9 Semester Studium der Informationswissenschaft. 3-jährige duale Ausbildung zur Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste. Fortbildung bei privaten Bildungsträgern oder an Wirtschaftsakademien Besonderheiten: Erfahrung im Umgang mit Statistiken ist nötig. Brutto-Verdienst: Arbeitet oft selbständig. Ab ca. 50 Euro pro Stunde
Informatikkauffrau
An der Schnittstelle von Informationstechnik (IT) und betrieblichem Alltag braucht es gute Vermittler. Informatikkauffrauen verbinden das Beste aus zwei Bereichen, kennen sich mit Betriebswirtschaft und mit Technik aus und sind Expertinnen für alles, was in einem Unternehmen an Computerlösungen denkbar ist. Sie analysieren das Vorhandene, kalkulieren das Gewollte, planen das Optimale - und passen es an, falls es doch noch nicht ganz optimal sein sollte. Außerdem machen sie die Mitarbeiter mit den neuen Herausforderungen vertraut.
Ausbildung: 3 Jahre im Betrieb (oder mit dualem Fachhochschulstudium) Für Abiturientinnen gut: IT-Berufsakademien (verbessern die Startposition) Brutto-Jahresverdienst: Einstieg etwa 26 000 Euro
Ingenieurin
Kaum ein Beruf bietet so unterschiedliche Facetten - und wird von der Wirtschaft derart dringend nachgefragt. Mit dem Klischee vom einsamen Tüftler hat der Job nur wenig zu tun, mit Kreativität hingegen viel. Eine Ingenieurin berechnet, plant, entwickelt, konstruiert, erprobt und überwacht - meist in Teams, oft auch in internationalen Projekten im Ausland und nicht selten mit der erklärten Zielsetzung, die Welt ein kleines bisschen besser zu machen.
Ausbildung: Je nach Fachrichtung 5 bis 6 Jahre Studium an Universitäten, 3 bis 4 Jahre an Fachhochschulen. Weiterkommen: Ausgezeichnete Job-Chancen und gute Verdienstmöglichkeiten. Brutto-Jahresverdienst: Einstieg - je nach Branche und Fachrichtung - ab etwa 36 000 Euro bis ca. 58 000 Euro (Projektleitung)
Logistikerin
Globalisierung ist für viele ein politisches Schlagwort. Eine Logistikerin hat damit ganz real zu tun. Denn weltweite Warenströme wollen klug gebündelt und gelenkt werden. Und möglichst jede Produktion soll "just in time" ablaufen, ohne Lager- und Wartezeiten. Die Logistikerin entscheidet über entsprechende Mittel und Wege und kennt sich gut mit rechtlichen Fragen aus.
Ausbildung: 3 bzw. 4 Jahre Fachhochschul- oder Uni-Studium. 3 Jahre Ausbildung (z. B. Fachkraft für Hafenlogistik). Fortbildung, auch Teilzeit (z. B. Fachwirtin für Hafenwirtschaft, Transport und Logistik). Besonderheiten: Gute Fremdsprachenkenntnisse sind in dieser Branche ein Muss. Brutto-Jahresverdienst: Ab 24 000 Euro (Ausbildung) bzw. 33 000 Euro (FH-Studium)
Risikomanagerin
Wenn ein Risiko im Unternehmen sichtund spürbar wird, ist es oft schon zu spät. Eine Risikomanagerin sorgt dafür, dass das Unternehmen erfolgreich bleibt, indem sie mögliche Risiken und Nebenwirkungen im Betrieb und am Markt frühzeitig erkennt, benennt, verhindert, reduziert und kontrolliert. Sie arbeitet häufig für Versicherungen und Banken. Aber auch in anderen Unternehmen, die bei großen Projekten eine Menge Geld riskieren, z. B. in der Informationstechnologie oder im Maschinenbau.
Ausbildung: 4 Jahre Studium Wirtschaftswissenschaften, Wirtschaftsinformatik oder Wirtschaftsmathematik Brutto-Jahresverdienst: Ab ca. 40 000 Euro
Software-Technikerin
Viele Innovationen finden im Verborgenen statt. Im Autobau zum Beispiel steckt die Hälfte aller Neuerungen in der Software. Software-Technikerinnen gestalten unseren Alltag, machen Handys praktisch, Flugzeuge beherrschbar, Computer sicher. Sie arbeiten häufig in Projekten, meist im Team, kommunizieren mit Kunden und Verbrauchern. Sie benötigen im Job also genau diejenigen Talente und Neigungen, die man bekanntlich vor allem Frauen nachsagt.
Ausbildung: 4 bis 5 Jahre Informatikstudium; Spezialisierung auf Software-Technik Brutto-Jahresverdienst: Im Durchschnitt 40 000 Euro
Sport- und Fitnesskauffrau
Die Zahl der Angebote für Fitness und Gesundheit steigt ständig, zugleich wachsen die Ansprüche an die Professionalität. Eine Sport- und Fitnesskauffrau übernimmt Verwaltungs- und Organisationsaufgaben in Fitness-Centern und Freizeitanlagen, aber auch in Tourismus-Zentralen. Sie organisiert Veranstaltungen und berät Kunden - übrigens auch mal am Wochenende. Sie verwaltet die Finanzen, spürt wichtige Trends auf, überzeugt Sponsoren und sorgt für ein positives Image in der Öffentlichkeit.
Ausbildung: 3 Jahre, gelegentlich in Kombination mit Trainer-Ausbildung zur Allround-Kraft Besonderheiten: Fortbildung zur Fachwirtin Fitness (auch in Teilzeit bzw. nebenberuflich) Brutto-Jahresverdienst: Einstieg ab ca. 24 000 Euro
Umweltschutztechnikerin
Nicht nur Gesetze und Verordnungen, sondern auch die ganz reale Endlichkeit von Ressourcen machen den Umweltschutz zum Wachstumsfeld. Eine Umweltschutztechnikerin ist daran beteiligt. Wobei in Zukunft Windkraft und Solarenergie eine zunehmend wichtige Rolle spielen werden - und auch der sparsame Einsatz von Materialien und Energie. Besonders empfehlenswert: die Fachrichtungen Verfahrens- oder Maschinentechnik mit "Umweltschutz" als Schwerpunkt oder Zusatzqualifikation.
Ausbildung: 2-jährige Fortbildung nach Berufsausbildung und -praxis. Die Fortbildung wird auch in Teilzeit angeboten (4 Jahre). Brutto-Jahresverdienst: Ab 30 000 Euro
Wirtschaftsprüferin
Es geht ihr immer ums Geld. Und zwar um das Geld anderer Leute. Eine Wirtschaftsprüferin prüft die Jahresabschlüsse von Kapitalgesellschaften, schreibt Gutachten und berät mit Blick auf die Zukunft bei Börsengängen, Sanierungen und mehr oder weniger freundlichen Übernahmen. Weil es oft ums große Geld geht und dabei die öffentliche Hand mit im Spiel ist, werden Wirtschaftsprüfer nach entsprechender Berufspraxis staatlich geprüft und vereidigt.
Ausbildung: 4 Jahre Studium (Betriebs- oder Volkswirtschaft, Jura), Lehrgang, Prüfung und Vereidigung. Zugang für Steuerberaterinnen bei mindestens 5 Jahren Berufserfahrung auch ohne Studium. Besonderheiten: Englischkenntnisse müssen verhandlungssicher sein. Brutto-Jahresverdienst: Ab 35 000 Euro. Nach dem Examen bzw. als Freiberuflerin deutlich mehr
Weitere Informationen im Netz
Welche Studiengänge oder Fortbildungen wo angeboten werden, erfahren Sie im Internet, zum Beispiel unter: http://berufenet.arbeitsamt.de, www.kursnet.arbeitsagentur.de, www.machsrichtig.de, www.idee-it.de, www.aim-mia.de.