Sicherheit im Auto: Diese 8 Fehler gefährden eure Kinder!

Das ist aber gar nicht mehr erlaubt. Seit 2014 müssen für Kinder bis 15 Monate Babysitze gegen die Fahrtrichtung oder seitlich ausgerichtet sein. Aus gutem Grund: Bei Auffahrunfällen wird der vergleichsweise schwere Babykopf extrem umhergeschleudert. Selbst bei geringer Geschwindigkeit kann das zu schwersten Verletzungen oder sogar dem Tod führen. In Babyschalen, die rückwärts angebracht werden, sinkt dieses Risiko deutlich, da sie wie eine Art Schutzwall wirken.

Experten empfehlen, Kinder so lange wie möglich in rückwärts gerichteten Sitzen fahren zu lassen. Wenn sich das Kind also irgendwie überzeugen lässt, rückwärts zu fahren, dann macht das auch!

Sobald Kinder aus dem Kindersitz der Gruppe 1 (bis 18 Kilo) herausgewachsen sind, ist die Versuchung groß, sie nur noch auf einer Sitzerhöhung sitzen zu lassen. Zulässig ist die Sitzerhöhung ab einem Gewicht von 15 Kilogramm.

Allerdings: Sie ist längst nicht so sicher wie ein Kindersitz der Klasse 2/3, der eine Rückenlehne und auch einen Seitenaufprallschutz hat. Außerdem haben Sitzerhöhungen keine Gurtführung am Oberkörper, sodass der Gurt häufig zu nah am Hals liegt und dort einschneiden kann. Schlafen Kinder auf einer Sitzerhöhung ein, rutschen sie zudem schnell aus dem oberen Gurt heraus und sind nicht mehr gesichert.

Wenn ihr doch mal in Ausnahmen eine Sitzerhöhung verwendet (zum Beispiel, weil das Kind woanders mitfährt): Achtet darauf, dass sie zumindest Führungshörner an der Seite besitzt. Die sorgen dafür, dass der Gurt nicht nach oben rutscht bei einem Unfall, was sonst zu schweren Bauchverletzungen führen kann. Von einem dicken Kissen ist darum bei Kindern unter 1,50 Meter auf jeden Fall abzuraten.

Ja, mag sein, dass das Kind das bequemer findet, aber ihr dürft den Gurt trotzdem nicht unter dem Arm durchführen. Bei einem Auffahrunfall klappt der Körper des Kindes sonst mit voller Wucht nach vorne. Die Belastung für die Halswirbelsäule ist enorm und es kann sich beim Aufprall an den Knien verletzen.

Fragt euch lieber: Warum scheuert der Gurt überhaupt am Hals? Vermutlich, weil das Kind zu niedrig sitzt oder der Gurt nicht richtig geführt wird. In einem für Größe und Alter geeigneten Kindersitz sollte der Gurt automatisch bequem über Brust und Schlüsselbein liegen. Tut er das nicht, müsst ihr etwas an den Einstellungen ändern oder einen neuen Sitz besorgen.

Nein, tut das nicht. Der Gurt sollte immer schön straff sitzen, sonst wird das Kind bei einem Unfall zu sehr nach vorn geschleudert und die Halswirbelsäule überdehnt. Außerdem ist die Gefahr groß, dass es sich aus dem Gurt herauswindet. Zu eng sollte er natürlich auch nicht sein. Man sollte noch bequem einen Finger darunter schieben können.

Extra-Tipp für den Winter: Zieht dem Kind dicke Jacken und Schneeanzüge aus. Denn: Ehe der Gurt bei einer Vollbremsung den Körper stützen kann, muss er erst durch die dicken Kleidungsschichten hindurch - was wertvolle Zeit kostet. Hals und Bauch werden stärker belastet, der Kopf droht, vorne auf die Rücklehnen zu schlagen.

Grundsätzlich ist es immer sinnvoll, gebrauchte Dinge weiterzuverwenden. Aber achtet darauf, dass der Sitz heil ist und auch noch den Sicherheitsanforderungen entspricht. Seit April 2008 dürfen keine alten Kindersitze mehr verwendet werden, die die Prüfnorm ECE R 44/03 oder ECE R 44/04 nicht aufweisen (laut ADAC erkennt man das am Prüfsiegel des Kindersitzes: Die Prüfnummer unter einem E in einem Kreis muss mit 03 oder mit 04 beginnen). Die über 13 Jahre alten Kindersitze mit Prüfnummer 01 oder 02 erfüllen nicht mehr die aktuellen Sicherheitsanforderungen.

Haben fast alle Eltern schon gemacht. Ist aber keine gute Idee. Denn ihr könnt das Kind so nicht richtig sichern, auch wenn es sich vielleicht so anfühlt.

Problem 1: Wenn ihr den Dreipunktgurt über den Bauch des Kindes führt, wird es bei einem Auffahrunfall von eurem Gewicht erdrückt.

Problem 2: Wenn ihr den Gurt über euren Oberkörper führt, müsst ihr das Kind selbst festhalten – was quasi unmöglich ist. Schon bei 40 km/h erhöht sich das Gewicht bei einem Auffahrunfall um das 25-Fache.

Extra-Tipp: Sagt euren Kindern, wenn sie älter sind, dass sie auf keinen Fall in einem Auto mitfahren dürfen, in dem sie nicht korrekt im Autositz gesichert werden. Sagt ihnen, dass es okay ist, wenn sie sich weigern mitzufahren und bietet an, es in solchen Fällen lieber selbst abzuholen.

Wir wünschen euch eine gute Fahrt - kommt sicher an!

Klar, dass man für einen Familienurlaub viel mitnehmen muss. Aber Gefahren gehen leider nicht nur von anderen Fahrzeugen aus, sondern auch von den Gepäckstücken im Auto, die bei einem Aufprall oder einer Vollbremsung zu lebensgefährlichen Geschossen werden können – besonders für kleine Kinder. Laut ADAC schießen ungesicherte Gegenstände bei einem Aufprall mit 50 km/h mit dem 30- bis 50-fachen ihres Eigengewichts nach vorne. Deshalb unbedingt beachten:

•    Die schwersten Teile als erstes in den Kofferraum laden und bis an die Rückbank schieben. Leichteres Gepäck kommt oben drauf.
•    Gegenstände gehören nicht auf die Hutablage, sondern sollten in Behältern verpackt in den Fußraum oder auf die Sitze gestellt werden. Große Gepäckstücke möglichst durch Spanngurte fixieren. Ideal sind Netze oder Gitter, die den Kofferraum von den Passagieren trennen.

•    Zwischen den Gepäckstücken möglichst keine Lücken lassen. Um die Lücken zwischen harten Gegenständen zu stopfen, eigenen sich Decken, Kissen oder auch Rucksäcke.
•    Keine Glasflaschen im Innenraum benutzen. Sonst entstehen bei einem Unfall scharfkantige Splitter. Eine lose Wasserflasche entwickelt bei einem Crash mit Tempo 50 das Gewicht eines Kartoffelsacks!