Spätestens bei den ersten wackeligen Fahrversuchen auf dem Fahrrad erwischt es jedes Kind: Die Knie sind blutig und die Ellenbogen aufgeschrammt. Das einzige, was nun gegen Schock und Krokodilstränen hilft, ist eine tröstende Umarmung von Mama oder Papa und natürlich:
Pusten, pusten, pusten!
Das hat schließlich schon bei Generationen vor uns dazu geführt, dass Wunden wie durch Zauberhand plötzlich nicht mehr so schlimm weh tun.
Doch genau diesen Reflex sollten wir ab sofort dringend in die hinterste Ecke unseres Erste-Hilfe-Schränkchens verbannen.
Die Wundheilung wird hinausgezögert
Pusten ist aus psychologischer Sicht ein Garant dafür, dass die Tränen eures Kindes schnell wieder getrocknet sind - die elterliche Aufmerksamkeit und das Gefühl umsorgt zu werden, spenden mehr Trost als es Salben jemals könnten.
Dennoch: Aus medizinischer Perspektive macht das Pusten auf eine Wunde alles nur noch schlimmer. Mit eurer Luft geraten auch Erreger in die Verletzung, die entzündungsfördernd wirken können.
Außerdem trocknet die Luftzufuhr die Wunde aus - die für die Wundheilung verantwortlichen Zellen benötigen jedoch eine eher feuchte Umgebung, um eine Neubildung der Haut vorantreiben zu können.
Die Folge: Die Verletzung heilt schlechter.
Was ist stattdessen zu tun?
Erst einmal gilt es, die Wunde zu reinigen. Und auch hier wird leider immer wieder eine Menge falsch gemacht:
Verzichtet bitte auf die Verwendung von Feucht- oder Kosmetiktüchern und verwendet lieber ganz normales Leitungswasser, um Verschmutzungen aus der Wunde rauszuspülen. Danach lindert das Auftragen einer speziellen Wund- und Heilsalbe die Schmerzen und fördert zusätzlich die Heilung.
Und: Ein besonders hübsches, buntes Pflaster wirkt Wunder! ;-)