Dukan-Diät: Das Schlankheitsgeheimnis der Französinnen?
Die Dukan-Diät wurde nach ihrem Erfinder, dem französischen Arzt Pierre Dukan, benannt, der Millionen Teilnehmern Abnehm-Wunder versprach. Im Grunde dreht sich bei der Diät alles um die Aufnahme von viel Eiweiß: Dukan setzt bei seinem Konzept auf Lebensmittel, die viel Protein beinhalten und gleichzeitig fettarm sind. Davon darf man so viel essen, wie man möchte. Durch die hohe Eiweißaufnahme sollen der Abbau von Muskeln sowie Heißhunger vermieden werden. Allerdings raten Experten von einer übermäßigen Proteinzufuhr ab und kritisieren die Dukan-Diät dementsprechend.
Wie funktioniert die Dukan-Diät?
Die Ernährung während der Dukan-Diät basiert auf drei Prinzipien:
- wenig Fett
- wenig Kohlenhydrate
- wenig Kalorien
Was soll diese Ernährung bringen?
Dafür steht Eiweiß – egal, ob in pflanzlicher oder tierischer Variante – auf dem Programm. Proteine gelten während der Dukan-Diät als Motor, deren Ernährungsplan sich im Grunde um 72 proteinreiche Lebensmittel mit geringem Fettgehalt dreht.
Wie Pierre Dukan in seinen Büchern betont, ist der Vorteil einer solchen Diät, dass die Proteine schwerer verdaut werden und das Sättigungsgefühl länger anhält. Weiterer Pluspunkt: Der Körper verbraucht 30 Kilokalorien, um proteinreiche Lebensmittel mit 100 Kilokalorien zu verarbeiten.
In vier Phasen zum Idealgewicht
Pierre Dukan hat seine Dukan-Diät in eine Angriffsphase, eine Aufbauphase, eine Stabilisierungsphase und eine dauerhafte Erhaltungsphase eingeteilt.
1. Angriffsphase
Die Angriffsphase der Diät dauert circa einen bis zehn Tage: In dieser Phase sind laut Dukan 78 proteinhaltige Lebensmittel und 28 Gemüsesorten auf dem Ernährungsplan erlaubt, die miteinander kombiniert und in unbegrenzter Menge gegessen werden dürfen. Das Ziel: Gewichtsverlust bei gleichzeitiger Erhaltung der Muskeln. In der ersten Phase sind folgende Lebensmittel sind erlaubt:
- Fisch
- Soja
- mageres Fleisch
- Eier
- fettarme Milchprodukte
- Haferkleie
- Gemüse
Diese Lebensmittel von Haferkleie bis Fisch können nach Belieben in Rezepten kombiniert und gegessen werden. Verboten sind Alkohol, Fett, Zucker und Obst.

2. Aufbau- oder Stärkungsphase
In der Aufbau- oder Stärkungsphase wechseln sich ein Tag mit proteinreicher Kost und ein Tag mit Proteinen und Gemüse ab. In dieser Zeit sind nicht alle Gemüsesorten erwünscht. Erlaubt sind beispielsweise:
- Tomaten
- Gurken
- Spinat
- Blattsalate
Kartoffeln, Mais und Erbsen sind verboten. In dieser Phase sollte man sich etwa 30 Minuten täglich bewegen. Wer sein Idealgewicht erreicht hat, darf in die dritte Phase übergehen.
3. Stabilisierungsphase
Die Länge der Stabilisierungsphase hängt vom Gewichtsverlust ab. Hast du vier Kilo verloren? Dann dauert diese Phase etwa 40 Tage, da Dukan pro verlorenes Kilo zehn Tage veranschlagt. Jetzt geht es darum, die Jo-Jo-Falle zu umgehen. Gegessen wird wie in Phase eins, dazu kommen eine tägliche Portion Obst, zwei Scheiben Vollkornbrot und 40 Gramm Hartkäse.
4. Erhaltungsphase
In der dauerhaften Erhaltungsphase sind wieder alle Lebensmittel erlaubt. Im Idealfall hast du jedoch in den vorangegangenen Phasen eine neue Einstellung zum Essen entwickelt. An einem Tag wird noch immer eine strenge Proteinaufnahme empfohlen, in der restlichen Woche sollte die erlernte Selbstdisziplin zum Tragen kommen, die das Gewicht langfristig stabilisiert.
Während der Dukan-Diät müssen mindestens zwei Liter Wasser am Tag getrunken werden, sodass die Giftstoffe aus dem Körper gespült werden. Ein weiterer Baustein der Dukan'schen Lehre ist Bewegung.
Das sagen die Kritiker zu der Dukan-Diät
Schnell abnehmen klappt mit der Dukan-Diät bestimmt, dennoch wird das Abnehm-Programm von der British Dietic Association stark kritisiert: Sie zählt diese Low-Carb-Diät zu den schlimmsten Diäten, da die vermehrte Aufnahme von Proteinen für Menschen mit schwachen Nieren höchst gefährlich werden kann. Wird zu viel Eiweiß aufgenommen, kann das Krankheiten wie Gicht begünstigen. Auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung rät von der Dukan-Diät ab – sie empfiehlt, dass lediglich 15 Prozent der täglichen Nahrung aus Eiweißen bestehen sollte.
Die Dukan-Diät ist zudem sehr einseitig. Insbesondere in der Anfangszeit fehlen viele Vitamine, die durch Obst und Gemüse aufgenommen werden. Insbesondere für
- Schwangere,
- Stillende,
- Patienten mit Diabetes I und II
- sowie Patienten mit Herzproblemen
ist die Dukan-Diät ungeeignet.
Im Zentrum von Dukans Ernährungsphilosophie steht Fleisch, da es alle acht vom Organismus benötigten Aminosäuren liefert. Das Problem dabei: Wenn der Körper Eiweiß abbaut, fallen Endprodukte in der Harnsäure an, die dann über die Nieren ausgeschieden werden. Ist der Konsum von Proteinen übermäßig hoch, kann das die Niere überlasten.
2012 schlug Pierre Dukan vor, Schüler mit einem BMI von 18 bis wie 25 in seinem Heimatland Frankreich besser zu benoten und mit Punkten zu belohnen. Seine Zulassung als Arzt hat er mittlerweile verloren.
Lesetipps: Du wünschst dir noch mehr Hilfe beim Abnehmen? Mehr über die Kohlenhydrat-Diät und die Kohlsuppendiät erfährst du hier. Außerdem erklären wir die Glyx-Diät und die Low-Fat-Diät.
Quellen
Ducan, Pi.: Die Dukan Diät, GRÄFE UND UNZER Verlag, 2011
Dr. Aparicio V. A. et al.: High-protein diets and renal status in rats, University of Granada, 21. Januar 2014 (Abruf: 08.09.2015)