Stolz: Warum Mütter ihre Körper feiern sollten | BRIGITTE.de

Zur Galerie Stolz: Warum Mütter ihre Körper feiern sollten

Kathrin hat lange gebraucht, um sich und ihren Körper zu akzeptieren. Sie fühlte sich als Kind ungeliebt von ihrer Familie, wuchs auf mit Schuldgefühlen und Selbsthass. "Ich war früher ein sehr verklemmtes Mädchen, das sich hässlich fand und ihren Körper als etwas Unnützes betrachtete, etwas, für das man sich schämen muss." Das Muttersein habe ihre seelischen und körperlichen Wunden geheilt. Manchmal hadere sie noch mit ihrem Körperbild, weil sie nicht wie eine typische Mama aussehe. "Es gab von mir keine schönen Schwangerschaftsbilder, weil ich kaum schwanger aussah. Meine Brüste wuchsen kaum an, nicht mal in der Stillzeit, ich nahm gerade mal 7 Kilo zu, die ich nach der Geburt sofort wieder verlor." Sie habe auch keine Schwangerschaftsstreifen auf dem Bauch, was sie tatsächlich bedauert: "Ja, ich fühle mich dehalb ein bisschen ausgeschlossen vom Muttersein." — Kathrin hat lange gebraucht, um sich und ihren Körper zu akzeptieren. Sie fühlte sich als Kind ungeliebt von ihrer Familie, wuchs auf mit Schuldgefühlen und Selbsthass.

"Ich war früher ein sehr verklemmtes Mädchen, das sich hässlich fand und ihren Körper als etwas Unnützes betrachtete, etwas, für das man sich schämen muss."

Das Muttersein habe ihre seelischen und körperlichen Wunden geheilt. Manchmal hadere sie noch mit ihrem Körperbild, weil sie nicht wie eine typische Mama aussehe. "Es gab von mir keine schönen Schwangerschaftsbilder, weil ich kaum schwanger aussah. Meine Brüste wuchsen kaum an, nicht mal in der Stillzeit, ich nahm gerade mal 7 Kilo zu, die ich nach der Geburt sofort wieder verlor."

Sie habe auch keine Schwangerschaftsstreifen auf dem Bauch, was sie tatsächlich bedauert: "Ja, ich fühle mich dehalb ein bisschen ausgeschlossen vom Muttersein."
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Die Beziehung von Frauen zu ihren Körpern ist komplex und eng verwoben mit unserem Selbstbewusstsein, mit Ängsten, mit Erwartungen. Eine Schwangerschaft kann das noch verstärken: Nun kommen auch noch Dehnungsstreifen hinzu, Gewichtszunahme und vor allem der Druck, unter der Geburt alles richtig zu machen, zu funktionieren. Ein Kind zu bekommen, kann uns aber auch dabei helfen, uns endlich so zu akzeptieren, wie wir sind. Und stolz darauf zu sein, was unser Körper leisten und wie viel Liebe er schenken kann. Die Fotografin Liliana Taboas, die aus Puerto Rico stammt und heute in Kaiserslautern lebt, will mit ihrem Fotoprojekt "Divine Mothering" die Stärke und Schönheit von Müttern und ihren Körpern zeigen. Die Frauen zeigen sich dafür fast nackt, unretouchiert, nur in Unterwäsche bekleidet. Außerdem erzählen sie der Fotografin ihre Geschichte, ihre Verhältnis zu ihrem Körper und ihr Verständnis vom Muttersein. So entstehen tolle, positive Fotos und berührende Protokolle - eine Auswahl davon zeigen wir euch hier.

Drei Jahre lang versuchte Anna schwanger zu werden. Erst probierten sie es mit Hormonen, doch dann sagten ihr die Ärzte, sie müsse Gewicht verlieren, um ein Kind zu bekommen. Da sie es sich allein nicht zutraute, entschied sie sich für eine operative Magenverkleinerung. Noch heute hat sie Narben am Bauch davon. 50 Kilo verlor sie innerhalb von 8 Monaten. Dann wurde sie schwanger. Anna hatte jedoch immer noch Probleme damit, ihrem Körper zu vertrauen. "Ich hatte Angst, dass mein Körper die Geburt nicht schaffen könnte." Doch die war unbegründet. Sie habe eine wundervolle Geburt erlebt, "alles war perfekt". Anna und ihr Körper haben endlich zueinander gefunden.

Als das Foto entstand, spielte Teresa mit ihrer Tochter gerade das "Ich hab dich lieb"-Spiel. Immer abwechselnd sagten sie die Sätze, bis sie beide nur noch kicherten. Für Teresa wurde das Leben komplett, als sie Mutter wurde. "Es ist für mich der Grund zu leben." Auch ihr Mann sage ihr immer wieder, dass sie dafür gemacht sei, Mutter zu sein. Natürlich gebe es auch Negatives, zum Beispiel, dass man so wenig Hilfe bekomme. Doch inzwischen habe sie ein tolles Netzwerk von Müttern, die sich gegenseitig unterstützen.

Kaum zu glauben, aber Sandra hat bereits ein Kind, das schon erwachsen ist. "Mein Leben als Mutter begann, als ich 18 war. Und heute ist meine Tochter ebenfalls 18." Sie erzählt auch, dass sie es ohne die Hilfe ihrer eigenen Mutter nicht geschafft hätte - zumal sie beim Militär arbeitet und oft längere Zeit weg sein muss. Heute hat sie außerdem ein dreijähriges Kind sowie ein Baby, und sagt: "Ich liebe es! Sonst hätte ich nicht so viele Kinder bekommen." Ihr zweites Kind hat sie zweieinhalb Jahre gestillt - sie ist froh, dass sich durch die Stillbewegung die Haltung zum Stillen etwas normalisiert habe. Über sich selbst meint sie, dass sie zu sich selbst gefunden habe. "Ich fühle mich sicherer und selbstbewusster." Dass sie für das Foto in Unterwäsche posieren musste, habe sie nicht sehr beunruhigt. "Meine Unterwäsche verdeckt mehr als mein Bikini!"

Erin sieht nicht nur großartig aus - sie fühlt sich auch so. "Mein Mann findet mich sexy, und mein Sohn sagt mir die ganze Zeit, wie schön ich sei", erzählt sie. "Es gibt eigentlich kaum noch Tage, an denen ich mich hässlich fühle." Über ihre Entscheidung, bei Lilianas Fotoprojekt mitzumachen, sagt sie: "In der Zeit um meinen 30. Geburtstag habe ich entschieden, dass ich aufhören will, mir einen Kopf darum zu machen, was ich nicht bin - und stattdessen die Dinge zu lieben, die mich ausmachen." Erin hat zwei Fehlgeburten erlebt, und rechnete schon gar nicht mehr mit Kindern, als sie doch noch schwanger wurde. Heute hat sie zwei gesunde Kinder und sagt: "Es ist perfekt."

Amy, Mutter von vier Kindern, kann sehr stolz auf ihren Körper sein, mit dem sie so manches "Rodeo" durchgemacht hat, wie sie es nennt. "Ich begann mit Zwillingen. Sie kamen 8 Wochen zu früh zur Welt, Notkaiserschnitt, Präeklampsie, ich bin fast gestorben ... Es war verrückt. Aber es ging ihnen gut", erzählt sie im Interview mit Liliana. Sie stillte ihre Kinder, obwohl keiner ihr das in dem Zustand zutraute. Auch die Geburt ihres nächsten Sohnes war hart und traumatisch, die vierte Schwangerschaft eine Hoch-Risiko-Schwangerschaft wegen einer Blutungsstörung. Schließlich musste ihr einige Jahre später aus medizinischen Gründen auch noch die Gebärmutter entfernt werden. Für sie der Beginn einer Reise auf der "Suche nach ihrem neuen Zentrum". Amy sagt, sie lebe "von Tag zu Tag", und genieße jeden Moment. "Je mehr Kinder man hat, desto schneller werden sie groß."

Kathrin hat lange gebraucht, um sich und ihren Körper zu akzeptieren. Sie fühlte sich als Kind ungeliebt von ihrer Familie, wuchs auf mit Schuldgefühlen und Selbsthass. "Ich war früher ein sehr verklemmtes Mädchen, das sich hässlich fand und ihren Körper als etwas Unnützes betrachtete, etwas, für das man sich schämen muss." Das Muttersein habe ihre seelischen und körperlichen Wunden geheilt. Manchmal hadere sie noch mit ihrem Körperbild, weil sie nicht wie eine typische Mama aussehe. "Es gab von mir keine schönen Schwangerschaftsbilder, weil ich kaum schwanger aussah. Meine Brüste wuchsen kaum an, nicht mal in der Stillzeit, ich nahm gerade mal 7 Kilo zu, die ich nach der Geburt sofort wieder verlor." Sie habe auch keine Schwangerschaftsstreifen auf dem Bauch, was sie tatsächlich bedauert: "Ja, ich fühle mich dehalb ein bisschen ausgeschlossen vom Muttersein."

Das Projekt "Divine Mothering" möchte Frauen Respekt, Stolz und eine Stimme geben, sagt die Fotografin Liliana Taboas. Wir denken, das ist ihr gelungen. Liliana sucht laufend weitere Modelle für ihre Fotosessions. Eine Session, die etwas 15 Minuten dauert, kostet 30 Euro. Weitere Bilder und Kontakt über http://divine-mothering.com.

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Brust oder Flasche? Die Frage nach der "richtigen" Ernährung ihrer Kinder setzt Mütter genauso unter Druck wie die Frage nach der "richtigen" Geburt. Die vermeintlich schlimmste Kombination: Ein Flaschenbaby, das per Kaiserschnitt zur Welt kam. Von wegen! Caitlin Domanico hat genug von den "Mommy Wars", mit denen sich Frauen gegenseitig das Leben schwer machen. Die Amerikanerin fotografiert Mütter, die ihre Babys stillen und solche, die ihnen die Flasche geben. Die abpumpen oder ihr Baby über eine Sonde ernähren. Damit möchte sie Frauen Mut machen, ihren eigenen Weg zu gehen und zu ihrer Entscheidung zu stehen. Denn jede Mutter verdiene Respekt, egal, wie sie ihr Kind ernährt. Die Bilder ihrer Fotoserie "United We Feed" begeistern Menschen weltweit. Auch Caitlin selbst hat ihre zwei Töchter auf verschiedene Arten ernährt. Gesund sind beide. "Ich hatte keine Ahnung, dass die Entscheidung für die Flasche mit so vielen Emotionen verbunden ist", erzählt sie auf ihrer Homepage. "Ich unterstütze jede Mutter in ihrer persönlichen Entscheidung. Sie weiß, was das Beste für ihr Baby ist. Vielleicht hat sie nicht genug eigene Milch und das Baby schreit ohne Ende. Vielleicht sind ihre Milchdrüsen verstopft, ihre Brustwarzen wund - zusätzlich zu ihren Geburtswunden. Vielleicht möchte sie auch einfach nicht stillen. Das ist genauso okay!" Eine Eigenschaft eine all die Mütter, die Caitlin porträtiert: "Sie lieben ihre Babys bis ins Innerste ihrer Seele und zurück. Und sie alle wollen, dass ihre Kinder gesund und voller Liebe aufwachsen." Bei ihrer Arbeit habe sie ausschließlich glückliche und gesunde Babys erlebt. "Auf welche Art und Weise sie ihr Kind ernähren, hatte keinen Einfluss auf ihre Fähigkeit, mit dem Kleinen eine Beziehung aufzubauen." Caitlin hofft, künftig auch Mütter in anderen Ländern fotografieren zu können und irgendwann ein Buch aus ihrem Projekt zu machen. "Wir sind einander schuldig, uns mit Respekt zu begegnen", findet sie. "Muttersein ist großartig: Es ist voller Freude, Liebe und kann so unfassbar glücklich machen." — © Caitlin Domanico, LLC

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