Das erste eigene Geschirr- und Besteckset ist meist ein Konglomerat aus Werbegeschenken, IKEA-Cocktailschalen und dem familiären Ausstand. "Hauptsache überhaupt was haben", lautet erstmal die Devise. Ein paar Gehaltsabrechnungen später trennt sich dann die Spreu vom Weizen. Wir haben sechs Geschirrtypen für euch entlarvt:
Der Indifferente – die bunte Mischung
Dieser Typ bleibt einfach beim Konglomerat. Im Schrank findet sich dann die Werbetasse der lokalen Tageszeitung neben Omas Teeservice und einer alten Tupper-Salatschüssel, die auf der letzten Party übrig blieb. Was nicht passt, wird passend gemacht. Es ist ja sowieso viel wichtiger, was auf dem Geschirr ist.
Der Protzige – nur bestes Designer Geschirr
Ritzenhoff, Villeroy & Boch, Rosenthal Versace oder – passend zur Luxus-Handtasche – auch Hermès, für den Protzigen muss es vor allem Markenware sein. Schließlich gehört die Marke zum guten Ton des Hauses. Gegessen wird eh kaum etwas. Und Kinder, die Topfschlagen wollen, kennen diese Haushalte, excusez-moi, Anwesen nicht.
Der Cartoon-Liebhaber – Von Diddl bis zu den Simpsons
Der Cartoon-Liebhaber ist entweder ein unglaublicher Nerd oder in seiner Kindheit stecken geblieben – manchmal sogar beides. Im Schrank tummelt sich ein Sammelsurium seiner Helden. Das Duff-Bierglas mit Homer Simpson und die Diddl Maus Kaffeebecher sind Standard. Ausgeprägte Cartoon-Liebhaber tischen neben den Müslischüsseln auch Teller und sogar Platzdeckchen mit ihren Lieblingsmotiven auf.
Eine abgeschwächte Form dieses Typus ist der Marken-Konforme: Hier muss jedes Getränk in das entsprechende Markenglas. Kilkenny Bier ins entsprechende Pint Glas, Cola in die beliebten Coca-Cola Konturgläser mit Relief und Milch in die Limited Edition von Milka und Ritzenhoff in dem die Milch das Design komplettiert.
Der Cleane - keine Exoten und alles in einer Farbe
Der Cleane liebt es minimal. Gedämpfte Farben, Pastelltöne, vielleicht auch schlicht weiß, schwarz oder grau – mehr nicht. Alles Andere bringt Unruhe in seinen Alltag. Auch schräge Design-Formen oder Besteck mit Verzierungen haben in seinen Schränken nichts zu suchen.
Der blumige Frise – bunte Verzierungen und Schnörkel
Rosen, umrankte Ornamente oder blaues Nordseedesign? Der blumige Frise liebt alles, was schön romantisch ist und an Heimat errinnert. Ist ja klar: Die Teestunde ist seine Lieblingstageszeit. Bitte mit Grog und Kerzenschein.
Der moderne Skandinavier – klar, gedeckt und minimal
Er ähnelt dem Cleanen, ist aber weniger zwanghaft. Bei ihm mischen sich klassische Erdtöne mit anderen gedeckten Farben. Eine Teekanne von Bredemeijer mit henkellosen Bechern von Bloomingville und schon hat man eine moderne hyggelige Brotzeit. Ist das Portemonnaie schmal, tut's auch IKEA.