Schon seit Jahrhunderten wickeln Eltern ihre Babys fest in Tücher oder Decken ein, um sie zu beruhigen und ihnen das Schlafen zu erleichtern. "Pucken" nennt sich diese Methode, die in den letzten Jahren wieder eine Renaissance erlebt. Hebammen empfehlen das Pucken in den ersten drei Lebensmonaten. Es soll Kindern ein Gefühl von Geborgenheit vermitteln, auch weil es sie an das Gefühl im Mutterleib erinnert.
Nun haben US-Forscher analysiert, wie sich das Pucken auf Babys auswirkt. Die "American Academy of Pediatrics" wertete dafür vier Studien aus, die über einen Zeitraum von 20 Jahren stattfanden und in den Ländern England, Australien und Tasmanien sowie den USA (Chicago) durchgeführt wurden.
Ihr Ergebnis: Babys, die in Tücher eingewickelt schlafen, haben ein höheres Risiko, am Plötzlichen Kindstod zu sterben, wenn sie auf dem Bauch oder der Seite liegen.
Ohnehin wird davon abgeraten, Säuglinge auf dem Bauch oder der Seite schlafen zu lassen, weil es das Risiko für den Plötzlichen Kindstod erhöht. Sind die Babys auch noch gepuckt, ist die Wahrscheinlichkeit noch höher - in beiden Schlafpositionen verdoppelt sich das Risiko.
Auch bei Kindern, die älter sind als drei Monate, erhöht das Pucken das Risiko für den Plötzlichen Kindstod - denn sie sind schon kräftig genug, sich von selbst vom Rücken auf die Seite oder den Bauch zu drehen.
Warum das Pucken ein Grund für den Plötzlichen Kindstod sein kann, ist unklar. Manche Ärzte vermuten, dass Überhitzung eine Rolle spielen könnte.
Die Forscher weisen auch darauf hin, dass in den Studien nicht genau festgehalten wurde, auf welche Weise die Kinder gepuckt wurden. Es gibt hier verschiedene Techniken und Materialien.
Dennoch raten die Ärzte aufgrund der Ergebnisse Eltern, gepuckte Kinder gut zu beobachten und nicht auf dem Bauch oder der Seite schlafen zu lassen. Ab dem Alter von drei Monaten sollten sie ganz aufs Pucken verzichten und lieber normale Schlafsäcke verwenden.
Einen ausführlichen Bericht zu der Studie lest ihr hier.