Spätestens seit Schauspielerin Gwyneth Paltrow auf ihrer Lifestyle Seite Goop den Stein ins Rollen gebracht hat, ist das Yoni-Ei in aller Munde. Wem es aber noch nicht reicht, sich einen eierförmigen Rosenquarz in die Vagina einzuführen, der kann sich auch noch mit Dampfbad und spezieller Pflege um seinen Intimbereich kümmern. Was für ein Quatsch? Wir schauen uns das mal genauer an.
Das Yoni-Ei für besseren Sex
Yoni-Eier bestehen aus Jade oder Rosenquarz und werden, wie der Name schon sagt in die Yoni eingeführt. Klingt seltsam, soll angeblich aber nicht nur den Beckenboden trainieren, sondern durch freigesetzte Energien auch für mehr Lust und bessere Orgasmen sorgen. Außerdem helfen die Eier angeblich bei Periodenproblemen und Hormonschwankungen.
Auch in Deutschland kann man die Eier mittlerweile erwerben. Von ihrer Wirkung sind allerdings längst nicht alle überzeugt. Im Gegenteil: Ärzte warnen sogar vor den durchaus ganz hübschen Edelsteinen. Die Praxis habe keinerlei Vorteile für die Sexualität und das poröse Material der Jadesteine stellt darüber hinaus sogar ein potentielles Gesundheitsrisiko dar – vor allem, was zum Teil lebensgefährliche Infektionen angeht. Dann lieber den Beckenboden mit den altbekannten Liebeskugeln trainieren.
Vagina Steaming - Entspannung mit heißen Dämpfen
Ladies, holt die Schüsseln raus und dampft eure Vulva! Schon im alten China sollen die Konkubinen auf Kräuterdämpfe für ein lockeres Untenrum geschworen haben, kann also so schlecht nicht sein. Die heißen Dämpfe sollen dabei vor allem die Beckenbodenmuskulatur entspannen und wie eine Art Detox-Kur wirken, die die Vagina-Schleimhaut reinigt. Doch was sagen Ärzte dazu?
"Die Vagina braucht im Normalfall überhaupt keine Hilfe bei der Reinigung, sie reinigt sich selbst", erklärt Dr. Sheila de Liz gegenüber der Zeitschrift Elle. "Das Steaming lockert und entspannt die Beckenbodenmuskulatur aber ganz sicher, außerdem fördert es die Durchblutung."
Für Frauen, die beim Sex mit Schmerzen, Krämpfen und Trockenheit zu kämpfen haben, kann die Bedampfung deshalb durchaus hilfreich sein.
Und so gehts:
- Zwei bis drei Liter Wasser zum Kochen bringen.
- Eine Auswahl an frischen oder getrockneten Kräutern hinzufügen.
- Den Kräutersud noch einmal 10 Minuten köcheln und danach etwas abkühlen lassen.
- Das heiße Kräuterwasser in eine Schüssel umfüllen und beispielsweise unter einer Stuhlkante platzieren, mache Schüsseln können auch einfach in die Toilette gehängt werden.
- Unterwäsche ausziehen und auf der Stuhlkante Platz nehmen, sodass die Dämpfe die Vulva erreichen.
- Jetzt mit einer Decke oder einem Handtuch zudecken, sodass du nicht frierst und die Kräuterdämpfe nicht entweichen können.
- 20 bis 30 Minuten das Dampfbad wirken lassen.
Vagina Steaming ist ein sanfte, natürliche Behandlung ohne dramatische Risiken. Bei Pilzinfektionen sollte sie jedoch vermieden werden.
Vajacial macht die Vagina schön
Gesichtsbehandlungen sind ja schon ein alter Hut. Der neuste Hype, der unter die Gürtellinie geht, nennt sich Vajacial und ist eine Art Facial, nur eben nicht für das Gesicht, sondern für die Vagina. Aber warum macht man das? Ganz einfach: Wo früher noch Haare wuchsen, wird heute alles wegrasiert. Freier Blick auf alles. Und wir Frauen fragen uns doch tatsächlich, ob wir da unten wohl auch schön genug sind? Verrückt oder? Und deshalb haben Vulva-Treatments auch leichtes Spiel.
So läuft das Vajacial ab:
- Reinigung mit einer antibakterieller Waschlotion
- Peeling gegen eingewachsene Härchen nach der Rasur
- Maske, die auf den individuellen „Hauttypen“ angepasst wird zur Bekämpfung von Unreinheiten
- Abschließend folgt die Behandlung mit einer Bleichcreme, die den „Teint“ der Vagina optimieren und aufhellen soll
So und wenn man dann diese mehr oder weniger sinnvollen Trends also alle durchhat, ist der Unterboden hoffentlich wie neu, das Sexleben das beste überhaupt und der Beckenboden so entspannt wie lange nicht. Na dann, rauf aufs Sitzbad!