Knochig sportliche Knie, über denen die Beine noch mal ein bisschen schmaler werden, bis es dann, ganz oben – viel weiter oben – zwischen den Oberschenkeln so ein Loch zum Durchgucken gibt. Stichwort „Thigh gap“, Sie wissen schon.
Dieses Loch kriege ich bei mir nur hin, wenn ich mich vorm Spiegel leicht in die Hocke begebe und mit beiden Händen meine Oberschenkel nach hinten wegziehe. Aber das ist ja auf Dauer auch keine Lösung.
Ich gehe seit Jahrzehnten leicht in die Hocke, wenn ich meine Beine vorm Spiegel betrachte. Dann rutscht der Speck nach hinten, und alles wirkt schmaler. Die Frau im Jeansrock bleibt gerade stehen. Ich bewege mich weiter. Ich bewege mich ständig, zum Beispiel dreimal die Woche beim Sport – aber ich muss vorm Spiegel immer noch in die Hocke. Sie nicht! Bei ihr sind es die GENE! Ganz sicher.
Das macht mich so fertig! Und so neidisch! Aber Moment mal! Google gerade die Oberschenkellücke und stelle fest, dass sie ein mieses Image hat. Hasstiraden im Internet. Dann will ich damit lieber doch nichts zu tun haben. Daran werde ich in Zukunft denken, völlig ohne Neid, wenn zwischen meine Oberschenkel kein Blatt Papier passt.