Voller Vertrauen blickt die werdende Mutter zu ihrem Partner, sie lächelt glücklich, freut sich sichtlich auf die Ankunft ihrer Zwillinge. Bis eine neue Schmerzwelle sie überrollt. Sie klammert sich an die Kissen, an die Hände ihres Mannes, das Gesicht ist schmerzverzerrt.
Die Hebamme spricht ihr Mut zu, prüft regelmäßig die Lage der Babys in dem großen Babybauch. Immer wieder jagen die Wehen durch den Körper der Mutter. Schreie hallen durch den Raum. Schließlich, endlich, schaut das erste Köpfchen heraus. Das erste Baby ist da.
Fassungslos schaut die Mutter auf das kleine Wunder zwischen ihren Beinen, schließt das Kind liebevoll in ihre Arme. Doch es bleibt kaum Zeit zum Begreifen. Wieder rollen die Wehen heran … das zweite Baby ist unterwegs. Noch einmal nimmt sie alle Kraft zusammen, presst, schreit … und da ist es: Wunder Nummer zwei ist auch auf der Welt! Voller Glück und Stolz schauen die Eltern auf ihre Kinder, die sich an die Brust ihrer Mutter kuscheln … was für ein Wunder!
"Wo Zeit und Raum unwichtig werden"

Wie fühlt es sich an, gleich zwei kleine Wunder auf diese Welt zu bringen? Diese berührenden Bilder einer Zwillingsgeburt vermitteln einen wundervollen Eindruck einer solch besonderen Geburt. Aufgenommen hat sie die Fotografin Kerstin Pukall aus Borstel bei Hamburg. Auch für sie war diese Geburt ein Erlebnis: "Als Geburtsfotografin ist es immer wieder etwas sehr Besonderes eine Geburt miterleben zu dürfen. Voller Ehrfurcht, respektvollem Abstand und mit ganz viel eigenen Emotionen begebe ich mich in dieses wunderbare Geschehen, wo Zeit und Raum ganz unwichtig werden. Umso aufregender ist es, eine Zwillingsgeburt zu fotografieren – nicht, wie so oft als Kaiserschnitt, sondern als Spontangeburt! Oftmals wird aus befürchteten Komplikationen zu einem Kaiserschnitt geraten. Nicht in diesem Fall – ein Glück –, so war es ein doppeltes Wunder."

Die Fotografin erinnert sich voller Respekt an die werdende Mutter: "Sie arbeitete hart – sie hatte es nicht leicht, die heranrollenden Wehen zu veratmen. Ihr Mann unterstützte sie liebevoll und stand doch das ein oder andere Mal ganz hilflos neben ihr. Irgendwann fand sie ihren Weg und die Geburt schritt schnell voran. Als das erste Köpfchen zu sehen war, ging alles ganz schnell – kaum war das Kind geboren, suchte es schon nach der Brust, da kündigte sich das zweite Kind mit kräftigen Wehen an. Das erste Baby fest an die Brust drückend, konnte die Hebamme den kleinen Zwillingsbruder schon begrüßen und ihr ebenfalls in den Arm legen." Ein Moment für die Ewigkeit: "Herzlich willkommen ihr zwei 😊".
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