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Gefüllte Zimtkekse, Dominosteine, Gänsebraten mit Klößen, leckere Desserts, Kuchen - an Weihnachten hat man permanent das Gefühl, zuzunehmen. Schließlich wird man ständig zum Essen verführt und den Sport lässt man an den Feiertagen auch mal ganz gern ausfallen.
Doch es gibt gute Nachrichten: Prof. Dr. Volker Pudel, Leiter der Ernährungspsychologischen Forschungsstelle an der Uni Göttingen, verrät im Brigitte.de Interview, dass man sich das schlechte Gewissen an den Feiertagen schlichtweg sparen kann.
Brigitte.de: Viele Frauen haben Angst, über die Weihnachtsfeiertage zuzunehmen. Ist diese Befürchtung berechtigt?
Prof. Dr. Volker Pudel: Nein, vor Feiertagen aktivieren viele Menschen ihr "schlechtes Gewissen", wenn sie an das Festtagsmenü denken. Doch wichtiger als die Weihnachtstage sind all die anderen Tage im Jahr, die sich auf den Hüften niederschlagen. Nicht zwischen Ostersonntag und Ostermontag wird man übergewichtig, sondern zwischen Ostermontag und Ostersonntag.
Brigitte.de: Heißt das, dass man an Ostern gar nicht zunimmt und sich alles nur einbildet?
Prof. Dr. Volker Pudel: Man beobachtet sich intensiver und kommt dadurch zu dem Schluss, dass man zugenommen hat. Aber wie soll ein Mensch überhaupt an ein paar Tagen zunehmen? Das braucht nicht Tage, sondern Wochen und Monate.
Brigitte.de: Trotzdem wird wieder davor gewarnt, zu viel Schokolade und zu viele Eier zu essen. Ist das alles nur Panikmache?
Prof. Dr. Volker Pudel: Gegen Ostereier gibt es nichts einzuwenden, denn diese paar Eier sind günstiger als das tägliche Frühstücksei. Und was ist "zu viel" Schokolade? Auch gegen eine ganze Tafel hätte ich nichts einzuwenden, wenn die dann Lust auf einen Spaziergang macht.
Brigitte.de: Schokolade soll ja auch glücklich machen ...
Prof. Dr. Volker Pudel: Natürlich, Schokolade steigert den Serotoninspiegel im Gehirn - das erzeugt Wohlbefinden. Nur wer sich ständig mit Schokolade tröstet, setzt die Fettkalorien an.
Brigitte.de: Wie schädlich ist Ostern also wirklich?
Prof. Dr. Volker Pudel: Feiertage leben auch vom guten Essen. Sie werden erst zu Feiertagen, wenn der Essgenuss erlebt wird. Das "schlechte Gewissen" hat da keinen Platz, denn das kann einem die Feiertage ziemlich vermiesen.