"Gesundheit ist der Zustand umfassenden körperlichen, psychischen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur das Freisein von Krankheit und Gebrechen."(Weltgesundheitsorganisation, 1948)
Psychische und physische Gesundheit: Was ist damit gemeint?
Die psychische und physische Gesundheit ist eine Grundvoraussetzung für Lebensqualität, Leistungsfähigkeit und soziale Interaktion. Ist das körperliche oder geistige Wohlergehen beeinträchtigt, sprechen wir von Krankheiten oder körperlichen und mentalen Beeinträchtigungen, die durch eine medizinische Diagnose festgestellt werden. Psychische Beeinträchtigungen sind weit verbreitet in unserer Gesellschaft und reichen laut RKI (Robert-Koch-Institut) von leichten, seelischen Problemen bis hin zu psychischen Störungen, wie Depressionen, Angststörungen, Sucht und Demenzerkrankungen. Physische Erkrankungen betreffen wohl nahezu jeden Menschen: Gemeint sind alle körperlichen Beschwerden, die unsere Aktivität einschränken, bis hin zu Krebs.
Unsere physische Gesundheit lässt sich durch diverse Faktoren positiv beeinflussen, dazu zählen: eine gesunde Ernährung, Bewegung, Sport, Entspannung, Schlaf und ein erfülltes Sexualleben. Auf unsere psychische Gesundheit lässt sich ebenfalls positiv einwirken, etwa durch Liebe, Selbstachtung, Sicherheit, Freiheit und Verbundenheit. In puncto Sicherheit spielen auch materielle Faktoren eine Rolle, um sich selbst bei mentaler und körperlicher Gesundheit zu halten. Denn wären wir auch gesund, wenn wir kein sauberes Wasser oder genügend Nahrung zur Verfügung hätten? Wohl kaum.
Wie kann ich meine Gesundheit fördern?
Zunächst müssen wir einmal in Prävention und Gesundheitsförderung unterscheiden! Prävention zielt nämlich auf die Vorbeugung von Erkrankungen ab und fokussiert sich somit auf die Risikofaktoren. Gesundheitsförderung dient der Stärkung der eigenen Gesundheit. Wenn wir unseren Geist und Körper fördern wollen, kann also keine Rede von Impfungen und ausreichend Sport sein, sondern davon, den Menschen ein höheres Maß an Selbstbestimmung über ihre Gesundheit zu geben. Doch wie können wir diese nun fördern?
Gefördert werden können zum Beispiel unsere Kreativität und Entspannungsfähigkeit – oder aber neue Verhaltensweisen, die der Verbesserung der Gesundheit dienen. Im Umfeld können unter anderem das Betriebsklima, Familienklima oder Wohnumfeld aktiv zum Besseren verändert werden. Ein Beispiel: Bestimmte berufliche Tätigkeiten können Schädigungen hervorrufen, wie z.B. Rückenschmerzen, Schlafstörungen, Burnout oder Kopfschmerzen. Um das zu verhindern, können einige Hebel zum Arbeits- und Gesundheitsschutz betätigt werden, wie z.B. Beratungen oder die Verbesserung der Arbeitsbedingungen.
Wie kann ich Krankheiten vorbeugen?
Wenn sich die ersten Symptome einer Erkrankung zeigen, helfen nur noch die richtige Medizin in Form von Medikamenten oder Heilpflanzen. Um den Ausbruch der Krankheit jedoch zu verhindern, gibt es einige Möglichkeiten der Vorbeugung.
Eine Impfung bietet zum Beispiel verlässlichen Schutz gegen Erkrankungen wie Grippe, Masern, Rotavirus, Tetanus oder Keuchhusten. Gegner argumentieren zwar damit, dass Impfungen dauerhafte Schäden und Impfreaktionen hervorrufen können. Dennoch können mit einer Durchimpfung der Bevölkerung Krankheiten stark eingedämmt oder sogar ausgerottet werden. Eine weitere vorbeugende Maßnahme, die oft unterschätzt wird, ist Schlaf. Ein erholsamer Schlaf ruht nicht nur unseren Körper (Herz-Kreislauf-System) aus, sondern fördert auch das Immunsystem. Studien haben ergeben, dass Schlafmangel Krankheiten Vorschub leistet – insbesondere den sogenannten "Volksleiden", wie Übergewicht, Bluthochdruck, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Und auch Ernährung und Fitness/ Bewegung spielen eine wesentliche Rolle im Kampf gegen unliebsame Erkrankungen. Beide Maßnahmen werden im Folgenden genauer unter die Lupe genommen.
Warum ist gesunde Ernährung so wichtig?
Eine gesunde, ausgewogene Ernährung unterstützt das Immunsystem und schützt unseren Körper vor Erkrankungen. Darüber hinaus kann sie dazu beitragen, Wachstum, Entwicklung und die eigene Leistungsfähigkeit zu fördern und zu erhalten. Wie sich eine vollwertige Kost umsetzen lässt, lässt sich unter anderem auf dem Gesundheitsportal der DGE herausfinden. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung hat den Ratgeber "10 Regeln für eine vollwertige Ernährung", den DGE-Ernährungskreis und die Dreidimensionale DGE-Lebensmittelpyramide aufgestellt.
Besonders wichtig für eine gesunde Kost ist nicht nur die Zufuhr von ausreichend Flüssigkeit, sondern vor allem die Inhaltsstoffe der Lebensmittel: Sekundäre Pflanzenstoffe und energieliefernde Nährstoffe wie Eiweiß, Fette und Kohlenhydrate sind ebenso ausschlaggebend wie Mikronährstoffe in Form von Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen. Hauptnährstoffe benötigt unser Körper, um seinen Energiebedarf zu decken und Muskeln aufzubauen – Mikronährstoffe sind elementar für die Herstellung von Zellbestandteilen und Hormonen. Bei einer gesunden Ernährungsweise sollten etwa 50 bis 60 Prozent der Tageskalorienmenge aus Kohlenhydraten, 15 bis 20 Prozent aus Proteinen und 25 bis 30 Prozent aus gesunden Fetten stammen.
Warum ist Sport so wichtig für mich?
Wer gesund bleiben möchte, muss unweigerlich Sport treiben – oder für ausreichend Bewegung in seinem Alltag sorgen. Insbesondere Menschen, die einer Büro-Tätigkeit nachgehen, sollten unbedingt für einen Ausgleich sorgen – und z.B. die magische Anzahl von 10.000 Schritten pro Tag erreichen. Das hilft nicht nur gegen Schmerzen im Rücken, sondern auch gegen eine Reihe anderer Erkrankungen, die entstehen, wenn man zu viel sitzt.
Wenn ein Training mit den richtigen Übungen absolviert wird, stärkt das nicht nur die Muskulatur und das Immunsystem, sondern hält auch das Herz-Kreislauf-System fit und beugt somit etlichen Krankheiten vor. Darüber hinaus hat Sport einen positiven Einfluss auf unsere geistige Fitness – er sorgt für eine verbesserte Durchblutung des Gehirns und somit auch für eine bessere (mentale) Leistungsfähigkeit. Aus diesem Grund wird auch in Seniorenheimen darauf geachtet, dass Pflegeheimbewohner ein Mindestmaß an Sport in ihrem Alltag haben.
Und, last but not least: Ein intensives Training hilft uns beim Abnehmen und bei der Bekämpfung von Bauchfett. Dieses ist nämlich in hohem Grad gefährlich, da es die inneren Organe umhüllt und eine ideale Brutstätte für entzündungsfördernde Botenstoffe darstellt.
Wie ist das deutsche Gesundheitswesen geregelt?
Das Gesundheitswesen ist seit jeher Dauerbrenner in der politischen Agenda – und wird in den kommenden Jahren aufgrund des demografischen Wandels noch wichtiger. Deutschland ist eine alternde Gesellschaft, was zur Folge hat, dass zukünftig auch der Bedarf an Gesundheits- und Pflegeleistungen wachsen wird.
Das Gesundheitssystem ist dezentral aufgebaut und wird von vielen Akteuren getragen:
- Gesundheitspolitik wird vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) gestaltet. Es erarbeitet Gesetze und Vorschriften, die den Rahmen für die Aktivitäten der Selbstverwaltung im Gesundheitswesen vorgeben.
- Dem Bundesministerium für Gesundheit unterstehen einige Institutionen, die sich mit gesundheitlichen Fragen befassen, wie etwa das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM).
- Im Rahmen der gesetzlichen Krankenversicherung ist der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) das oberste Beschlussgremium, das aus Vertretern der Ärzte, Psychotherapeuten, gesetzlichen Krankenkassen, Krankenhäuser und Patienten besteht.
- Weitere wichtige Einrichtungen und Verbände sind: Krankenkassen, Kassenärztliche- und zahnärztliche Vereinigungen, diverse Ärztekammern, der öffentliche Gesundheitsdienst, Apothekerverbände, die Krankenhausgesellschaft sowie Patientenorganisationen und Selbsthilfe.
Übrigens: Um auf das Thema "Gesundheit" aufmerksam zu machen, gibt es jährlich den Weltgesundheitstag. 2017 standen "Depressionen" im Zentrum des Interesses.