Kolostrum ist die erste Milch, die für das Neugeborene gebildet wird. Die Vormilch wird daher auch Neugeborenenmilch genannt und von einigen als flüssiges Gold bezeichnet, was nicht nur an der Farbe liegt ... Warum die Vormilch für den neuen Erdenbürger eine ganz besondere Bedeutung hat, erklären wir hier.
Vormilch: Zeitpunkt und Aussehen
Die Vormilch wird bereits in geringen Mengen während der zweiten Schwangerschaftshälfte produziert. Das frühzeitige Einsetzen des Kolostrums sorgt dafür, dass auch Frühgeburten von der ersten Milch trinken können. Sie wird in den ersten drei bis fünf Tagen nach der Geburt des Babys verstärkt gebildet. Innerhalb der ersten beiden Stunden nach der Entbindung sollte das Kind am besten davon trinken. Frischgebackenen Müttern wird häufig empfohlen, das Neugeborene anfangs anzulegen, auch wenn sie generell nicht stillen möchten, damit es von dem reichhaltigen Kolostrum profitiert.
Kolostrum und Muttermilch
Die Vormilch ist – anders als die reife Muttermilch – von gelblicher Farbe, dicklich und cremiger Konsistenz. Sie enthält etwas weniger Fett und Kohlenhydrate als Muttermilch, doch der Gehalt daran nimmt zur Zeit der Übergangsmilch (etwa für zehn bis 14 Tage nach der Vormilch) zu. Anschließend setzt die reife Muttermilch ein.
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Darum ist das Kolostrum wichtig
Was macht die Neugeborenenmilch jetzt so kostbar? Sie wird zwar in geringen Mengen produziert, ihre Zusammensetzung bietet aber eine Menge gesunder Inhaltsstoffe für das Baby. Keine Sorge, die geringe Menge reicht für deinen Nachwuchs zu Beginn aus – es hat ja noch einen kleinen Magen, der sich erst an die Nahrungsaufnahme gewöhnen muss. Kolostrum ist reich Eiweiß, Vitamin A und am Antikörper Immunglobulin A, das sich schützend in der Schleimhaut des Darms ansiedelt und das Baby vor Krankheitserregern schützt. Auch die enthaltenen Leukozyten ("weiße Blutkörperchen") bilden Antikörper, die das Baby schützen.
Der Nährstoffcocktail hat eine weitere positive Eigenschaft: er wirkt abführend und hilft dem Neugeborenen so, das Mekonium, auch Kindspech genannt, auszuscheiden. Häufiger Stuhlgang fördert zudem das Ausscheiden von Bilirubin, welches Gelbsucht verursachen kann.
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