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"Ich lasse die Welt in meinem Tagebuch mitlesen": Taylor Swift über ihr Leben

Taylor Swift: Foto von ihr
© Rich Fury / Getty Images
Taylor Swift ist eine der größten Attraktionen des Pop. Auch dank ihrer ungewöhnlichen Offenheit. Wie es sich anfühlt, Taylor Swift zu sein.

An den meisten Tagen findet es Taylor Swift ganz okay, Taylor Swift zu sein. Aber es gibt auch welche, an denen sie schon beim Aufwachen davon überwältigt wird, dass alles, das sie an diesem Tag tun oder sagen wird, zur Beurteilung, Interpretation und Kritik freigegeben ist. Sie wird dann bis zum Einschlafen das Gefühl mit sich herumtragen, nichts richtig zu machen und nichts zu können. "Ich lasse die Welt in meinem Tagebuch mitlesen, seit ich 16 bin", sagt Swift, "das ist nicht nur ein schräges Gefühl – es macht mich auch extrem verletzlich."

Taylor Swift hat Macht - Wie sie die ganze Musikbranche kurz mal erschüttert hat

Aber meistens versucht Swift, 29 Jahre alt, sich von diesem Mist nicht herunterziehen zu lassen. Denn sie ist sich ja an ihren mehrheitlich guten Tagen ziemlich bewusst darüber, dass sie als eine der größten Attraktionen der Musikgeschichte (sechs von sieben Alben auf Platz eins der Billboard-Charts, über 200 Millionen verkaufte Alben, größte Einnahmen während einer Tour aller Zeiten) auch Macht ausüben kann. So hat sie mal relativ banale Textzeilen wie "Nice to meet you, where you been?" rechtlich schützen lassen, was ziemliche Verblüffung unter den Freunden des verfassungsgemäßen Rechts auf freie Rede hervorgerufen hat. Und als neulich der Manager von Justin Bieber ihre alte Plattenfirma und damit die Rechte an ihren ersten sechs Platten kaufte, trat sie bei ihren 120 Millionen Instagram-Followern eine Debatte über Songrechte los, die die gesamte Branche kurz mal erschüttert hat.

Sie kämpft für die Schwulen und Lesbenbewegung 

Nur aus der Politik hat sie sich lange rausgehalten. Sogar, als die neue extreme Rechte in den USA, allesamt Unterstützer von Donald Trump, sie zu ihrer "arischen Göttin" ("Daily Stormer") und zur Ikone der Bewegung auserkoren, blieb Swift seltsam stumm. Was sich inzwischen geändert hat, sehr zum Unwillen ihrer rechtsnationalen Fans. Im vergangenen Jahr hat sie offen den demokratischen Senatskandidaten in Tennessee unterstützt, sie prangert den latenten Alltagssexismus in den USA an und setzt sich, zum Beispiel auf ihrem neuen Album "Lover", das am 23. August erscheint, für die Rechte der Schwulen- und Lesbenbewegung ein. Und das bunt und tanzbar und mit einem Talent für massenkompatiblen Qualitätspop, das wirklich außergewöhnlich ist. Nicht nur an ihren guten Tagen.

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BRIGITTE 18/2019

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