Mit der Einladung zum Kindergeburtstag kommt auch das Damokles-Schwert: Was schenkt man bloß? Denn gesucht wird: Spannung, Spiel, Abenteuer UND pädagogisch wertvoll natürlich. Die eierlegende Wollmilchsau, die auch die Mama überzeugt im Wert von 10 €. Halleluja!
Richtig ist, was Mutti mag
„Hauptsache Glitzer!“ antwortet Sophie auf meine Frage, womit wir ihr denn eine Freude machen können, „Um Himmelswillen kein Glitzer!“ stöhnt die Mutter. Startschuss für den Horrortrip in den Spielzeugladen. Schließlich möchte man natürlich das Geburtstagskind glücklich machen, aber gerne so, dass die Mutter auch hinterher noch mit einem spricht. Hilft nix: Dann wird es wohl ein Buch. Ich sehe schon leuchtende Kinderaugen vor mir. Nicht. Aber immerhin kann man damit nichts falsch machen.
Geschenke schon vorsortiert
Da lobt man sich doch fast schon die Geschenke-Kisten im Spielzeugladen des mütterlichen Vertrauens. Alles für den unterschiedlichen Geldbeutel vorsortiert und von der Geburtstagskind-Mama abgesegnet. Aber warum dürfen sich die Kinder von heute nichts mehr wünschen – ganz unselektiert? Was ist aus den Plastikgeschenken geworden, das waren doch immer die Highlights. Heute soll alles handgekuschelt und Bio sein, bitte keinen Lärm machen und um Himmelswillen nicht blinken. 10€ werden da wohl nicht reichen. Ok, wir nehmen die Buntstifte.
„Dann liegt hier noch mehr Kram rum“
Was habe ich mich gefreut, als ich das alte Polly Poket neu aufgelegt entdeckte. Freudig gleich der Geburtstagskind-Mama geschrieben, ob das nicht was für Sophie wäre. Hm, ja, hat sie auch schon entdeckt, findet sie nicht so super – noch mehr Kleinkram, der rumliegt. Ok, ich gebs auf. Dann eben Playmais. Damit kann man ja auch tolle Sachen basteln, verstehe schon den Punkt. Sophie wird sich bestimmt auch über den Pappkarton voll bunter Elefanten-Popel freuen – Mit 6 gibt es doch nichts schöneres. Vielleicht darf sie ja auch Glitzer drüberstreuen. Ausnahmsweise.
Ich kann es ja total verstehen…
… schließlich bin ich genauso. Der Geburtstag unserer Tochter steht schließlich auch schon vor der Tür. Und mir graust es schon jetzt bei dem Gedanken, was da auf dem Geschenketisch landen könnte. Aber: Am Ende des Tages sollen die Augen des Geburtstagskindes leuchten und nicht meine. Und wenn sie das bei Glitzer und Quietschepink tun, immer her damit. Weniger Stress für alle und man kann ja auch mal aussortieren. Es muss eben nicht immer das Beste, Tollste und Biologischste sein. Holzbausteine oder Walddorfpuppen fand hier leider keiner gut, nur Mutti.