Was ist eine Histaminunverträglichkeit?
Bei einer Histaminunverträglichkeit (Histaminose) entstehen verschiedene Beschwerden wie Bauchschmerzen oder Hautausschläge, weil der Körper den Botenstoff Histamin nicht ausreichend abbauen kann und es so zu einem Überschuss kommt. Eine Histaminunverträglichkeit kann chronisch oder vorübergehend sein und lässt sich medikamentös und durch Vermeidung von Lebensmitteln mit hohem Histamingehalt behandeln.
Histamin-Allergie und Histaminintoleranz
Es wird oft auch synonym von einer Histaminintoleranz oder einer Histamin-Allergie gesprochen, was jedoch nicht ganz korrekt ist – denn das impliziert, dass ein Enzymeffekt verantwortlich für die Symptome ist. Diese Annahme lässt sich bisher aber nicht belegen. Außerdem ist das Krankheitsbild an sich recht umstritten – laut Experten werden viele allgemeine Beschwerden, für die sich keine Ursache finden lässt, einer Histaminunverträglichkeit zugeschrieben. Dabei betrifft das Phänomen laut Schätzungen maximal ein Prozent aller Deutschen, vor allem Frauen im mittleren Alter.
Was bewirkt Histamin im Körper?
Der Botenstoff Histamin wird im Körper von den sogenannten Mastzellen selbst gebildet und ist an verschiedenen Körperfunktionen beteiligt, beispielsweise der Immunabwehr. Es spielt vor allem bei allergischen Reaktionen wie Juckreiz und Schmerz eine Rolle. Genau deshalb werden bei Allergien in der Regel auch sogenannte Antihistaminika verschrieben – sie hemmen den Botenstoff und mindern Symptome.
Histamin ist außerdem in verschiedenen Lebensmitteln enthalten. Der bereits beschriebene Histaminüberschuss im Körper entsteht durch einen Enzymmangel: Normalerweise baut das Enzym DiAminOxidase (DAO) Histamin ab. Kann der Körper nicht genug DAO bereitstellen, kommt es durch den Verzehr von histaminreichen Lebensmitteln wie Rotwein oder Hartkäse zu Beschwerden.
Symptomatik: Daran merkst du, ob du Histamin verträgst
Die Beschwerde einer Histaminose sind klassische Allergie-Symptome, die man auch von Heuschnupfen und Co. kennt. Folgende Symptome treten auf:
- Rötungen im Gesicht
- Hautausschläge
- Juckreiz
- Schwindel
- Übelkeit
- Erbrechen
- Herzrasen
- Kopfschmerzen
- Müdigkeit
- Nase verstopft / Schnupfen
- Nesselsucht ("Urtikaria")
- Blutdruckabfall
- Bauchschmerzen
Ernährungsumstellung: Was soll ich bei einer Unverträglichkeit tun?
Da diese Beschwerden sehr allgemein sind, ist es schwierig, die Histaminunverträglichkeit als Verursacher zu diagnostizieren. Experten empfehlen Patienten daher, zehn bis 14 Tage auf histaminhaltige Lebensmittel zu verzichten und darüber ein Ernährungs- und Symptomtagebuch zu führen. Wir haben einige histaminarme Rezepte für euch zusammengestellt. Nach der Zeit kann man das entsprechende Essen langsam wieder auf den Speiseplan setzen und schauen, ob es immer noch zu Beschwerden kommt. Da die Histaminunverträglichkeit vorübergehend sein kann, muss also vermutlich niemand für immer auf Rotwein und Co. verzichten. Für akute Beschwerden wie Hautausschläge helfen beispielsweise kortisonhaltige Salben.