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"Wir sind doch alle Accessoires" – Robbie blickt in neuer Biografie zurück auf Barbara-Interview

"Wir sind doch alle Accessoires" – Robbie blickt in neuer Biografie zurück auf Barbara-Interview
© Barbara Schöneberger & Robbie Williams / Barbara Digital
"Reveal" heisst Robbie Williams' neue Biografie. Darin erinnert er sich auch an ein Gespräch mit Barbara – und seine erste Versace-Jeans.
von Chris Heath

In seiner neuen Biografie "Reveal" enthüllt Musiker Robbie Williams – wie der Titel schon sagt – die weniger glamourösen Seiten seiner Berühmtheit: Der Umgang mit Alkohol, Depression, Misserfolge. Auch ums Thema Luxus geht es. Hier erinnert sich Williams-Biograf, Chris Heath, an ein Interview mit Barbara.

Man kennt sich bereits, und sie (Barbara) gibt sich von Anfang an kokett – allerdings nicht als würde sie ihn anhimmeln, sondern mehr als ob das Teil ihres Jobs wäre. Sie legt ihr Aufnahmegerät auf den Couchtisch, der neben ihnen steht. "Ist zwar klein, tut aber seinen Dienst", meint sie und setzt hinzu: "Hast du den Spruch schon mal gehört?" "Na hör mal", erwidert Rob, "es hat immerhin gereicht, um einen Kinderwagen zu füllen. Definitiv. Sogar zwei Kinderwagen."

"Als würden wir Geld verbrennen"

Heath beschreibt das spielerische hin und her der beiden, die sich bereits von früheren Interviews und gemeinsamen Fernsehauftritten kennen. Williams soll mit Barbara für das Cover zum Thema Luxus abgebildet werden und somit dreht sich auch das Gespräch genau um das:

"Verglichen damit, wie ich aufgewachsen bin, führe ich ein geradezu abartiges Leben", erzählt er. "Vieles verändert sich durch den Erfolg und das Geld, aber was und wie ich fühle ..." Er verstummt, möchte sagen, dass manche Dinge gleich bleiben. Schließlich behilft er sich mit einem Beispiel. "Ich schalte ständig hinter Ayda das Licht aus. Auch heute noch. Wir haben dieses knapp dreitausend Quadratmeter große Haus in Beverly Hills, ein Wahnsinnsding, und manchmal – eigentlich sehr oft sogar – kommt es mir so vor, als ließe mich ein reicher Onkel dort wohnen."

"Wenn Ayda nachts ihre Schlafmaske aufsetzt, stehe ich auf und schalte all die Lampen aus, die sie angemacht hat. Ayda kauft gern bestimmte Kerzen, riesengroße Kerzen mit drei Dochten drin, die zündet sie an und lässt sie brennen, während wir fernsehen, und ich gucke immer zum Fernseher und zu den Kerzen ... wieder zum Fernseher und wieder zu den Kerzen ... und dann gucke ich zu Ayda, und wenn sie eingenickt ist, blase ich die Kerzen aus."

[...] "Wirklich, im ganzen Haus duftet es ganz wundervoll", erzählt er Barbara weiter. "Aber wenn ich diesen phantastischen Duft im Haus rieche, beschleicht mich das Gefühl, als würden wir Geld verbrennen! Nach dem Motto: 'Ja, das riecht toll, aber es riecht nach rausgeschmissenem Geld!'"

"Ich fand mich todschick darin"

"Reveal" ist nach "Feel" Williams' und Heaths zweites Biografie-Projekt. Während es in ersterem noch um die frühen Jahre des Popstars ging, um die ersten Erfolge und Abstürze, so bietet das neue Buch noch stärkere Blicke hinter Williams' Entertainer-Fassade:

Dann will Barbara wissen, was der erste Luxusgegenstand war, den er sich je geleistet hat. "Als Jugendlicher, noch bei Take That, wollte ich unbedingt eine Versace-Jeans haben. Das war 1990, und sie bedeutete mir einfach alles. In der Anfangszeit von Take That verdiente ich 150 Pfund die Woche, und in Stoke-on-Trent, wo ich aufgewachsen bin, gab es stark reduzierte Versace-Jeans. Eine davon passte mir, also kaufte ich sie. Ich fand mich todschick darin." Drei Jahre später war er mit Elton John zu Besuch bei Gianni Versace in dessen Villa am Comer See, und es war ihm ein Anliegen, dem Mann, der diese Jeans entworfen hatte, zu erzählen, was eines dieser Exemplare für ihn als Teenager bedeutet hatte.

"Mir war es sehr wichtig, Gianni Versace zu sagen: 'Deine Jeans waren ein Ansporn für mich – ich wollte unbedingt eine haben und habe es schließlich auch geschafft, eine zu bekommen – das war phantastisch.'" Welche Reaktion auch immer Rob erwartet hatte – sie kam nicht. "Es war ihm egal. Es juckte ihn überhaupt nicht. Er sagte so was wie: 'Aha ... möchtest du Trauben?' Er war ein echt netter Kerl, und ich verbrachte einen schönen Abend bei ihm, aber ich konnte ihm nicht so richtig vermitteln, wie wichtig seine Jeans für mich gewesen sind."

Nach dem Interview gehen die beiden in einen Saal, wo Hintergründe für die Fotoaufnahmen aufgebaut sind. Rob wirft sich in Pose, Barbara drapiert sich über ihn. "Lass mich wie Gigi Hadids Dad aussehen", instruiert er den Fotografen. Barbara ist sehr darauf bedacht, dass der Schmuck an ihrem Handgelenk gut sichtbar ist, als sie Rob den Arm über die Schulter legt. "Es dreht sich ja alles um Schmuck, um Accessoires", erklärt sie. "Wir sind doch alle Accessoires", bemerkt Rob.

Reveal: Robbie Williams: Enthüllungen,
Chris Heath, Rohwolt Verlag,
um die 23 Euro.

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