Wer sie kennt, weiß wie ätzend sie ist: innere Unruhe. Es fühlt sich an, als hätte man einen großen Kloß im Bauch oder einen Stein auf der Brust sitzen, der immer und immer größer wird. Und dann wird einem übel und man kann vor lauter Nervosität nicht schlafen, weil sich die Gedanken nicht beruhigen lassen. Stattdessen kreist man Bahn um Bahn um sich selbst und fühlt sich am nächsten morgen wie ausgekotzt. Handwerkszeug muss her, um die Dauerschleife zu durchbrechen. Mit diesen 5 Tipps gelingt es:
Smartphone weg, Laptop aus - Pause machen!
Stille ist gut für unser Gehirn und für unser Wohlbefinden. Wer hingegen auch in seiner Freizeit ständig unter Strom steht und für den Chef oder die Kollegen erreichbar ist, kann nie richtig abschalten. Dabei ist das so wichtig. Schließlich brauchen Körper und Kopf auch mal Ruhephasen, um sich zu entspannen. Denn: "Gibt es diese Pausen nicht mehr, steigt die Anspannung. Gibt es sie über längere Zeit hinweg nicht mehr, dann wird die Anspannung irgendwann dauerhaft und äußert sich in Symptomen – körperlich, seelisch oder beides." verrät Harald Gündel, ärztlicher Direktor der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am Universitätsklinikum Ulm gegenüber der Welt. Angstgefühlen, Schlafstörungen, Unruhe, und Nervosität können dann die Folge sein.
Innere Unruhe, woher kommst du eigentlich?
Hast du die innere Unruhe bewusst wahrgenommen, ist der erste Schritt bereits getan. Das Gefühl zu registrieren und nicht einfach beiseite zu schieben, ist nämlich zugleich auch der wichtigste Schritt.
„Warum kommt das gerade jetzt? Gibt es etwas, was mich belastet, stresst, ärgert oder beschäftigt?“ - Erst wenn du deine Gefühle wirklich ehrlich hinterfragst, kannst du dich auch daran machen, die Ursachen der Unruhe zu bekämpfen. Insbesondere dann, wenn Symptome und Beschwerden bereits länger anhalten.
Flower Power: Die Kraft der Pflanzen gegen innere Unruhe nutzen
Baldrian, Lavendel, Johanniskraut und Co haben eine beruhigende oder auch stimmungsaufhellende Wirkung ohne unerwünschte Nebeneffekte. Hierzu berät natürlich auch der Apotheker, wenn du deine Beschwerden beschreibst. Johanniskraut beispielsweise wirkt ähnlich wie ein Antidepressivum, nur natürlich eben. Wichtig ist aber trotzdem: Diese Mittel lindern nur das Symptom und bekämpfen nicht die Ursache deines Leiden. Es ersetzt also nicht den Schritt, einmal genau hinzusehen und zu hinterfragen, was der Grundfür die inneren Unruhe oder auch Angstgefühle ist. Wirst du das Gefühl nicht los, solltest du lieber einmal zum Hausarzt gehen. Er kann feststellen, ob die innere Unruhe eine beginnende Krankheit anzeigt, möglicherweise ein Nährstoffmangel oder eine Fehlfunktion der Schilddrüse hinter der anhalten Nervosität stecken. Gegebenenfalls empfiehlt er auch eine Psychotherapie.
Chill' mal deine Base: Entspannungstechniken und Akupunktur.
Sobald man jemandem erzählt, dass man sich irgendwie unwohl fühlt und nicht zur Ruhe kommt, wird garantiert eines empfohlen: YOGA. Gefühlt macht die ganze Welt Yoga. Das aber zu recht. Denn das Entspannungstechniken wie Achtsamkeitsübungen, Meditation, Yoga oder MBSR (Mindfulness-Based Stress Reduction) bei innerer Unruhe helfen, ist mittlerweile mehrfach nachgewiesen. "Diese Techniken wirken nicht nur symptomatisch. Sie sind effektiv gegen die vegetative Überreizung, die oft der Auslöser innerer Unruhe ist. Ich plädiere dafür, einen richtigen Kurs zu besuchen – unter Anleitung, mit einem Trainer, erlernen sich solche Techniken leichter." so Harald Gündel. Wer trotzdem keine Lust auf Yoga hat, der kann auch eine Runde Laufen oder Spazieren gehen - macht den Kopf auch frei.
Ob Akupunktur bei diesem Leiden hilft, ist hingegen nicht nachgewiesen, aber als Placebo garantiert nicht zu verachten. Frei nach dem Motto: Es hilft, was heilt! Trotzdem gilt auch hier: Finde die Ursache für deine innere Unruhe, wenn du die Beschwerden wirklich langfristig bekämpfen willst.
Hintern hoch: Sport beruhigt
Getestet und bewiesen: Sport hilft bei innerer Unruhe und stärkt unser mentales und körperliches Wohlbefinden. Das kann Joggen, Yoga, Krafttraining, Schwimmen oder Radfahren sein. Gut tut, was Spaß macht. Auch schon einfaches Spazierengehen oder Wandern helfen, das aufgewühlte Innere wieder zu besänftigen.
Einschlaf-Trick: Mit Bibi und Tina innere Unruhe abhängen
Ich bin weder ein Pferdemädchen, noch stehe ich sonderlich auf Bauernhofromantik, aber: Wann immer sich abends mein Kopf besonders wild im Kreis dreht und ich es einfach nicht schaffe aus dem rotierenden Gedankenkarussell auszusteigen, ziehe ich mir eine Hörspielfolge Bibi und Tina rein und schlafe dabei auch ziemlich sicher irgendwann einfach ein. Es eignen sich natürlich auch andere Hörspiele, Podcasts, Hörbücher oder vielleicht sogar ein richtiges Buch. Nur allzu aufregend sollte es besser nicht sein.