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Indianerdroge Ayahuasca – dieser Tee hat es echt in sich

Indianerdroge Ayahuasca – dieser Tee hat es echt in sich
© Unsplash.com
'Die Reinigung'
von Diana Huth

Ayahuasca, ein flüssiges Drogengemisch mit heftigen Nebenwirkungen, ist in Mode. Die unterschiedlichsten Menschen pilgern nach Peru zu sogenannten Ayahuasca-Retreats, um in Embryonalstellung zu leiden und dann gereinigt zu werden.

Aya...was?

Ayahuasca kommt aus dem Südamerikanischen Quechua und bedeutet „Liane der Geister“. Es steht für ein Gemisch aus halluzinogenen Substanzen, verdünnt mit wässrigen Auszügen der Liane. Der Geschmack ist zum Teil faulig-bitter. Eine der harmlosen Nebenwirkungen ist, dass man sich übergeben muss.

Ayahuasca ist in Deutschland verboten, das macht es direkt interessant. Es enthält Dimethyltryptamin (DMT). Das geht ganz flott ins Gehirn und verändert die visuelle Wahrnehmung. Eine hohe Dosis in Ayahuasca verursacht das Erbrechen, auch Durchfall und Schweißausbrüche als Nebenwirkung. Man könnte auch sagen, der Körper will es (das Gift) wieder loswerden. Überzeugte Ayahuasca Konsumenten nennen es:

Die traditionelle Verwendung der indigenen Völker in rituellen und religiösen Zeremonien hat die Ziele, Geister und Vorfahren zu treffen und Heilung oder Befreiung von psychischen Belastungen zu erfahren. Laut der Schamanen sind es nicht die halluzinogenen Wirkstoffe, sondern die Pflanzenseelen, die dafür verantwortlich sind.

Tatsächlich gibt es eine Vielzahl von Erfahrungsberichten, die diese reinigende Wirkung auf körperlicher und geistiger Ebene bestätigen. Die amerikanische Komikerin Chelsea Handler hat Ayahuasca und andere Drogen für eine ihrer Dokumentationen probiert:

Chelsea Handler brauchte zwei Ayahuasca-Sitzungen, um den Effekt zu spüren, während ihre zwei Begleiter schon beim ersten Mal mehr als genug hatten. Für sie war es eine schmerzvolle Erfahrung. Chelsea entwickelte durch ihren Trip den Drang, wieder auf ihre Schwester zuzugehen. In Hollywood hat die Droge einen regelrechten Hype erlebt. Lindsay Lohan, Jim Carrey sowie Leonardo di Caprio sollen die Droge bereits zur Bewusstseinserweiterung genutzt haben. In Filmen wie "Wanderlust" oder "Gefühlt Mitte Zwanzig" werden Trips auf dem Indianerkraut thematisiert. Auch Bands und Musiker wie die Klaxons, Father John Misty und Devandra Benhart besingen die Brühe in ihren Liedern.

Allerdings handelt es sich bei der fauligen Liane um alles andere als einen harmlosen Kräutertee, von dem man sich übergeben muss.

Viele Menschen sind nicht bereit, sich diesem psychischen Leidensdruck zu stellen und sind nach dem Trip wohlmöglich noch aufgewühlter als zuvor. Hinzu kommt: Eigentlich bekommt man für die Zeit des Trips einen Begleiter zur Seite gestellt. Aber nicht jeder, der sich „Schamane“ nennt, ist es auch. Daher überrascht es nicht, dass auch von vielen Horror-Trips geredet wird. Neugierige begeben sich leichtfertig in peruanische Gegenden und es kam schon zu diversen Unfällen und sogar einigen Todesfällen.

Leichtfertig probieren manche sogar, das Gebräu selbst anzurühren und zu konsumieren, was im besten Fall nur in die Hose geht. Auch eine 'fachlich' angeleitete Einnahme ist nicht nur heftig, sondern auch bedenklich, weil einige Konsumenten – wie bei allen Drogen – süchtig nach der Wirkung werden. Die "heilsame" Wirkung, Schmerzlinderung oder Reinigung will wiederholt werden. Die Folgen sind Antriebslosigkeit, Kommunikationsunfähigkeit und Mutlosigkeit. Ein Nutzer der Droge warnt vor den Nebeneffekten: "LSD ist wie Popcorn dagegen, es zu einer leichten Trenddroge zu machen, ist gefährlich und unverantwortlich."

Also, bevor ihr einen auf Supperhippie mit Drogentee machen wollt: Sucht euch lieber eine vertraute Person und redet miteinander.

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