„Mein Herz schlägt für kreatives Wohndesign, Fotografie und ferne Länder. Ich koche leidenschaftlich gern, rede noch lieber und habe eigentlich immer viel zu wenig Zeit um all die Menschen, Orte und Dinge zu sehen, die ich gern erleben würde. Auf meinem Blog elbmadame.de zeige und sammele ich meine Ideen und Stylings sowie Erlebnisse und Inspirationen. Auch meine Reisen haben einen festen Platz auf meinem Blog und bieten mir die Möglichkeit, meine Fotografien zu zeigen.“
Jasmin Tschechne: Ich bin in Hamburg geboren – wie auch meine Eltern und Großeltern. Das qualifiziert mich hoffentlich zur Hamburgerin mit einer großen Portion Lokalpatriotismus. Bis auf wenige Ausnahmen habe ich auch immer Hamburg gelebt – hier befinden sich zwischen Elbe und Alster meine Familie und Freunde. Und ich kann mir meinen Lebensmittelpunkt ehrlich gesagt auch nur schwer dauerhaft woanders vorstellen. Wir kehren von jeder Reise immer wieder glücklich in den schönen Norden zurück.
Was ist dein absolutes Lieblings-Möbelstück?Zwei unserer Esstischtühle, die „In Between Chairs“ von and Tradition. Die sind bequem, formschön und absolut zeitlos. Ich gebe zu, das geräucherte Eichenholz passt nicht ganz zum Teaktisch, aber ich denke da perspektivisch und möchte die Stühle nicht missen. Außerdem wirkt eine schöne Tischdecke da herrlich ausgleichend.
Was das hässlichste Möbelstück bei euch (und seine Geschichte)? Gibt es auch eins, das dir peinlich ist, von dem du nicht aber nicht trennen kannst?
Ich finde nichts in unserer Wohnung wirklich hässlich, allerdings würde ich mich nie von meiner Lava-Lampe trennen. Ein echtes Relikt der 90er Jahre, in der zweiten Trendzeit dieser bunten Retro-Leuchten hatte wohl jeder diese Teile im Jugendzimmer stehen. Heute ein höchst unpassend anmutendes Dekorationsstück. Mein Vater hat mir die pink-violette Variante geschenkt, wohl der Grund, weshalb ich mich nicht trennen kann.
Ich schaue grundsätzlich ziemlich genau hin, bevor ich mir ein neues Möbel- oder Wohnaccessoire anschaffe. Bei Möbeln, die teurer in der Anschaffung sind und auch lange genutzt werden, treffe ich Entscheidungen besonders bewusst und setze auf zeitlose Optik, damit ich mich lange daran erfreuen kann.
Eines der teuersten Möbelstücke war das Bett. Ein massiver Holzrahmen aus Eiche, stabil und trotzdem dank schwebender Optik leicht wirkend. Wir hatten beim Umzug in unsere jetzige Wohnung einfach keine Lust mehr auf den zweiten Umzug mit dem IKEA-Bett, das seine besten Tage bereits hinter sich hatte. Ein „richtiges“ Bett sollte her, mit vernünftigen Lattenrosten und aus hochwertigem Material. Nach langer Suche und Schlachtung des Sparschweins – sowie drei Monaten auf Lattenrost und Matratze auf dem Boden – stand es endlich da!
Unser heutiges Thema ist 'Schlafzimmer'. Unter 'about' stellst du einen Teil deines Zuhause vor, warum hältst du uns das Schlafzimmer vor?
Ich bin zwar noch immer nicht ganz happy mit dem Raum, aber ein Blick durchs Schlüsselloch ist trotzdem drin. Leider ist das Schlafzimmer der kleinste Raum der Wohnung und lässt wenig schöne Perspektiven zu. Schön finde ich, dass der Raum zum Innenhof liegt und durch die Balkontüren viel Licht in den Altbau fällt. Und mit dem kleinen Trick, den letzten Teil des Kleiderschranks hinter der Tür in geringerer Tiefe zu stellen, konnten wir noch ein paar Fächer dazugewinnen. Stauraum kann man hier trotzdem nicht genug haben und auf der Wunschliste für die nächste Wohnung steht deshalb ganz oben ein größerer Kleiderschrank.
Viel skandinavisch, ein bisschen Vintage – mit dezenten Farbakzenten.
Eine neutrale „Grundausstattung“ bei den Möbeln schafft Raum, schöne Trends aufgreifen zu können. Durch ein paar neue Textilien wie Kissen und Vorhänge, Accessoires und hier und da ein Kleinmöbel kann ich Trends schnell umsetzen ohne gleich die Einrichtung auszutauschen. Deshalb verändert sich hier und da einiges in der Wohnung, die Basis bleibt jedoch gleich.
Hast du einen Lieblingsdesigner?
Ich mag viele der namhaften Designer und auch der „jungen Wilden“, die die Designszene aufmischen. Das holländische Designerduo Scholten und Baijings gefällt mir zum Beispiel besonders. Sie haben ein exzellentes Händchen für Muster und Formen: stets mit hohem Wiedererkennungswert und Potenzial zum Designklassiker.
Wenn Geld keine Rolle spielt, mit welchem Gegenstand könnte ich dir eine Freude machen?
Wenn ich mir etwas für die Wohnung aussuchen dürfte, dann wäre es ein neues Sofa. Schlicht, aus tollem Stoff und mit viel Sitzfläche zum Rumlümmeln. Außerhalb dessen wäre eine Dauerkarte zum Fliegen was Großartiges, denn es sind noch viele Orte auf meiner Liste, die darauf warten, entdeckt zu werden.
Du hast dich entschieden, deine Hochzeit zu verbloggen – ist das nicht etwas sehr Intimes?
Ja, das stimmt, und das muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden. Für mich war maßgeblich, welche Bilder gezeigt werden bzw. ich zeigen würde. Es gibt Bilder, die sind mir zu persönlich und die haben nichts auf dem Blog zu suchen. Viele der Fotos zeigen jedoch Location, Dekoration, Essen und Stimmung der Feier – die zeige ich gern. Alle Bilder auf denen Familienmitglieder zu sehen sind, wurden abgestimmt, Privatsphäre und das Recht am eigenen Bild sind wichtig.
Das Schöne dabei, die Bilder gezeigt zu haben: Ich kann meine Leser inspirieren, ihnen helfen und sie auf neue Ideen für ihre eigene Feier bringen. Das trifft sowohl auf Tipps für die standesamtliche Trauung in New York zu als auch für die Hochzeit in Hamburg – schließlich ist das Thema für die meisten neu und der Informationsbedarf groß.
Hand aufs Herz, ist es bei euch immer so aufgeräumt wie auf deinen Bildern?
Natürlich nicht – hier herrscht manchmal das blanke Chaos. Ich lebe jedoch, wie man an meinen Bildern erkennen kann, nicht in einem leeren weißen Raum in dem alles zusammenpasst. Ich habe Spaß am Einrichten und räume gern auf, das hilft dabei grundsätzlich Ordnung zu halten.
Unsere Einrichtung ist über Jahre gewachsen, wird durch Erinnerungsstücke ergänzt, verändert und ständig von mir optimiert. Und das ist gut so, denn unsere Wohnung spiegelt unsere Persönlichkeiten wider – und die ist schließlich auch kein weißes Blatt.
Im Berufsleben kümmerst du dich um die Community und die Inhalte von roomido – ist es nicht anstrengend im Beruf und in der Freizeit Inhalte zu den gleichen Themen zu produzieren?
Ich habe große Freude daran zu sehen, wie Menschen sich für Einrichtungsthemen begeistern und ihre Ideen mit der Community teilen. Wir produzieren Inhalte, die dies fördern sollen für roomido.
Mein Blog ist hingegen meine persönliche Spielwiese, die ich selbst als Schiedsrichter betrete – da steckt ganz viel von mir drin, deshalb ergeben sich zwischen beiden Seiten trotz inhaltlicher Schnittmenge nicht allzu viele Dopplungen. Eher ein interessantes Spannungsfeld, das ich mit Freude mit meiner Erfahrung aus meiner Arbeit als Innenarchitektin zu bereichern versuche.
Stell dir vor, du ziehst morgen um. Wie lange dauert es, bis deine neue Wohnung eingerichtet ist und was würdest du als Erstes kaufen?
Ich glaube eine Einrichtung sollte wachsen. Ich mache natürlich vor einem Umzug fleißig Pläne (Berufskrankheit einer Innenarchitektin) und schiebe auf dem Papier Möbel hin und her.
Ich bin beim Einrichten Perfektionist und möchte schnell die optimale Lösung für jeden Raum finden. Da ich jedoch kein Freund von Provisorien bin, die häufig und schnell zur jahrelangen Dauerlösung werden, lasse ich mir bei der Einrichtung Zeit. Ein Grund, weshalb wir zwei Jahre lang ohne wirkliche Esstischstühle gewohnt haben, bis wir uns für die ersten entscheiden konnten. Vielleicht wäre in einer neuen Wohnung der passende Esstisch zum erwähnten Stuhlmix drin.
Danke, Jasmin!
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