Jedes Jahr aufs Neue sitzen Patienten mit klassischen Grippesymptomen wie hohem Fieber oder Schüttelfrost in den Wartezimmern der Ärzte. Wirklich Halt macht die Erkrankung vor niemandem – allerdings gibt es bestimmte Risikogruppen, die sich besonders häufig infizieren. Dazu zählen Menschen mit Immunschwäche und generell ältere, sowie sehr junge Personen. US-Forscher haben nun in einer Untersuchung eine überraschende neue Risikogruppe ausgemacht: Laut ihrer Forschung haben die Menschen, die von den späten 1960er bis in die 1970er geboren worden sind, ein erhöhtes Risiko für eine schwere Grippeerkrankung.
Hohes Risiko für Menschen zwischen 40 und 50
Für die Untersuchung wurden von insgesamt 140 Kindern im Alter zwischen eins und 17 sowie von 212 Erwachsenen im Alter von 18 bis 90 Blutproben genommen und ausgewertet. Das überraschende Ergebnis: Die Menschen, die heute zwischen 40 und 50 Jahre alt sind, tragen zwar Antikörper gegen die Grippe in sich – aber nicht genug, um eine Krankheitsausbruch vollständig zu verhindern. Dementsprechend haben sie laut den Forschern ein erhöhtes Risiko für eine Grippe mit schwerem Verlauf.
Sind Kinder besonders gut geschützt?
Doch das war nicht die einzige überraschende Entdeckung. Laut den Daten der Forscher haben Kinder in einem Alter von drei bis zehn Jahren besonders viele Antikörper gegen die Grippe. Daraus schließen die Wissenschaftler, dass ein früher Kontakt mit den Grippeviren für einen langfristigeren Schutz sorgen kann. Denn: Die Viren mutieren ständig und jüngere Menschen passen sich dem besser an. Bestimmte ältere Altersgruppen haben deshalb eine höhere Infektanfälligkeit, wie sich bereits 2017 bis 2018 zeigte: Zu dieser Zeit erkrankten ungewöhnlich viele mittelalte Patienten an der Grippe.
Unabhängig von diesen neuen Studiendaten gilt aber weiterhin: Vor allem ältere Menschen ab 65 Jahren sowie immungeschwächte Personen haben ein höheres Risiko für eine Grippe mit einem schweren Krankheitsverlauf. Den besten Schutz bietet immer noch die richtige Hygiene:
- Regelmäßiges Händewaschen,
- das Husten und Niesen in den Ellbogen,
- das Vermeiden von möglicherweise virenbelasteten Oberflächen wie beispielsweise Treppengeländern oder Haltegriffen im Bus.

Grippe oder Erkältung?
Es ist für den Laien nicht immer ganz einfach, zu erkennen, ob man nur eine normale Erkältung oder vielleicht doch eine Grippe hat. Folgende Symptome sprechen eher für eine Grippe:
- Beschwerden treten sehr plötzlich auf
- Fieber setzt schnell ein und steigt oft über 39 Grad
- schmerzhafter trockener Reizhusten
- starke Kopfschmerzen
- starke Muskel- und Gliederschmerzen
Klassische Erkältungssymptome wie Halsschmerzen, Schnupfen oder auch eine verstopfte Nase kommen bei einer Grippe eher selten vor. Bei Verdacht auf eine Grippe sollte man zeitnah zum Arzt gehen.