Selbstporträts: Warum diese Frau ihre Aktfotos mit der Welt teilen möchte | BRIGITTE.de

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Nystad bekam viel positives Feedback zu ihren Fotos - aber auch negatives. Ihr Umfeld hat teilweise geschockt reagiert. Als Grund vermutet Nystad, dass ihre Selbstporträts so anders sind als ihre üblichen "Bilder von schönen Mädchen". Sie hat selbst lang gebraucht, um zu realisieren, dass es eine Gegenposition zu den Bildern gibt, die sie in ihrer beruflichen Arbeit macht. — Nystad bekam viel positives Feedback zu ihren Fotos - aber auch negatives. Ihr Umfeld hat teilweise geschockt reagiert. Als Grund vermutet Nystad, dass ihre Selbstporträts so anders sind als ihre üblichen "Bilder von schönen Mädchen". Sie hat selbst lang gebraucht, um zu realisieren, dass es eine Gegenposition zu den Bildern gibt, die sie in ihrer beruflichen Arbeit macht.
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Marteline Nystad hat sich schon immer für ihren Körper geschämt und sich unwohl in ihrer Haut gefühlt. Die 24-jährige Norwegerin fotografiert hauptberuflich junge, hübsche, schlanke, manchmal magere Models. In ihrer Freizeit hat sie sich zu einem mutigen Projekt entschlossen: Sie fotografiert Selbstporträts, die sie komplett nackt zeigen. Ihr wohl mutigster Schritt: diese Bilder auch zu veröffentlichen.

"Es hat sich nie so angefühlt, als könne ich meine Selbstporträts zeigen, weil ich eben so aussehe wie ich aussehe. Aber 2014 habe ich dann dieses eine Bild gemacht, auf das ich sehr stolz war und habe dann zu mir selbst gesagt: Scheiß drauf!" erzählt Nystad.

Bereut hat sie den Schritt nie: "Warum sollte ich mich als Fotografin nur wegen meines Gewichtes selbst einschränken? Ich bin heilfroh, dass ich es getan habe."

"Selbstporträts sind für mich eine Möglichkeit, Kontrolle über meinen Körper zu bekommen. Das Gefühl, meinen Körper zu benutzen, um etwas Schönes zu erschaffen, hat mir mehr Freude und Selbstbewusstsein gegeben, als ich es mir jemals vorstellen konnte", sagt Nystad.

Nystad bekam viel positives Feedback zu ihren Fotos - aber auch negatives. Ihr Umfeld hat teilweise geschockt reagiert. Als Grund vermutet Nystad, dass ihre Selbstporträts so anders sind als ihre üblichen "Bilder von schönen Mädchen". Sie hat selbst lang gebraucht, um zu realisieren, dass es eine Gegenposition zu den Bildern gibt, die sie in ihrer beruflichen Arbeit macht.

Entstanden sind sehr intime Aufnahmen. Mal in Farbe, mal in Schwarz-Weiß. Die meisten spiegeln ihren Hang zur Melancholie.

"Es ging mir in meinen Bildern nie um Selbstvertrauen, sondern um eine Neudefinierung, was für Menschen Schönheit bedeuten könnte."

Und wie definiert Nystad für sich den Begriff Schönheit? "Für mich ist Schönheit das Glänzen in den Augen einer Person, etwas, das sie besonders und einzigartig macht. Und wenn du nichts Schönes in dir drin trägst, ist es schwierig, von außen schön zu sein."

Bemerkenswert: Als Fotografin ist Nystad vielen ganz normal wirkenden Models begegnet. Sie beobachtet oft, dass das Besondere eines Menschen erst zum Vorschein kommt, wenn sie auf den Auslöser drückt.

Nystad möchte mit ihren Fotos niemanden zum Dicksein animieren. "Es ist mir durchaus bewusst, dass ich übergewichtig bin und dass das nicht gesund ist." Vielmehr möchte sie für mehr Vielfalt und Akzeptanz plädieren: "Unabhängig von deinen Maßen und deinem Körper sollte es dir erlaubt sein, dich in deiner eigenen Haut wohlzufühlen."

"Für mich ist es so absurd, wie eng unsere physische Erscheinung mit unserem persönlichen Glück verknüpft ist. Wenn wir uns als Mensch über unser Gewicht definieren lassen, nur weil man das uns so beigebracht hat, dann ist mit unserer Gesellschaft irgendwas nicht in Ordnung."

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