
Hoch die Tassen! Wenn Freunde oder Eltern von ihrer Studentenzeit erzählen, dann klingt das manchmal nach einer nicht enden wollenden Party. Nach Ausschlafen, Freiheit, und ganz viel Kaffee, Kippen und Rotwein. Die Arbeit vor den Prüfungen und die durchlernten Nächte vor der Examenszeit geraten dabei völlig in Vergessenheit. Deswegen lest ihr hier fünf Gründe, warum sich ein Studium wirklich lohnt.
Eines vorab
Es gibt Berufe, für die müsst ihr studieren. Wer Arzt, Jurist oder Lehrer werden will, der kommt an einem Studium nicht vorbei. Bei vielen anderen Berufen habt ihr jedoch die Wahl: Studium oder Ausbildung? Lest selbst - und überlegt euch dann, was euch besser erscheint.
1. Geringere Arbeitslosigkeit
Vor Arbeitslosigkeit ist keiner sicher. Auch nicht Akademiker. Sie sind aber deutlich seltener von Arbeitslosigkeit betroffen als Leute mit einem geringeren Abschluss - nämlich um weniger als die Hälfte, wie eine Studie des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung ermittelte.
2. Gute Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt

Mit einem abgeschlossenen Studium habt ihr sehr gute Chancen auf dem jetzigen Arbeitsmarkt. In den vergangenen zwei Jahren haben vor allem Akademiker vom wirtschaftlichen Aufschwung profitiert. Und der Bedarf an hoch qualifizierten Arbeitskräften steigt weiter, darüber sind sich die Forscher einig. Schon jetzt wird von einem "Akademikermangel" gesprochen. Sprich: Es gibt zwar viele Jobs, aber zu wenig studierte und gut ausgebildete Menschen, die die Arbeit machen können. Das betrifft vor allem den Dienstleistungssektor, der auch in den kommenden Jahren weiter wachsen wird. Also Jobs in den Bereichen Organisation, Management, Beratung, Forschung und Entwicklung.
Aber auch viele der technischen Berufe (Maschinenbau-, Elektro- und Wirtschaftsingenieure) sind betroffen. Gerade in diesen Branchen habt ihr als Frau die besten Aussichten. Händeringend suchen Unternehmen nach weiblichen Fachkräften vor allem in den sogenannten MINT-Berufen. MINT steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Zusammen mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat die Wirtschaft gerade einen Pakt geschlossen, der mehr Frauen für MINT-Berufen begeistern soll. Die besten Voraussetzungen also für einen erfolgreichen Start in das Berufsleben.
Auch der demografische Wandel spielt euch in die Hände: Die meisten der derzeit berufstätigen Akademiker sind zwischen 35 und 49 Jahre alt. Das bedeutet: In den nächsten ein bis zwei Jahrzehnten gehen sie in Rente - und ihre Jobs müssen neu besetzt werden. Und zwar von den geburtenschwächeren Jahrgängen unserer Generation.
3. Mehr Geld

Natürlich kostet auch ein Studium: Lebenshaltungskosten, Semesterticket, Bücher und Studiengebühren in manchen Bundesländern. Und das über mindestens drei Jahre. Aber das Geld habt ihr schnell wieder raus. In der Regel ist schon das Einstiegsgehalt von Akademikern höher als das von Arbeitnehmern ohne Hochschulabschluss. 2500 bis 3000 Euro brutto verdienen Berufseinsteiger durchschnittlich im Monat, so das Ergebnis des "Studentenspiegels". Und vergleicht man das Durchschnittseinkommen von Vollzeitbeschäftigten mit und ohne Hochschulabschluss, wird der Unterschied noch deutlicher: Beschäftigte mit Hochschulabschluss verdienen bis zu 50 Prozent mehr.
4. Bessere Aufstiegschancen
Während es früher noch einfacher war, mit einer Ausbildung Karriere zu machen, so wird das heute immer schwieriger. Gerade in großen Unternehmen ist ein Hochschulabschluss (und manchmal sogar ein Doktortitel) die Voraussetzung, um in der Hierarchie aufzusteigen oder gar eine Führungsposition zu übernehmen.
5. Vielseitige Qualifikation

Eine Berufsausbildung qualifiziert euch normalerweise für einen bestimmten Beruf, zum Beispiel zur Physiotherapeutin, zur Werbekauffrau oder Mediengestalterin. Bei einem Studium stehen euch mehr Türen offen. Natürlich gibt es auch Studiengänge, die auf einen bestimmten Beruf vorbereiten, wie zum Beispiel den des Lehrers. Aber häufig reicht Unternehmen euer Studienabschluss, um euch auch für andere Branchen einzustellen. So nehmen Unternehmensberatungen gerne Physiker oder Ingenieure - oder Banken Mathematiker. Wichtig ist, dass ihr euch im Studium Schlüsselqualifikationen angeeignet habt. Nämlich: euch komplexe Themengebiete selbstständig anzueignen und wissenschaftlich zu arbeiten.
Und das Beste zum Schluss:
Während des Studiums habt ihr noch einmal die Möglichkeit, genau das zu tun, worauf ihr Lust habt: Ihr könnt euch in Themen vertiefen, die euch interessieren, ihr könnt noch einmal ins Ausland gehen und dort studieren – und, ja, ihr könnt auf viele Studentenpartys gehen und feiern - damit auch ihr später erzählen könnt: Das war eine tolle Zeit - mit viel Kaffee, Kippen und Wein...