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Umwerfend unfrisiert: Der neue Nude-Hair-Look

Umwerfend unfrisiert: Der neue Nude-Hair-Look
© Olivia Lessing
Was bei Make-up schon ein Klassiker ist, macht nun auch beim Haar-Styling Furore: der natürliche Nude-Hair-Look.

Beim Nude-Look hilft man dem Haar lediglich schön auf die Sprünge

Haare sollen in der einen Saison viel Volumen haben, ein halbes Jahr später wird "sleek", sprich glatt zum großen Thema - und jeder Style ist, klar, mit Aufwand verbunden. Wie schön, dass der neue Nude-Look relativ entspannt daherkommt! Natürlichkeit ist in, die Beschaffenheit des Haars soll lediglich ein wenig optimiert werden, damit es schön fällt, gepflegt glänzt, sich gut anfühlt. "Die Idee bei Nude-Hair ist, dass die Haare den individuellen natürlichen Typ unterstreichen", sagt Laura Slizkova, Chefin vom darauf spezialisierten Salon "Nude Hair" in Wien.

Schon bei den Modenschauen für den Sommer war dieser Look zu sehen, z. B. bei Kult-Labels wie Céline, Isabel Marant oder Dries van Noten. Doch genau wie das gleichnamige Make-up geht auch das Haar-Styling nicht gänzlich von allein. Oder wie es Marlies Möller formuliert: "Nude-Look bedeutet lässig, aber nicht nachlässig." Der Aufwand, so die erfahrene Friseurin und Kérastase-Expertin, ist von der individuellen Haarstruktur abhängig: Während bei dickerem Haar beim Föhnen die Fingerspitzen völlig ausreichen, braucht man bei feinem Haar etwas mehr Zeit, damit die Haare gut - und nach null Aufwand aussehen.

1. Die Pflege: So gelingt der Nude-Hair-Look

Damit sich die Haare wohl fühlen (und wir uns mit ihnen), müssen ihre Oberflächen geschlossen und die Spitzen gesund sein. Regelmäßiges Schneiden und gute Pflege sind also unerlässlich, um ihnen Stand, Glanz und Struktur zu verleihen. Welche Produkte man idealerweise verwenden sollte, hängt allerdings von dem ab, was ist - und was man optimieren möchte. "Bei feinem Haar braucht man meist eine Pflege, die mehr Stand schafft, trockenes Haar dagegen benötigt oft Glanz und Geschmeidigkeit", sagt Friseurin Marlies Möller.

Doch Vorsicht: Zu viele Pflegeprodukte können auch kontraproduktiv wirken. Deshalb sollte man auch darauf achten, Shampoo nur im oberen Drittel und an der Kopfhaut einzumassieren, während eine Spülung lediglich in die Längen kommt. Ansonsten gilt: Kur oder Maske einmal pro Woche ist ideal, häufiger zu viel. Und: Shampoos, Spülungen und Kuren immer komplett auswaschen. "Sind Fasern und poröse Stellen vollständig aufgefüllt und die Haaroberflächen damit versiegelt, legen sich Pflegestoffe nur noch aufs Haar. Und das kann sie dann schwer und platt machen", erklärt Manuela Kopp, Haarexpertin bei Guhl. Es wirkt matt und glanzlos. Im Alltag hilft der Hörtest: Wenn das Haar nach dem Waschen quietscht, ist wirklich alles raus.

2. Das Styling: Mit leichten Stufen kommt natürlicher Schwung ins Haar

Auch wenn der Nude-Look ohne aufwändiges Styling auskommt, sollte er doch den ganzen Tag über halten. Damit das klappt, ist die sogenannte Prep-Phase entscheidend. Damit sind Hitzeschutzsprays und spezielle Föhnlotionen gemeint, die man direkt nach dem Waschen ins Haar gibt. "Sie schützen, geben Halt und Struktur, ohne dass das Haar sichtbar gestylt wirkt", sagt Guhl-Haarexpertin Manuela Kopp. Außerdem spart man es sich dadurch oft schon, den Look zu fixieren. Ansonsten ist Haarspray ideal.

Beim Föhnen genügt meist eine größere Rundbürste, um ein bisschen Schwung am Ansatz und in den Längen zu bekommen. Bei sehr langem Haar hingegen sind große (Klett-)Lockenwickler besser - am besten gleich nach dem Föhnen eindrehen, wenn die Haare noch etwas warm sind. Das wirkt natürlicher, als wenn man mit dem Lockenstab arbeiten würde. Nach dem Wickler-Rausdrehen die Haare mit den Fingern auflockern, damit sie lässig fallen. Um das Haar nicht mit Styling-Produkten zu überfrachten, helfen regelmäßige Auszeiten: einmal pro Woche lufttrocknen lassen und auf Styling-Produkte verzichten.

3. Farbe & Schnitt

"Für den Nude-Look werden oft aschige Farbtöne gewählt, weil sie einfach natürlich aussehen", erklärt Friseurin Marlies Möller. Doch das Wichtigste ist, dass die Haarfarbe zum Typ passt. Für eine besonders natürliche Färbung toupieren die Profis die Haare und tragen mit dem Pinsel partiell helle, rötliche oder dunkle Reflexe auf. "Auf extreme Farbkontraste wird verzichtet, je weicher die Übergänge sind, desto besser", sagt Laura Slizkova vom Salon "Nude Hair". So wirkt das Ergebnis nie zu überladen.

Der Nude-Look lässt sich bei allen Längen und Schnitten tragen. Doch bei einem etwas längeren Bob, bei dem das Haar sanft über die Schultern streift, gelingt er immer besonders gut. "Ob glatt oder gewellt, bei dieser Länge ist der Look immer leicht zu machen", sagt Manuela Kopp. Bei längeren Haaren können leichte Stufungen den natürlichen Fall und schönen Schwung unterstützen.

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