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Wenn Henssler bloß nicht so appetitlich wär!

Wenn Henssler bloß nicht so appetitlich wär!
© Copyright: P. Rathmer
Grill den Henssler
von von Christine Rickhoff

Jaja, schon gut, Kochsendungen guckt natürlich keiner von uns. Zumindest offiziell. Aber wenn es dann doch mal passiert (selbstverständlich aus Versehen und auch zum ersten Mal und überhaupt), dann darf das unter gar keinen Umständen auf leeren Magen geschehen. Vergesst Sprünge aus dem All, die Lippen von Chiara Ohoven und Donald Trump. Vergesst alles, was euch jemals Angst gemacht hat. Nichts, wirklich gar nichts, ist schlimmer als Henssler, Mälzer und Co., wenn man Kohldampf hat. Falls das jemals passieren sollte - was wir nicht hoffen - haben wir hier ein paar Überlebensstrategien.

Ganz schlimm! Also nicht der Henssler, auch nicht das Zeug, das gekocht wird, aber der Kohldampf-Faktor ist einfach nur fies. Bei Henssler sind die Gerichte, die von den Promis bestimmt werden, meist ziemlich handfest. Eier in Senfsauce, Aufläufe, Rouladen - Hausmannskost eben. Das Problem daran ist, dass wir den Duft kennen. Kein Mensch braucht olfaktorisches Fernsehen, wenn er Königsberger Klopse sieht. Da reicht die pure Erinnerung an Omas Kochkünste, um einem den Verstand zu rauben. Einziger Rettungsanker: der Impro-Gang. Da werden ziemlich wahllos merkwürdige Zutaten genannt, aus denen Henssler und das Promi-Team jeweils was zaubern sollen. Mitunter ziemlich ekelhaft!

Erste-Hilfe-Tipp bei akutem Hungergefühl: Improvisieren kannst Du auch. Schließ die Augen und greif einfach zu. Chilisauce, Milch, ein halber Schrumpelapfel, Lasagne von vorgestern und ein Ei? Perfekt! Wenn du das überlebst, hast du danach jedenfalls keinen Bock mehr auf gar nichts und neidest Calmund nicht mal mehr den Antipastiteller. Versprochen!

Kitchen Impossible

Zwei Köche, meist ist einer davon Tim Mälzer und im besten Fall der andere Tim Raue, schicken sich gegenseitig irgendwo in die Welt und lassen den jeweils anderen dort an einem regionalen Gaumenschmaus verzweifeln. Sehr amüsant und zum Glück oft gar nicht mal so lecker. Der Hunger ist hier nicht das Problem - wer will schon Innereienspieße oder nordischen Gammelfisch kredenzen? ABER ... und hier wird es wirklich tückisch: Die beiden Köche trinken beim gemeinsamen Rückblick total gemütlich (und manchmal versöhnlich) Rotwein. Dabei werden sie immer lustiger, immer rotköpfiger und immer dissiger. Und Du? Du fühlst Dich wie ne Schwangere auf der After-Work-Party. Zumindest, wenn Du keinen Wein im Haus hast.

Erste-Hilfe-Tipp gegen akuten Rotweindurst: Gar nicht erst anschalten, wenn man keine Prozente da hat. Sonst sieht man sich plötzlich im Pyjama im Treppenhaus stehen, um bei den Nachbarn einen Merlot zu schnorren. "Sorry, hab zwei Freunde da und die trinken mehr als ich dachte. Hach ja, die Tims halt." (Alles schon passiert...)

Chef´s table

Achtung, dies ist eine Warnung! Wer diese Sendung ohne Heißhungerattacke übersteht, kann nicht von dieser Welt sein. Wenn Sie mit jemandem zusammen sind, der nicht nach fünf Minuten sabbernd am Kühlschrank hängt, machen Sie Schluss! Mit diesem Menschen stimmt was nicht! Denn hier trifft Haute Cuisine auf Darstellende Kunst. Der Parmesan rieselt feinpixelig über den Bildschirm auf die perfekt gebratenen Steaks, der Pfeffer - frisch gemahlen - verschmilzt mit dem feinen Olivenöl zu einem skandalös appetitlich aussehenden Dressing, die Teller lassen jede Mona Lisa erblassen und dann gucken die Gäste der vorgestellten Restaurants auch noch, als hätte sie gerade der Himmel geküsst. Gemeiner geht es nicht!

Erste-Hilfe-Tipp: Maggi! Pur und vom Löffel. Einfach rein damit. Wer will Dir danach was von Geschmacksexplosionen im Mund erzählen, hä? Deine war vielleicht nicht so schön, aber heftig. Sehr heftig! Ultra heftig! Alter!!! Brrrrr....

The Taste

Kommen wir zu einem einfacheren Kandidaten: The Taste. Hobbyköche versuchen, den "perfekten Löffel" zu kreieren. Dazu gibt´s dann immer ein Thema oder vorgegebene Zutaten. So weit, so gut. Aber was ist eigentlich ein "perfekter Löffel"? Da ist sich die Jury ziemlich einig: Er muss süß, salzig, sauer, scharf, sämig und crunchy zugleich sein. An der Stelle können wir nur müde lächeln. Sollen die sich doch abmühen, schaumig schlagen, dämpfen, dünsten, braten und frittieren, verzweifeln, bepinseln, mit Flüssigeis übergießen, blanchieren und filetieren. Hast Du nicht nötig! Wir haben da ne bessere Idee.

Erste-Hilfe-Tipp: Ketchup auf den Löffel, Curry drüber und Chips drauf. Und dann das Urteil: "Schmeckt sonnengereift tomatig, eine Kindheitserinnerung geradezu, eine tolle Komposition aus orientalischer Schärfe und fruchtig-süßer Säure. Dann der Crunch als Gegengewicht zur cremigen Textur. Der perfekte Löffel!"

Sweet and easy

"Sweet and easy - Eni backt" wird noch in diesem Jahrhundert als Foltermethode anerkannt. Ganz sicher! Warum bloß tut man sich das an? Allein die pastelligen Farben, die den Insulinspiegel schon mal vorsorglich auf Rekordwerte anschwellen lassen. Dann dieses Geschlemmer zwischendurch, kaum auszuhalten! Da fühlst Du Dich direkt wie am Vortag Deines 5. Geburtstag. Mama macht die Torte für morgen, heute naschen ist nicht. Aber morgen. Morgen bestimmt. Nur dass es in diesem Déjà vu kein verdammtes Morgen geben wird. Und wirst Du diese Torte niemals essen dürfen. NIEMALS, hörst Du? NIEMAAAAAAALS!

Erste-Hilfe-Tipp: Kein Grund zu verzweifeln! Das Beste am Kuchen sind eh die Streusel. Oder der Teig? Na gut: Das Beste am Kuchen ist der Streuselteig. Und der geht ganz einfach: Butter, Zucker und Mehl in einer Tasse verkneten. Fertig. Wer braucht ein "Morgen", wenn es ein "Jetzt" gibt?

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