
Alles begann mit einer defekten Waage. Und dem dazugehörigen Twitter-Eintrag der Autorin Maike Hank, dass sie sich keine neue zulegen wolle. Warum? "Um herauszufinden, ob dies mein Körper- und Lebensgefühl positiv verändern würde." Prompt gab es reichlich Zuspruch. Von gleichgesinnten Frauen. Aber auch von Männern. Und jetzt an dieser Stelle auch von uns.
Aus einem kurzen Tweet wurde eine kleine Revolte: "Wir erzählen von unserem #waagnis und setzen unsere Waagen in die Wildnis aus!" Unter diesem Hashtag schwappt die Anti-Waage-Debatte jetzt durch das Netz, ausgerufen von Maike Hanke auf ihrem Blog "Kleinerdrei". Neben vielen emotionalen Geschichten über Gewichtsschwankungen und Diätwahnsinn können Bilder von ausgesetzten Waagen auch auf einer eigens eingerichteten Webseite gepostet werden. Ein Tweet bringt die Aktion besonders gut auf den Punkt: "Können wir nicht einfach Waagen gegen ein gesundes Körpergefühl tauschen?"
Über ihr Körpergefühl hat auch Nike vom Blog "This is Jane Wayne" einen Eintrag verfasst. Ihr Anlass war jedoch keine defekte Waage, sondern bissige Kommentare über ihre Figur, die sie immer wieder unter ihren Artikeln lesen musste. Ihre Antwort: "Meine Kleidung sitzt nicht unvorteilhaft. Das ist mein neuer Körper. Ganze 11 Kilo sind es mehr seit dem vergangenen Jahr. Das ist für mich eine Umstellung, aber ich bin nicht sonderlich traurig darüber, denn ich bin gesund. Was mir das Ganze aber zeigt: Es ist nicht sonderlich einfach, gesund zu sein und sich gut zu fühlen, wenn ständig wer in der Wunde bohrt."
Der Schritt runter von der Waage ist offenbar ein kleiner, der Weg hin zu einem neuen Körpergefühl, zum eigenen Wohlfühlgewicht und zum Umdenken aber ein großer. Aber: Die Richtung stimmt.