Die Basis eines luftgetrockneten Stylings ist - logisch - die Haarwäsche. Dafür eignet sich am besten ein sehr mildes Shampoo und ein Conditioner, der die Schuppenschicht der Haare schon beim Waschen wieder anlegt. Das sorgt später für einen gesunden Glanz.
Anika Kleinebrecht, Leiterin des La Biosthétique Friseur-Salons Sevensenses in Hamburg, empfiehlt, die Haare schon unter der Dusche mit einem grobzinkigen Kamm zu kämmen und so gleichzeitig den Conditioner einzuarbeiten. "Vor allem Locken und wellige Haare behalten ihre Form, wenn sie langsam an der Luft trocknen."
Wenn eines gibt, das Sie unbedingt vermeiden sollten, dann ist es das Rubbeln! Unsere Haare mögen es ganz und gar nicht, wenn sie mit einem Frottee-Handtuch unsanft trocken gerubbelt werden. Die Struktur der Haare wird so unnötig aufgeraut, die Haare verlieren Glanz und Form. "Drücken Sie die Haare lieber mit einem weichen Baumwollhandtuch trocken. Und lassen Sie sie für einen Moment zum Turban zusammen, so dass die Feuchtigkeit vom Handtuch ganz automatisch aufgesogen wird."
Extra-Tipp: Manche Haar-Experten schwören auf den T-Shirt-Trick. Ein ganz normales Baumwoll-Shirt ist dank des feines Gewebes noch viel sanfter zur Haarstruktur als ein Handtuch. Es saugt die Feuchtigkeit allerdings nicht so gut auf wie Frottee.
Wer langes, trockenes oder strapaziertes Haar hat, sollte ein Leave-in-Produkt nicht vergessen. Als Spray oder Serum spendet es dem Haar eine Extraportion Pflege, gerade bei splissigen Enden. Die Ansätze können ruhig ausgespart werden, da sie sonst schnell fettig wirken können.
Der wohl wichtigste Schritt, um die Haare seelenruhig und ganz nebenbei an der Luft trocken zu lassen, ist die Wahl des richtigen Stylingprodukts. Dabei kommt es ganz darauf an, ob man glattes Haar oder eine natürliche Welle bzw. Locken hat.
Anika Kleinebrecht gibt folgende Tipps: "Bei Locken verwendet man für das Styling am besten eine reichhaltige Haarkur. Eine, die man normalerweise auswaschen würde. Im Sommer kann diese auch gern einen UV-Schutz enthalten. Leicht gewelltes Haar dagegen bekommt mit einem Salzspray eine griffige Textur." Wer von Natur aus sehr glattes Haar hat, wird beim Lufttrocknen nicht plötzlich Volumen erzeugen können. Besser: Man stylt den Look ganz sleek mit wenigen Tropfen Haaröl in den Längen - und bürstet über den Tag immer wieder nach. Haargel oder -schaum sind für das Luftrocknen der Haare eher ungeeignet. Strähnen kleben zusammen und das Haar wirkt eher steif als locker und leicht.
Inzwischen gibt es sogar ganze Produktlinien, die sich um das Thema #Noblowdry drehen – zum Beispiel von Redken. Sie funktionieren mit einer innovativen Air-Tex-Technologie, bei der sich schnell trocknende Polymere um das Haar legen, die Trockenzeit verkürzen, Frizz kontrollieren und dem Haar einen gesunden Glanz geben.
Für Locken und Wellen gilt: "Über den Tag immer wieder die Haare leicht zusammenknautschen - gern auch über Kopf. Das sorgt für Volumen und Griffigkeit", rät Anika Kleinebrecht. Bei einem glatten Styling Kamm und Haaröl in Handtasche packen. Zwischendurch immer mal wieder die Haare nachbürsten und mit ein wenig Haaröl die abstehenden Härchen anlegen.
So cool sehen Frisuren aus, die ohne Föhn nur an der Luft getrocknet wurden
1. Sanfte Beach Waves entstehen dank texturierendem Spray (zum Beispiel Meersalzspray), einfach einkneten.
2. Form geben mit speziellen No-blowdry-Produkten, die die Haare nicht nur stylen, sondern auch schneller trocknen lassen (z.B. Redken Noblowdry oder L'Oréal Air Dry it).
3. Locken und leichte Wellen sind besonders geeignet fürs Lufttrocknen. Je nach Lockenwunsch ein Stylingprodukt (zum Beispiel Schaumfestiger für feine Locken, Öl für dickere Haare) wählen und dann einkneten. Zum Finish Haarcreme in die Kringel streichen.
4. Wuscheln strengstens erlaubt! Denn so kommt mehr Volumen ins Haar und die Ansätze werden gelockert.
Tipp für glatte Haare: Glatte Haare trocknen schnell an der Luft und fallen automatisch in ihren Schnitt. Wer sie nach dem Lufttrocknen möglichst glänzend haben möchte, kämmt sie mit einem feinzinkigen Kamm, so wirken sie nicht stumpf.
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