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Ursachencheck Warum schlafen Frauen schlechter als Männer?

Schlecht schlafen: Wache Frau im Bett
© Billion Photos / Shutterstock
Es sieht so aus, als seien Frauen dazu verdammt, schlecht zu schlafen. Hormonelle Schwankungen, Kinder und schnarchende Partner sind nur drei der Ursachen.

Kein Klischee: Frauen schlafen schlechter

Die Frau starrt grübelnd an die Decke, während der Liebste entspannt vor sich hin schnarcht. Sie sitzt hellwach im Flugzeug, während er im Nebensitz tief und fest vom Urlaub träumt. Wenn das Baby schreit, springt Mama auf, während Papa gar nichts mitkriegt. Alles nur Klischees?

Nein, Frauen schlafen schlechter als Männer, das haben Studien ergeben. Laut einer Umfrage der Uni Gießen etwa hat rund jede vierte Frau Schlafprobleme, bei den Männern ist es jeder achte. Junge Frauen schlafen meist noch gut, ab der Lebensmitte nehmen die Schlafstörungen zu.

"Männer können quasi überall einschlafen"

"Frauen schlafen länger, haben eher Probleme mit dem Einschlafen und leiden generell häufiger unter Schlafstörungen", sagte der Schlafforscher Jürgen Zulley von der Universität Regensburg der Zeit. "Männer sind da etwas unsensibler, sie können quasi überall einschlafen." Das Dumme: Wer wach liegt und sich darüber ärgert, dass er nicht schlafen kann, kann noch schwerer einschlafen. Ein Teufelskreis.

Aber warum leiden Frauen häufiger unter Schlafstörungen als Männer? Die Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin e.V. (DGSM) und Schlafforscher haben mehrere Gründe für den Schlafmangel bei Frauen identifiziert:

Schlafstörungen bei Frauen: Die Ursachen ...

  • Stress! Job, Mann, Kinder, Eltern, ich – und alles unter einen Hut kriegen: Frauen leiden oft stärker als Männer unter der Mehrfachbelastung durch Familie und Beruf.
  • Menstruell bedingte Schlafstörungen: Die hormonellen Schwankungen während des Zyklus verursachen besonders zu Beginn der Menstruation Schlafprobleme.
  • Schwangerschaften: Vor allem im letzten Drittel einer Schwangerschaft verschlechtert sich die Schlafqualität der werdenden Mutter oft deutlich.
  • Kinder: Nach der Schwangerschaft wird’s noch schlimmer - nichts ist schlafraubender als ein Baby, das rund um die Uhr versorgt werden will und ein Kleinkind, das häufig aufwacht. Wenn die Kinder dann endlich durchschlafen, behält die Mutter meist ihren leichten Schlaf.
  • Wechseljahre: Jetzt wird der Schlaf noch leichter und fragmentierter. Hitzewallungen, depressive Verstimmungen und Schlafapnoe tragen ihr Übriges dazu bei. In dieser Lebensphase klagen schon 54 Prozent der Frauen über Schlafmangel.
  • Ängste und Depressionen verursachen Schlafstörungen – und umgekehrt! Bei Frauen stellen Ärzte etwa doppelt so häufig die Diagnose Depression wie bei Männern.
  • Lärm: Der Partner schnarcht (und wälzt sich im Bett herum).
  • Nächtlicher Esszwang: Manche Frauen wachen auf und können erst wieder einschlafen, wenn sie etwas gegessen haben.

... und was wir dagegen tun können

  • Regelmäßig Sport machen (spätestens vier Stunden vor dem Schlafengehen)
  • Einen regelmäßigen Tagesablauf und regelmäßige Schlafenszeiten einhalten
  • Entspannendes Schlafritual einüben (lesen, baden, meditieren)
  • Geräte frühzeitig ausschalten (TV, Smartphone)
  • Schlafzimmer dunkel und kühl halten
  • Koffein und Alkohol am Abend weglassen oder reduzieren - schon kleine Mengen können anregend wirken
  • Wenn alles nichts hilft: bitte einen Arzt aufsuchen!
sa

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