
Die Fußreflexzonenmassage wurde Anfang des 20. Jahrhunderts durch amerikanische Therapeuten und Masseure entwickelt. Sie beruht auf der Vorstellung, dass bestimmte Stellen des Fußes an bestimmte Körperregionen gekoppelt sind. Tut eine Stelle am Fuß weh oder verändert sich die Haut, kann das ein Symptom dafür sein, dass das zugehörige Organ geschädigt ist. Umgekehrt lässt sich durch Druck auf die Fußreflexzone das zugehörige Organ stimulieren und dessen Funktion fördern. Ursprünglich glaubte man sogar, dass sich in den Nerven-Enden im Fuß Ablagerungen bilden. Die Massage zerreibe die Ablagerungen und lindere so die Beschwerden. Diese Vorstellung gilt aber inzwischen auch unter Anhängern der Fußreflexzonenmassage als überholt. Aber was steckt nun wirklich hinter den heilenden Versprechen der Fußreflexzonenmassage? Oder ist sie eher eine wohltuende Behandlung für gestresste High-Heel-Füße?
Sieben Fragen zur Fußreflexzonenmassage
Anwendungsgebiete für die Fußreflexzonentherapie können Störungen der inneren Organe, Gelenkbeschwerden und Schmerzen sein. Vor allem bei psychosomatischen Beschwerden wie Schlafstörungen, Verdauungsbeschwerden, Muskelverspannungen oder Stress kommt die Methode zum Einsatz.
Die Diagnose geschieht durch Abtasten und das Betrachten des Fußes. Bei der eigentlichen Fußreflexzonenmassage werden Fußsohle und Fußrücken, Innenseite und Außenseite des Fußes mit dem Daumen oder mit Daumen und Zeigefinger massiert.
Die Fußreflexzonenmassage ist nicht ausreichend durch wissenschaftliche Studien belegt. Insbesondere ist die Vorstellung nicht ausreichend haltbar, dass zwischen dem Fuß und den Organen des Körpers wirklich eine Verbindung bestehe. Ablagerungen an den Nerven-Enden im Fuß konnten nicht nachgewiesen werden. Der Heileffekt der Fußreflexzonentherapie wird allerdings auf die insgesamt entspannende Wirkung der Massage zurückgeführt. Die Durchblutung wird gefördert und einige kleinere Studien beweisen die beruhigende, angstlösende, entstressende Wirkung.
Die Methode verspricht keine Heilung bei akuten Krankheiten, sondern soll lediglich den Heilungsprozess unterstützen. Die Behandlung kann manchmal etwas schmerzhaft sein. Nebenwirkungen sind nicht zu befürchten, jedoch kann vorübergehend eine Erstverschlechterung des Gesundheitszustands eintreten. Bei entzündlichen und schmerzhaften Erkrankungen der Füße und Beine ist eine Fußreflexzonentherapie nicht empfehlenswert.
Die erste Behandlung dauert inklusive Anamnese etwa eine Stunde und kostet zwischen 40 und 60 Euro. Die weiteren Anwendungen dauern weniger lang und sind entsprechend günstiger. Die gesetzlichen Krankenkassen tragen die Kosten nicht.
In der Regel gibt es speziell ausgebildete Masseure für die Fußreflexzonentherapie. Aber auch Podologen, Physiotherapeuten, Naturheilpraxen und zertifizierte Fußpflegerinnen bieten den Service an. Der Verband Europäischer Reflexologen gibt außerdem eine Liste seiner Mitglieder heraus.
Selbstbehandlung oder Partnermassagen sind auch ohne Therapeuten möglich. Eine Massage der Fußsohlen ist auch dann wohltuend, wenn man sich nicht an die Fußreflexzonen hält. Wer allerdings nach genauen Anleitungen für die Selbstbehandlung sucht, findet zahlreiche Ratgeber dazu im Buchhandel (z. B. "Fußreflexzonenmassage: Die einfache Selbstbehandlung. Wohltuende Massagen mit sanftem Fingerdruck. Die häufigsten Beschwerden wirkungsvoll selbst behandeln" von Gabriele Otto, Südwest Verlag, ca. 8 Euro oder "Reflexzonen-Massage" von Franz Wagner, Gräfe und Unzer, ca. 7 Euro).
Selber massieren – so könnt ihr die Fußreflexzonenmassage auch zu Hause machen
- Vor der Massage tut ein Fußbad gut. Es reinigt die Füße, wärmt sie und sorgt für erste Entspannung.
- Gut zugedeckt und ganz entspannt hinlegen, so dass der Körper während der Massage nicht auskühlt. Am besten sind nur die Füße nackt.
- Ein schönes und hochwertiges Öl tut der geplagten Haut an den Füßen gut und der Duft bestimmter ätherischer Öle entspannt den Körper. Besonders geeignet: Sesam- oder Mandelöl, das auch in der ayurvedischen Massage verwendet wird. Ein paar Tropfen Lavendel-, Melissen- oder Vanilleöl wirken ausgleichend und beruhigend.
- Erst das Öl in den Handflächen verteilen und die Füße sanft einstreichen.
- Bei der Fußreflexzonenmassage geht es nicht um das Kneten und Reiben der Füße, sondern darum, Druck auf die richtigen Stellen auszuüben, um Nerven zu entspannen und ganz spezielle Schmerzen zu lindern. Für die Selbstmassage also die Grafik oben studieren, damit ihr wisst, welche Punkte ihr angehen wollt.
- Der Druck sollte etwa eine bis fünf Sekunden andauern und nicht zu stark sein.
- Zum Schluss nochmal den ganzen Fuß sanft massieren, das tut der Durchblutung gut. Danach noch ruhen und die Füße schön warm halten.