Der Avocado-Wasserverbrauch im Vergleich
Für den Anbau von einem Kilogramm Avocado werden durchschnittlich zwischen 1000 und 1500 Liter Wasser benötigt. Diese Zahl erscheint auf den ersten Blick enorm hoch, insbesondere, wenn man bedenkt, dass ein Kilogramm nur etwa drei Avocados entspricht. Zum Vergleich: Andere Obst- und Gemüsesorten, wie z. B. Gurken, Zwiebeln Salat, Kartoffeln, Möhren oder Tomaten, verbrauchen weniger als ein Drittel an Wasser.
Doch ganz so einfach ist es nicht. Wenn man die Avocado nämlich anderen Lebensmitteln gegenüberstellt, fällt ihr Wasserverbrauch wiederum gering aus. Für die Herstellung von einem Kilogramm Rindfleisch werden beispielsweise mehr als 15.000 Liter Wasser benötigt, für ein Kilogramm Käse müssen etwa 3000 Liter aufgebracht werden. Wie die Studie und die Grafik von Warenvergleich.de zeigen, liegt der Avocado-Wasserverbrauch also eher im Mittelmaß.
Problematische Umweltbilanz
Das bedeutet leider nicht, dass wir Avocados ab sofort mit einem reinen Gewissen essen können. Problematisch ist nämlich vor allem die schlechte Ökobilanz der Frucht.
- Lange Transportwege: Avocados werden hauptsächlich in Mittel- und Südamerika (z. B. Mexiko und Chile) angebaut, sodass für den Transport nach Europa eine große Menge CO2 freigesetzt wird. Zudem lagern sie in der Regel in Kühlboxen oder -containern mit einem hohen Energieverbrauch.
- Abholzung von Wäldern: In einigen Anbauregionen wird Wald (illegal) gerodet, um Platz für die Avocado-Plantagen zu schaffen. Dies wiederum führt zu einer Zunahme von Monokulturen und einem ökologischen Ungleichgewicht.
- Wasserknappheit: Die intensive Bewässerung der Plantagen hat in einigen Ländern zur Folge, dass das Grundwasser knapp wird und der Boden austrocknet.
- Pestizide: Durch den Einsatz von Pestiziden ist in manchen Regionen das Trinkwasser verunreinigt worden, zudem befürchten Umweltorganisationen negative gesundheitliche Auswirkungen auf die Plantagenarbeiter, die in Kontakt mit den Pflanzenschutzmitteln geraten.
Darf man überhaupt noch Avocados essen?
Ja, darf man, allerdings sollten wir es mit unserem Konsum nicht übertreiben und die Frucht bewusst genießen. Es gibt viele regionale Produkte, die mindestens genauso gut schmecken und nachhaltiger sind. Beim Kauf sollte man außerdem auf die Herkunft der Avocado achten, die Früchte werden nämlich unter anderem auch in Spanien angebaut und haben dann einen kürzeren Transportweg.
Zusätzlich sollte man zu Avocados mit dem EU-Bio-Siegel greifen, dieses gewährleistet, dass EU-Standards bei der Produktion eingehalten werden.
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